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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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über die Helden, die diese große Nation aufgebaut haben, Blablabla. Aber glaubst du wirklich, irgendein General hätte jemals einen Krieg gewonnen, ohne sich genau das zu nehmen, was er wollte … wann immer er es wollte? Ohne seinen Männer zu erlauben, sich zu nehmen, was sie brauchten … wann immer sie es brauchten? In der gesamten Geschichte haben die Sieger nach der Eroberung einer Stadt oder eines Lands nach Lust und Laune geplündert und es war ein Riesenfest – genau, wie es sein sollte. Wenn ein Mann schon sein Leben riskiert, dann soll sich das für ihn auch lohnen. Das ist nur gerecht.«
    Â»Wovon redest du? Du bist doch kein General, der gegen eineangreifende Armee kämpft. Du befreist niemanden. Du kämpfst für überhaupt nichts!«
    Charlies Miene verfinsterte sich. »Ach nein? Tja, dann sollst du mal etwas über deine eigene Geschichte erfahren. Ich war dabei, als wir auf Mountainside stießen. Ich, Charlie Matthias. Ich habe dabei geholfen, diese stinkende Stadt aufzubauen. Ich habe die erste Handelsroute durch das Leichenland ausgekundschaftet. Ich habe die ersten Wagen mit Vorräten aus den Städten herbeigeschafft und dabei geholfen, den Zaun zu verstärken. Ich war derjenige, der in das Krankenhaus eingedrungen ist und eine halbe Tonne medizinischer Vorräte mitgebracht hat. Die meisten der Männer, die Händler und Stadtplünderer beschützen, arbeiten heute für mich oder wurden von mir ausgebildet. Und ich habe weitere Überlebende, darunter ein paar Hundert Familien, aus dem Leichenland nach Mountainside geführt. Ich habe mehr Menschen gerettet, als dir je begegnet sind, du Grünschnabel. Also erzähl du mir nicht, ich würde für nichts kämpfen.« Charlie trat einen weiteren Schritt vor und dieses Mal war Benny zu verwirrt, um zurückzuweichen.
    Â»Benny!«, schrie Nix. »Hör nicht auf ihn. Er will dich bloß durcheinanderbringen!« Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch der Hammer spannte seine massigen Armmuskeln an und sein Bizeps schnürte Nix die Kehle zu.
    Verunsichert fuhr Benny sich mit der Zunge über die Lippen.
    Â»Einmal bin ich einer Gruppe von Reisenden hier in den Bergen begegnet«, fuhr Charlie fort. »Sie waren halb tot und rannten vor einer Horde Zombies davon. Zu der Gruppe gehörten ein magerer japanischer Jugendlicher und sein kleiner Bruder, noch ein Baby … Und ich habe ihnen den Weg nach Mountainsidegezeigt. Das sollten wir erst einmal klarstellen, Kleiner, bevor du mir erzählst, dass ich nicht den Kampf der Guten kämpfe. In 100 Jahren, wenn sie die Geschichte der Ersten Nacht und der darauffolgenden Jahre niederschreiben, dann wird man mich als den größten Helden des Zombiekriegs bezeichnen. Mich, Charlie Matthias.«
    Benny wollte Charlie nicht glauben, wusste jedoch, dass der Hüne die Wahrheit sagte – zumindest die Wahrheit, die er kannte. »Mag sein, dass du das alles getan hast«, sagte Benny und nahm seine linke Hand zu Hilfe, um die zitternde rechte zu stützen. »Aber das gibt dir noch nicht das Recht, die Dinge zu tun, die du jetzt tust.«
    Â»Ach nein? ›Rechtmäßig‹ zu handeln, heißt, sich an Gesetze zu halten, aber hier im Leichenland gibt es keine Gesetze. Das hat dir sogar dein von Zombies zerfleischter Bruder erzählt. Die Gesetze von Orten wie Mountainside enden am Stadttor, weil keiner den Mumm hat, die Umzäunung zu verlassen und das Gesetz draußen durchzusetzen. Keiner außer mir – und da ich hier draußen das Sagen habe, mach ich mir meine eigenen Gesetze.«
    Â»Ich rede nicht von Gesetzen«, stieß Benny zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das Stöhnen des Windes im Wald hinter ihm wurde lauter. Kam der Sturm wieder auf? »Ich rede von Recht und Unrecht.«
    Charlie lachte. »Du hältst mir hier eine Knarre ins Gesicht … bist bereit, mich zu töten und willst mir erzählen, was Recht und was Unrecht ist? Wer hat dich zu Richter, Geschworenem und Henker ernannt? Bist du auf dem Weg hierher an einem brennenden Busch vorbeigekommen und hast weitere Zehn Gebote erhalten? Die alten sind irgendwie verknöchert und vom Windeverweht, als die ersten Toten auferstanden sind und sich auf Menschen gestürzt haben. Nenn mich verrückt, aber ich glaube, dadurch haben sich die Regeln geändert. Wenn nicht einmal mehr Tote

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