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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Tom.
    Â»Wahrscheinlich«, sagte Tom. »Komm, Kleiner. Auf geht’s.«
    Bruder David stellte sich Tom in den Weg. »Bruder«, sagte er, »ich habe nur noch eine Frage, dann ist es gut.«
    Â»Schieß los.«
    Â»Bist du dir ganz sicher bei dem, was du vorhast?«
    Â»Sicher? Nein. Aber es führt kein Weg daran vorbei.« Tom wühlte in seiner Tasche und holte drei Fläschchen Kadaverin hervor. »Hier, Bruder. Möge es euch bei eurer Arbeit helfen.«
    Bruder David nickte dankbar. »Gott sei mit dir, vor dir und in dir.«
    Sie schüttelten einander die Hände und dann kehrte Tom auf die unbefestigte Straße zurück, während Benny noch einen Moment verharrte.
    Â»Hören Sie, Mister«, setzte er langsam an. »Ich weiß nicht, was ich Falsches gesagt oder getan habe, aber es tut mir leid. Tom hat mich hierher mitgenommen und er ist ein bisschen verrückt und ich weiß nicht, was …« Verlegen brach er mitten im Satz ab. Er hatte keinen Wegweiser im Kopf, der ihn durch dieses Gespräch gelenkt hätte.
    Bruder David reichte ihm die Hand und gab ihm den gleichen Segen, den er Tom gespendet hatte.
    Â»Ja«, sagte Benny. »Danke gleichfalls. Okay?« Dann schloss er eilig zu Tom auf, der bereits 50 Meter weitermarschiert war. Als er sich umdrehte, stand der Mönch noch immer neben der verrosteten Zapfsäule. Bruder David hob die Hand, doch Benny wusste nicht, ob es eine Art Segen oder eine Abschiedsgeste war. Aber worum es sich dabei auch immer handeln mochte, es machte ihm auf jeden Fall Angst.

Als sie ein ganzes Stück weitergewandert waren, fragte Benny: »Worum ging es da jetzt? Warum hat es diesen Kerl so aufgebracht, dass ich Charlies Namen erwähnt habe?«
    Â»Nicht jeder hält Charlie für cool, Kleiner.«
    Â»Bist du neidisch?«
    Tom lachte. »Gott! Der Tag, an dem ich auf jemanden wie Rotaugen-Charlie neidisch bin, wird der Tag sein, an dem ich mich mit Steaksoße übergieße und in eine Horde von lebenden Toten hineinspaziere.«
    Â»Rasend komisch«, sagte Benny säuerlich. »Was soll das alles mit diesen ›Kindern Gottes‹ oder ›Kindern Lazarus’‹? Was machen die hier draußen?«
    Â»Bruder David und andere Angehörige seines Ordens sind überall im Leichenland verteilt. Ich hab mit Reisenden gesprochen, die sie selbst im Osten, in Pennsylvania, angetroffen haben. Sogar bis hinunter nach Mexiko. Ich selbst bin ihnen etwa ein Jahr nach dem Untergang zum ersten Mal begegnet. Eine ganze Gruppe von ihnen reiste in einem alten, von Pferden gezogenen Schulbus, den sie mit Bibelversen bemalt hatten. Wie sieangefangen haben oder wer den Namen ausgesucht hat, weiß ich nicht genau. Selbst Bruder David weiß es nicht. Für ihn ist es so, als hätte es sie schon immer gegeben.«
    Â»Ist er plemplem?«
    Â»Ich glaube, der Ausdruck hieß früher ›von Gott berührte‹.«
    Â»Mit anderen Worten: ja.«
    Â»Wenn er verrückt ist, dann hat er zumindest das Herz am rechten Fleck. Die Kinder Gottes glauben nicht an Gewalt – egal, welcher Art.«
    Â»Aber mit dir haben sie kein Problem, obwohl du Zombies tötest?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Nein. Ihnen gefällt zwar nicht, was ich tue, aber sie akzeptieren meine Erklärung, warum ich es tue – und Bruder David und andere haben gesehen, wie ich es tue. Sie finden es nicht gut, verurteilen mich aber auch nicht dafür. Sie halten mich für irregeleitet, aber guten Willens.«
    Â»Und Charlie? Was halten sie von ihm? Wahrscheinlich nichts Gutes.«
    Â»Sie halten Rotaugen-Charlie für einen schlechten Menschen. Ihn und seinen Trottel von Kumpel, den Motor City Hammer. Und noch einen Haufen anderer. Eigentlich die meisten Kopfgeldjäger, und diese Überzeugung kann ich den Kindern Gottes nicht verübeln.«
    Benny schwieg. Er fand Charlie Matthias immer noch cool wie nur etwas. »Und … was tun diese Kinder eigentlich?«, fragte er nach einer Weile.
    Â»Sie kümmern sich um die Toten. Wenn sie auf eine Stadt stoßen, gehen sie in die Häuser und suchen nach Fotos der Menschen, die dort gelebt haben, und falls diese noch irgendwo inder Stadt herumirren, versuchen sie, sie zusammenzutreiben. Sie bringen sie in ihre Häuser, versiegeln die Türen, schreiben Gebete auf die Mauern und ziehen dann weiter. Die meisten von ihnen sind

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