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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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brachte Benny die Frage endlich hervor: »Warum machst du das eigentlich?«
    Tom warf ihm einen raschen Blick zu, nippte jedoch weiterhin an seinem Kaffee und ließ sich mit der Antwort eine ganze Weile Zeit. »Sag mal, Kleiner, was glaubst du denn, was ich tue?«
    Â»Du tötest Zombies. Was denn sonst?«
    Â»Tatsächlich?«
    Â»Das erzählst du doch immer«, sagte Benny und fügte dann widerwillig hinzu: »Das erzählen sich alle. Tom Imura, der große Zombiekiller.«
    Tom nickte, als hätte Benny etwas Interessantes gesagt. »Und das ist in deinen Augen also alles, was ich tue? Ich marschiere auf jeden Zombie zu, der mir über den Weg läuft, und dann peng!«
    Â»Ã„h … ja.«
    Â»Ã„h … nein.« Tom schüttelte den Kopf. »Wie kannst du in diesem Haus leben und nicht wissen, was ich tue … was zu meinem Job gehört?«
    Â»Was spielt das für eine Rolle? Alle, die ich kenne, haben einen Bruder, eine Schwester, einen Vater, eine Mutter oder eine verhutzelte alte Großmutter, die schon Zombies getötet haben. Naund?« Damit wollte er eigentlich sagen, dass Tom seiner Meinung nach wahrscheinlich ein Hochleistungsgewehr mit Zielfernrohr benutzte und die Zombies aus sicherer Entfernung umlegte – im Gegensatz zu Charlie und dem Hammer, die den Mumm besaßen, sich ihnen mano a mano zu stellen.
    Â»Das Töten der lebenden Toten gehört zu meiner Tätigkeit, Benny. Aber weißt du auch, warum ich es tue? Und für wen?«
    Â»Aus Spaß?«, mutmaßte Benny in der Hoffnung, dass Tom wenigstens so cool war.
    Â»Versuch’s noch mal.«
    Â»Okay … dann für Geld … und für jeden, der dich bezahlt, wer auch immer das sein mag.«
    Â»Tust du nur so, als wärst du ein Trottel, oder begreifst du es wirklich nicht?«
    Â»Was denn? Glaubst du etwa, ich wüsste nicht, dass du ein Kopfgeldjäger bist? Das weiß doch jeder. Zak Matthias’ Onkel Charlie ist auch einer. Ich hab gehört, wie er Geschichten darüber erzählt hat, wie er tief ins Leichenland eingedrungen ist, um Zombies zu jagen.«
    Tom, der seine Kaffeetasse bereits halb an die Lippen geführt hatte, erstarrte mitten in der Bewegung. »Charlie … du kennst Rotaugen-Charlie?«
    Â»Er dreht durch, wenn die Leute ihn so nennen.«
    Â»Rotaugen-Charlie sollte sich eigentlich von anderen Leuten fernhalten.«
    Â»Wieso?«, fragte Benny fordernd. »Er erzählt die coolsten Geschichten. Er ist witzig.«
    Â»Er ist ein Mörder.«
    Â»Das bist du auch.«
    Toms Lächeln verflog. »Mein Gott, was bin ich für ein Idiot. Ich muss der schlechteste Bruder aller Zeiten sein, dass ich dich im Glauben gelassen habe, ich wäre so wie Rotaugen-Charlie.«
    Â»Na ja … ganz so wie Charlie bist du nicht.«
    Â»Oh … das ist ja schon mal was.«
    Â»Charlie ist der Wahnsinn.«
    Â»Charlie ist der Wahnsinn«, wiederholte Tom. Dann lehnte er sich zurück und rieb sich die Augen. »Oh Gott. Was findest du an einem Schlägertypen wie Charlie denn bloß interessant?«
    Â»Er sagt, was Sache ist«, erwiderte Benny. »Ich meine, es ist doch irgendwie merkwürdig, dass wir einerseits von Unmassen von Zombies umgeben sind und in der Schule Unterricht über die Erste Nacht und die Zombies bekommen, andererseits die Leute aber die meiste Zeit nur um den heißen Brei herumreden. Man erzählt uns nichts Konkretes. Es ist zum Verrücktwerden. Da haben wir all diese geretteten Lehrbücher aus der Zeit vor der Ersten Nacht, die uns von der Welt erzählen – Politik und Autos und so weiter –, aber weißt du, was es an Info über die Erste Nacht gibt? Ein dünnes Heftchen. Ergibt das irgendeinen Sinn? Ich kann dir Marke und Modell von jedem Auto nennen, das je von den Fließbändern in Detroit gerollt ist, aber ich kann dir nichts darüber erzählen, wie Detroit während der Ersten Nacht gefallen ist. Ich weiß vieles über Mobiltelefone und Computer und all dieses Vorher -Zeugs … aber ich weiß nichts darüber, was sich auf der anderen Seite des Zauns abspielt … Nur das, was ich von Charlie erfahre. Zweimal im Monat üben wir Zombietöten im Sportunterricht, indem wir mit Stöcken auf Strohpuppen einschlagen, und bei den Pfadfindern machen wir so einen ähnlichen Mist, aber

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