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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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öffnete es jedoch nicht. Langsam drehte er sich zu seinem Bruder um. »Okay, worum ging es da gerade?«, fragte er fordernd.
    Â»Um gar nichts. Charlie und der Hammer manipulieren die Leute. Man darf sie nicht zu nah an sich heranlassen.«
    Â»Was hast du damit gemeint … mit diesen Dingen, die das Verlorene Mädchen gesehen hat und von denen sie den Leuten erzählen könnte?«
    Â»Die Welt ist schlecht, Benny«, erwiderte Tom lediglich.
    Â»Und was ist dann … Gameland?«
    Es war offensichtlich, dass Tom diese Frage nicht beantworten wollte, doch schließlich erklärte er: »Das ist ein Ort, den es nicht geben sollte. Eine Abscheulichkeit.«
    Benny hatte noch nie gehört, dass Tom einen Begriff wie »Abscheulichkeit« benutzte, geschweige denn ein Wort mit derartiger Verachtung aussprach.
    Â»Gameland war früher ein Vergnügungspark – ein Ort, den die Menschen für einen Tag unbeschwerter Freude aufsuchten.Der Park wurde ein paar Jahre vor der Ersten Nacht geschlossen, aber Händler und Kopfgeldjäger entdeckten ihn und nahmen ihn in Besitz. Was sie daraus machten, hatte nichts mehr mit Familienvergnügen oder harmlosem Zeitvertreib zu tun. Erinnerst du dich, wie ich dir erzählt habe, dass einige Kopfgeldjäger Spiele abhalten, bei denen sie Jungen zusammen mit Zombies in eine Grube stecken?«
    Benny nickte. Er hatte Tom damals nicht geglaubt und seitdem nicht mehr ernsthaft darüber nachgedacht. Nun aber fand er die Vorstellung absolut grauenhaft, dass Jungen lediglich mit einem Stock zur Verteidigung in eine Grube voll Zombies geworfen wurden.
    Â»In Gameland wurden lauter solche Spiele veranstaltet und Schlimmeres. Viel Schlimmeres. Kopfgeldjäger, Eremiten und andere kamen aus allen Teilen dieses Lands zu diesen Spielen und haben Wetten darauf abgeschlossen. ›Z   -   Spiele‹ wurden sie genannt.« Tom schwieg einen Moment und der Schmerz grub tiefe Falten in sein Gesicht. »Als Nix noch klein war und wir diesen wirklich harten Winter hatten – du warst damals sechs oder sieben –, nötigte Charlie Jessie Riley dazu, nach Gameland zu reisen und dort genug Rationendollar zu verdienen, um Nix und sich selbst über Wasser halten zu können. Denk mal darüber nach, Benny. Eine erwachsene Frau, eine Mutter, wird dazu gezwungen, ›Spukhaus‹ zu spielen – ein krankes Spiel, bei dem sie den Kandidaten durch ein Gebäude voller Zombies jagen, nur mit einem abgesägten Baseballschläger oder einem Stück Rohr bewaffnet.«
    Â»Nein«, stieß Benny hervor. So etwas konnte nicht wahr sein. Durfte nicht wahr sein.
    Â»Jessie hatte ein kleines Kind zu Hause – Nix. Sie war vollkommen verzweifelt: Sie wollte ihre Tochter nicht verhungern lassen und als Elternteil tut man alles, um sein Kind zu beschützen. Selbst wenn es einem ein Stück aus der Seele reißt. Ich habe sie dort rausgeholt«, erklärte Tom, »aber seitdem ist sie nicht mehr dieselbe.«
    Â»Das ist unmöglich. Ich meine … wie kann das denn legal sein?«
    Â»Legal?« Tom stieß ein bitteres Lachen aus. »Jenseits des Zauns gelten keine Gesetze. Was im Leichenland passiert, bleibt im Leichenland. Andererseits … falls allgemein bekannt würde, welche Dinge da draußen passieren, dann bezweifle ich, dass darin verwickelte Leute in Mountainside geduldet würden. Oder in einer anderen Stadt. Jenseits des Zauns mag es kein Gesetz geben, aber mit Kriminellen Tür an Tür zu leben … das ist etwas völlig anderes. Aber bis jetzt hat noch niemand hinreichende Beweise für eine Verbindung zwischen Gameland und einem der hier ansässigen Kopfgeldjäger herstellen können.« Tom seufzte.
    Benny schüttelte den Kopf. Die Logik schien ihm verdreht.
    Â»Vor ein paar Jahren«, fuhr Tom fort, »hat jemand Gameland in Brand gesteckt und abgefackelt, woraufhin die Besitzer die Z   -   Spiele an einen anderen Ort verlagert haben. Den sie streng geheim halten. Spieler und andere Interessenten werden in geschlossenen Wagen dorthin gebracht, damit sie nicht wissen, wo sich das neue Gameland befindet.«
    Â»Warum?«
    Â»Weil derjenige, der es abgefackelt hat, vielleicht erneut zuschlagen würde.«
    Â»Weißt du, wer das Feuer gelegt hat?«
    Tom gab keine Antwort. Stattdessen betrachtete er eingehend den Himmel, der noch immer

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