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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Verdammmich.«
    Â»Freut mich zu hören.« Tom reichte ihm das Fernglas. »Schau dir die beiden Toten da unten an. Sag mir, was du siehst.«
    Â»Also gehen wir jetzt wieder zur Tagesordnung über, ja?« Benny warf ihm einen genervten Blick zu. »Du bist voll schräg drauf, Mann.«
    Â»Schau einfach hin.«
    Benny seufzte, nahm Tom das Fernglas aus der Hand und hielt es sich vor die Augen. Starrte. Seufzte. »Wie schon gesagt: zwei Zombies. Dieselben zwei Zombies.«
    Â»Sei genauer.«
    Â»Okay. Okay, zwei Zombies. Ein Mann, eine Frau. Stehen an der gleichen Stelle wie vorhin. Großes Gähnen.«
    Â»Diese Toten da …«, sagte Tom.
    Â»Was ist mit ihnen?«
    Â»Sie waren für jemanden mal Familie«, erklärte Tom leise. »Der Mann sieht alt genug aus, um der Großvater von jemandem gewesen zu sein. Er hatte eine Familie, Freunde. Einen Namen. Er war jemand.«
    Benny senkte das Fernglas und machte Anstalten, etwas zu sagen.
    Â»Nein«, unterbrach Tom ihn. »Schau weiter hin. Sieh dir die Frau an. Sie war wie alt? Vielleicht 18, als sie starb. Sie könnte hübsch gewesen sein. Diese Lumpen, die sie jetzt trägt, waren vielleicht mal die Uniform einer Kellnerin. Sie könnte in einem Restaurant gleich neben Tante Cathys Haus gearbeitet haben. Sie hat mit Menschen zusammengelebt, die sie geliebt haben …«
    Â»Jetzt komm aber, Mann, mach keine …«
    Â»Menschen, die sich Sorgen gemacht haben, wenn sie zu später Stunde noch nicht zu Hause war. Menschen, die sich gewünscht haben, dass sie eine glückliche Kindheit hat. Menschen – eine Mom und ein Dad. Vielleicht Brüder und Schwestern.Großeltern. Menschen, die geglaubt haben, dass dieses Mädchen das Leben noch vor sich hat. Dieser alte Mann könnte ihr Großvater sein.«
    Â»Aber sie ist einer von denen, Mann. Sie ist tot«, protestierte Benny.
    Â»Klar. Fast jeder, der mal gelebt hat, ist irgendwann tot. Über sechs Milliarden Menschen sind tot. Und jeder Einzelne von ihnen hatte mal eine Familie. Jeder Einzelne von ihnen war mal Teil einer Familie. Und es gab immer einen wie dich, der jedem in den Arsch getreten hätte, egal, ob einem Fremden oder seinem besten Freund, der diesem Mädchen etwas zuleide getan oder sie respektlos behandelt hätte. Oder den alten Mann.«
    Benny schüttelte den Kopf. »Nein, nein, nein. Das ist nicht das Gleiche. Das hier sind Zombies, Mann. Sie töten Leute. Sie fressen Leute auf.«
    Â»Sie waren mal Menschen.«
    Â»Aber sie sind gestorben!«
    Â»Sicher. So wie Tante Cathy oder Mr Mitchell.«
    Â»Nein … Tante Cathy hatte Krebs. Mr Mitchell ist bei einem Unfall gestorben.«
    Â»Klar, aber wenn nicht jemand aus der Stadt sie befriedet hätte, dann wären auch sie lebende Tote geworden. Tu erst gar nicht so, als wüsstest du das nicht. Tu nicht so, als hättest du noch nicht darüber nachgedacht, dass mit Tante Cathy genau das passiert wäre.« Er zeigte mit dem Kopf den Hügel hinab. »Die beiden da unten haben sich eine Krankheit eingefangen.«
    Benny schwieg. Er hatte in der Schule davon gehört, auch wenn niemand so richtig wusste, was genau geschehen war.Manchen Quellen zufolge war ein durch Strahlung mutierter und von einer zurückgekehrten Weltraumfähre mitgebrachter Virus die Ursache. Andere meinten, es sei eine neue Form der Grippe, die von China herübergekommen sei. Chong glaubte, dass es irgendein Bazillus war, der irgendwo aus einem Labor entwichen war. Die Meinungen gingen weit auseinander, nur in einem Punkt war man sich einig: Es handelte sich um eine Krankheit.
    Â»Der Mann da unten hat wahrscheinlich als Landwirt gearbeitet«, fuhr Tom fort. »Das Mädchen war Kellnerin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner der beiden etwas mit dem Weltraumprogramm zu tun hatte. Oder irgendwo in einem Labor gearbeitet hat, wo man an Viren geforscht hat. Was ihnen zugestoßen ist, war ein Unfall. Sie wurden krank, Benny, und dann sind sie gestorben.«
    Benny schwieg weiterhin.
    Â»Wie, glaubst du, sind Mom und Dad gestorben?«
    Keine Antwort.
    Â»Benny? Was glaubst du?«
    Â»Sie sind in der Ersten Nacht gestorben«, erwiderte Benny gereizt.
    Â»Ganz genau. Aber wie?«
    Benny blieb stumm.
    Â»Wie?«
    Â»Du hast sie sterben lassen!«, stieß Benny in wütendem Flüsterton hervor. Die Worte sprudelten zusammenhanglos

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