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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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niemand – und ich meine wirklich niemand  – außerCharlie und der Hammer reden jemals wirklich von Zombies. Unsere Lehrer müssen glauben, wir würden von unserer Familien alles über Zombies erfahren, aber keiner meiner Freunde hat zu Hause irgendwas Konkretes rausgekriegt. Und du bist sogar noch schlimmer, weil das Töten von Zombies dein Job ist, du aber nie davon erzählst. Nie. Ja, bei Mathe und Geschichte und dem ganzen Zeugs hilfst du mir, aber was Zombies anbelangt … Da lerne ich mehr von der Rückseite der Zombiekarten als von dir. Alle in dieser blöden Stadt, die älter sind als 20, tun so, als lebten wir auf dem Mars. Ich meine, wie viele Leute gehen denn überhaupt in die Rote Zone, geschweige denn bis ganz an den Zaun? Sogar die Zaunwächter reden nicht über die Zombies. Sie reden über Softball und was sie am vergangenen Abend gegessen haben, aber sie tun alle so, als würden die Zombies überhaupt nicht existieren.«
    Â»Die Leute gehen sehr wohl in die Rote Zone, Benny. Sie gehen dorthin, um Erosionsporträts für die Kopfgeldjäger aufzuhängen.«
    Â»Ach ja? Tja, ich weiß ganz sicher, dass die meisten Leute fremde Kinder dafür bezahlen, die Porträts für sie aufzuhängen. Und woher weiß ich das? Weil ich selbst 100 davon aufgehängt habe.«
    Â»Du …?«
    Â»Zombiekarten finanzieren sich nicht von allein, Tom. Und wenn die Leute uns Kinder darum bitten, die Bilder aufzuhängen, dann erzählen sie einem nicht einmal, worum es sich dabei handelt. Ich meine, wir stehen dann da, schauen beide auf das Erosionsporträt, und kein Mensch nimmt das Wort ›Zombie‹ auch nur in den Mund. Die meisten sagen bloß: ›He, Junge, willstdu das hier für mich aufhängen?‹ Wo, sagen sie nie. Sie wissen, dass wir es wissen, aber sie rücken nie wirklich mit der Sprache heraus. Das ist verdammt seltsam, Mann.«
    Â»Die Leute haben Angst, Benny. Sie verschließen die Augen vor der Wahrheit. Du bist erst 15, deshalb verstehen du und deine Freunde nicht wirklich, was während der Ersten Nacht alles passiert ist.«
    Â»Was du nicht sagst, du Schlaumeier. Das genau meine ich doch! Wir wollen es wissen.«
    Tom verzog den Mund. »Ich schätze … die Leute wollen euch davor beschützen.«
    Benny hätte Tom am liebsten mit irgendetwas beworfen. Sein Blick fiel auf ein schweres Buch, das würde ihn vielleicht aufwecken. »Wie zum Teufel kann uns Unwissenheit beschützen? Wir leben hinter Zäunen, umgeben von einem Land voller Leichen. Schon mal davon gehört? Leichenland, ziemlich großer Landstrich, hieß früher mal Amerika. Da wimmelt’s vor Zombies. Es ist nicht fair, dass uns die Leute die Wahrheit verschweigen.«
    Â»Benny, ich …«
    Â»Es ist auch unsere Welt«, fuhr Benny ihn an. Seine Worte trafen Tom wie eine Ohrfeige. In die darauffolgende Stille ließ Benny eine weitere Bombe platzen: »Also mach mir keine Vorwürfe, dass ich mir Charlies Geschichten anhöre, wenn er der Einzige ist, der findet, dass wir die Wahrheit erfahren sollten.«
    Tom starrte ihn eine ganze Weile an, auf seinem Gesicht spiegelten sich unterschiedliche Gefühle wider. Schließlich schüttete er den Rest seines Kaffees in das Gebüsch hinter der Veranda und stand auf. »Weißt du was, Benny? Morgen fangen wir früh an und marschieren ins Leichenland. Wir werden tief hineinwandern,genau wie Charlie. Ich will, dass du mit eigenen Augen siehst, was er tut und was ich tue, und dann kannst du dir dein eigenes Urteil bilden.«
    Â»Urteil worüber?«
    Â»Ãœber eine Menge Dinge, Kleiner.« Und damit ging Tom ins Haus und direkt ins Bett.

Im Morgengrauen brachen Tom und Benny auf und gingen zum südöstlichen Tor. Der Wärter ließ Tom die übliche Verzichtserklärung unterschreiben, welche die Stadt und das Personal am Tor von jedweder Haftung entbanden, falls es nach Überschreiten der Grenze zum Leichenland zu unerwünschten Vorkommnissen kommen sollte. Ein Händler verkaufte Tom ein Dutzend Flaschen Kadaverin, mit dem die Brüder ihre Kleidung besprenkelten, sowie eine Dose Pfefferminzpaste, die sie sich auf die Oberlippe schmierten, um ihren Geruchssinn zu betäuben.
    Â»Hält dieses Zeugs die Zombies ab?«
    Â»Nichts hält sie auf«, erwiderte Tom. »Aber es verlangsamt sie und lässt

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