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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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meinst … wir haben sie verpasst?«
    Â»Wir müssen die Pferde irgendwie durch diese Autoschlange bringen – wir fallen schon wieder zurück und ich weiß nicht, wie viele Chancen wir noch bekommen werden.«
    Â»Chancen? Was für Chancen hatten wir denn bis jetzt?«
    Â»Bleib hier!«, befahl Tom und rannte tief gebückt an der Reihe der Autos entlang, bis er hinter einem der Wracks verschwand. Er blieb fast drei Minuten außer Sicht, in denen Benny sich bereits darauf vorbereitete, Apache und Chief über die Fahrzeuge zu zerren. Dann kehrte Tom zurück, sagte jedoch nichts und lief stattdessen in die entgegengesetzte Richtung. Benny sah ihm nach und beobachtete, wie er etwa alle 50 Meter stehen blieb und eine Lücke mit seinen Armen abmaß … und wie seine Schultern jedes Mal ein wenig tiefer sackten, wenn die Lücke sich als zu klein für ein Pferd erwies. Tom lief fast eine halbe Meile,drehte sich dann geschlagen um und kam mit finsterer Miene zurück, die Zähne vor Enttäuschung fest zusammengebissen.
    Â»Nichts?«
    Â»Nein. Wir werden es auf die harte Tour machen müssen. Wir holen uns Abschleppseile und benutzen die Pferde, um eines der Autos so weit aus dem Weg zu räumen, dass eine Lücke entsteht. Dabei sind die Pferde jetzt schon halb tot.« Tom fluchte leise. Dann ging er an Benny vorbei und betrachtete erneut die Pfütze und Nix’ einzelnen Fußabdruck. Beide waren mittlerweile fast vollständig verdunstet.
    Benny sah, wie sich Toms Gesichtsausdruck veränderte, als er auf Grundlage der Verdunstung die Zeit berechnete, die verstrichen sein musste, seit die Kopfgeldjäger hier vorbeigekommen waren. Benny fehlten die mathematischen Fähigkeiten, um dieselbe Berechnung anzustellen, aber das brauchte er auch nicht mehr, denn Tom richtete sich abrupt auf und zog in einer blitzschnellen Bewegung seine Pistole.
    Im gleichen Augenblick hörte Benny ein merkwürdiges Geräusch hinter und über sich. Er drehte sich um, schaute hoch und entdeckte etwas, das wie ein seltsames Objekt aus einer scheinbar anderen Welt durch die heiße Luft segelte und direkt vor ihrem Unterschlupf zwischen den Autowracks auf dem Asphalt landete. Der Gegenstand ähnelte einer großen roten Schlange mit vielen kurzen Beinen – oder einem gigantischen Tausendfüßler. Er schlug auf dem Boden auf und blieb zuckend, zischend und qualmend dort liegen. Benny stand mit offenem Mund da, unfähig, das Objekt mit dieser Situation in Verbindung zu bringen – es erinnerte ihn einfach viel zu sehr an Sommerfeste, Gartenpartys und Silvester. »Knallfrösche«, stellte er seltsam beiläufig festund als er sich umdrehte, sah er, wie Toms besorgter Gesichtsausdruck sich in eine Maske absoluten Schreckens verwandelte. Blitzschnell steckte er seine Pistole in das Holster und zückte sein Schwert.
    Als die ersten Knallfrösche explodierten, verflog Bennys Überraschung und er begriff endlich. Die Pfütze, der sorgfältig platzierte Fußabdruck – das waren keine Zufälle und auch keine Fährten. Jemand hatte sie absichtlich dort hinterlassen, um sie hinzuhalten und ihre Aufmerksamkeit abzulenken!
    Die Feuerwerkskörper knallten nun ununterbrochen und ihr Echo prallte von jedem Auto ab und schallte hinaus auf das Feld mit dem hohen Gras und dem dahinterliegenden Wald. In der windstillen Luft war das Sperrfeuer aus knallenden Schlägen unglaublich laut. Laut genug, um die Toten aufzuwecken … oder sie zumindest herbeizurufen.
    Fast unmittelbar darauf sah Benny die ersten Bewegungen zwischen den Bäumen und im hohen Gras. Dunkle, langsame Gestalten lösten sich aus den Lücken zwischen demolierten Fahrzeugen oder taumelten aus dem Halbschatten des Waldes. Hinter Benny wieherten die Pferde verängstigt auf.
    Sie waren erneut in eine Falle getappt.

Als der letzte Knallkörper explodiert war, breitete sich eine trügerische Stille aus. Benny hörte nur die leisen, schlurfenden Schritte der Zombies. Die ersten waren immer noch eine Viertelmeile entfernt, doch sie kamen aus allen Richtungen. Der Weg zurück zum Bach war vollkommen versperrt.
    Â»Tom Imura!«, rief jemand in diesem Moment, und als Benny und Tom sich umdrehten, sahen sie Vin Trang aus dem hohen Gras auf der anderen Straßenseite treten. Er stand an der Stelle, die am weitesten von den lebenden Toten entfernt war,

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