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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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kommen, dass ich dir trauen kann, und zwar hundertprozentig und ohne Vorbehalt, dann würde ich es eventuell in Betracht ziehen, dir die ganze Geschichte zu erzählen.«
    Â»Du kannst …«, setzte Benny an, doch Tom hob den Finger und ließ ihn so verstummen.
    Â»Ich will von dir keine Antwort, Benny. Nicht hier und jetzt. Ich möchte, dass wir unsere Trainingseinheit absolvieren und dann zu Abend essen. Danach reden wir weiter.«
    Â»Warum nicht jetzt?«
    Â»Weil du es jetzt zu sehr möchtest.«
    Â»Toller Zeitpunkt, mir jetzt mit Zen zu kommen.« Tom zuckte die Achseln. »Wenn ich herausfinden muss, wer du bist, dann wirst du herausfinden müssen, wer ich bin. Das ist nur fair.« Er öffnete das Tor. »Dann mal los.«
    Benny blieb auf der Straße stehen und trommelte mit den Fingern auf die oberste Holzlatte des Gartentors. Er verstand Tom schon in guten Momenten nicht und ein paar Sekunden lang hatte er das Gefühl, als wäre ihm die Pointe eines Witzes entgangen. Nachdenklich blickte er auf die Karte, als könnte ihm das Verlorene Mädchen eine Erklärung ins Ohr flüstern. »Jetzt mal ehrlich … liegt es an mir oder ist Tom verrückt?«
    In den Augen des Verlorenen Mädchens lagen unzählige Antworten, aber er konnte kein einziges Wort hören. Seufzend steckte er die Karte in die Tasche und ging ins Haus.
    Eine Viertelstunde später versuchte Tom, Benny mit einem Schwert umzubringen.

Benny gelang es um Haaresbreite, dem herabsausenden Schwert auszuweichen. Er spürte, wie die Klinge die Luft durchschnitt, hörte das zischende Geräusch. Hektisch warf er sich auf die Seite und versuchte, sich hinter den Holztisch zu rollen, doch Tom war so flink wie ein Affe. Er sprang über die Tischplatte, ging blitzschnell in die Hocke, und als Benny sich aufrappelte, hielt Tom ihn auf, indem er ihm die Klinge seiner Waffe gegen die Kehle drückte.
    Â»Du bist tot.«
    Benny legte einen Finger auf die stumpfe Klinge des hölzernen Trainingsschwerts und schob es beiseite. »Du hast mich gelinkt.«
    Tom ließ sein Schwert sinken. »Wie kommst du denn darauf?«
    Â»Ich habe dich gebeten, mir einen Moment Pause zu gönnen, und habe mein Schwert gesenkt«, rechtfertigte Benny sich.
    Â»Ach, komm schon: Als ob da draußen im Leichenland auch nur irgendjemand auf dich warten würde.«
    Â»Zombies tragen kein Schwert.«
    Â»Darum geht es nicht.«
    Â»Und auch keiner der anderen Kopfgeldjäger, soweit ich weiß.«
    Tom nahm ein Handtuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Jetzt lügst du, um dein Gesicht zu wahren. Du hast selbst gesehen, wie einer von ihnen ein Schwert verwendet hat, als wir draußen im …«
    Â»Okay, okay, mag ja sein. Ich brauch trotzdem ’ne Pause.« Benny ließ sein Holzschwert fallen, trottete zu der Kanne mit Eistee und trank zwei Becher. »Außerdem würde ich lieber lernen, wie man mit einer Schusswaffe umgeht«, forderte er und drehte sich wieder um.
    Â»Du weißt längst, wie man schießt.«
    Â»Nicht wie du.« Fast hätte er gesagt »Nicht wie Charlie«, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. Im Jahr zuvor hatte Charlie während eines Erntefestes seine Fertigkeiten mit Pistole und Gewehr demonstriert. Tom hatte sich das Ganze mit zusammengekniffenen Augen und versteinertem Gesicht angesehen. Während Benny nun darüber nachdachte, fragte er sich, ob Tom auch nur halb so gut mit einer Schusswaffe umgehen konnte wie Charlie. Er hatte seinen Bruder noch nie schießen sehen.
    Tom reagierte nicht. Er wog das hölzerne Bokutō in der Hand und zerteilte die Luft mit einer Reihe von Hieben im Zeitlupentempo.
    Â»Bringst du mir Schießen bei?«
    Â»Irgendwann sicher«, sagte Tom. »Obwohl … du weißt jetzt genug, um im Zweifelsfall einen der Toten aufhalten zu können. Aber ich hab dir ja schon gesagt, dass ich Schwerter und Messer bevorzuge. Sie sind leiser und …«
    Â»Müssen nicht nachgeladen werden«, unterbrach Benny ihn.»Ja, ich erinnere mich. Das hast du mir schon x   -   mal gesagt. Du hast mir aber auch erzählt, dass es manchmal nicht darauf ankommt, leise zu sein.«
    Â»Stimmt, aber es gibt viel häufiger Situationen, in denen es genau darauf ankommt.« Tom drückte die Spitze seines Schwerts unter Bennys Bokutō und beförderte es mit

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