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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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ständig auf Wanderschaft. Bruder David ist seit etwa einem Jahr hier, aber ich gehe davon aus, dass er bald weiterzieht.«
    Â»Charlie sagt, auch er treibt Zombies zusammen. Er hat uns von einem Ort in den Bergen erzählt, wo er ein paar Hundert von ihnen angepflockt hat. Er meint, das gehöre zu den Methoden, mit denen er und der Hammer das Leichenland zu einem sicheren Ort machen.«
    Â»Ja«, bestätigte Tom säuerlich. »Die Händler nennen diesen Ort den Hungrigen Wald. Ich glaube, Charlie hat sich diesen Namen ausgedacht. Klingt sehr dramatisch. Aber es ist nicht das Gleiche wie das, was die Kinder tun. Charlie treibt Zombies zusammen und bindet sie an Bäume, damit er sie leichter finden kann, wenn er einen Kopfgeldauftrag bekommt.«
    Â»Das hört sich clever an.«
    Â»Ich habe nie behauptet, dass Charlie dämlich ist. Er ist sogar sehr clever, dabei aber auch verdorben und gefährlich und seine Motive sind nicht gerade bewundernswert. Er übernimmt auch eine Menge Massenaufträge – die Säuberung ganzer Kleinstädte für die Händler. Die Leute in der Stadt sind darüber nicht sehr glücklich, weil es die Aufgabe der Identifizierung verkompliziert, wenn man Zombies in einer ganzen Stadt ausmerzt. Aber das Bergen von Sachen ist ihnen wichtiger. Wir sind eine Agrargesellschaft geworden. Kein Mensch hat sich besonders dafür eingesetzt, die Industrie wieder zum Laufen zu bringen, und die Leute glauben offenbar, dass wir fast alles, was wir benötigen, auf ewig bergen können. Es ist wie in den alten Zeiten, als mannach Öl gebohrt hat, um Autos und Fabriken zu betreiben, ohne große Anstrengungen zu unternehmen, erneuerbare Energiequellen zu erschließen. Diese Denkweise beruht auf Ausbeutung und macht uns zu Aasgeiern. Nicht gerade der beste Platz in der Nahrungskette. Aber Charlie kann ganz gut davon leben, weil jeder Säuberungsauftrag viel Geld einbringt.« Tom warf einen Blick über die Schulter, in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Die Kinder Gottes dagegen … sie sind vielleicht verrückt und irregeleitet, aber sie tun das, was ihrer Überzeugung nach das Richtige ist.«
    Â»Wie treiben sie die Zombies zusammen? Vor allem in einer Stadt, in der es vor lebenden Toten nur so wimmelt?«
    Â»Sie tragen Teppichmäntel und sie wissen, wie man sich leise bewegt und Kadaverin verwendet, um den eigenen Geruch zu tarnen. Manchmal kommt das eine oder andere Mitglied der Kinder zum Einkaufen in die Stadt, aber in der Regel bringen Leute wie ich ihnen, was sie benötigen.«
    Â»Werden sie denn nie angegriffen?«
    Tom nickte. »Doch. Leider ständig. Ich weiß von mindestens 50 Toten hier in der Gegend, die vormals Kinder Gottes waren. Ich würde sie ja gern befrieden, aber Bruder David erlaubt es mir nicht. Außerdem habe ich Geschichten gehört, nach denen einige der Kinder sich den Toten hingeben.«
    Benny starrte ihn an. »Warum?«
    Â»Bruder David sagt, einige der Kinder glauben, dass die Toten die Sanftmütigen sind, welche das Erdreich besitzen werden, und dass alle Dinge unter dem Himmel dazu gedacht sind, sie zu erhalten. Die Brüder und Schwestern glauben, es sei Gottes Wille, den Toten zu gestatten, dass sie sich von ihnen ernähren.«
    Â»Das ist doch Blödsinn«, sagte Benny.
    Â»Es ist, wie es ist. Ich glaube, viele der Kinder sind Menschen, die den Untergang nicht überstanden haben. Sicher, ihre Körper haben das Ganze natürlich verkraftet. Aber die Ereignisse nach der Ersten Nacht haben irgendeinen grundlegenden Teil von ihnen zerstört. Ich war dabei – ich sehe da einen Zusammenhang.«
    Â»Du bist nicht verrückt.«
    Â»Auch ich hab meine Momente, Kleiner – glaub mir.«
    Benny warf ihm einen seltsamen Blick zu. Dann lächelte er. »Ich glaube, diese Rothaarige, Schwester Sarah, steht auf dich, so widerlich die Vorstellung auch sein mag.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Zu jung für mich. Aber sie sieht ein bisschen so aus wie Nix. Was meinst du?«
    Â»Ich meine, steck dir das tief in deinen …«
    In dem Moment hörten sie die Schüsse.

Als der erste Schuss fiel, duckte Benny sich unwillkürlich, doch Tom blieb aufrecht stehen und schaute in Richtung Nordosten. Beim zweiten Schuss wandte er den Kopf ein Stück weiter gen Norden.
    Â»Handfeuerwaffe«, sagte er. »Großes Kaliber. Drei

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