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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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blau war, allerdings von einem dünnen Dunstschleier überzogen. »Heute Abend wird es regnen. Ich will nicht den Rest des Tages damit vergeuden, über solche Dinge zu reden.«
    Â»Was meinst du mit solche? Du erzählst mir doch überhaupt nichts. Hat das Verlorene Mädchen etwas gesehen? Und könnte sie wirklich gegen Charlie aussagen?«
    Â»Ben, du stellst Fragen, auf die ich keine Antworten weiß. Könnte sie etwas gesehen haben oder etwas wissen? Vermutlich. Wahrscheinlich. Viel entscheidender ist allerdings die Tatsache, dass Charlie es zu glauben scheint. Deswegen hat er die Gerüchte in die Welt gesetzt, das Mädchen wäre nur Teil einer Gespenstergeschichte oder schon vor langer Zeit gestorben. Er kann sie nicht finden und er will nicht, dass jemand anderes nach ihr sucht.«
    Â»Also hatte er nichts damit zu tun, dass ihr Bild auf der Karte gelandet ist?«
    Â»Garantiert nicht. Wenn die Leute an die Existenz des Mädchens glauben und mit der Zombiekarte auch noch ein Bild in der Hand haben, um sie im Zweifelsfall identifizieren zu können … das wäre das Letzte, was Charlie will.« Tom schwieg kurz und fügte dann hinzu: »Charlie ist kein guter Mensch, Kleiner, und er ist nachtragend. Wie die meisten seines Schlages lässt er sich von Angst leiten.«
    Â»Angst? Wovor sollte Charlie denn Angst haben?«
    Â»Vor der Wahrheit«, erklärte Tom. »Davor haben eine Menge Leute Angst.«
    Benny nickte, obwohl er nicht ganz verstand, worauf Tom hinauswollte.
    Â»Kann ich meine Karte wiederhaben?«
    Tom zog die Karte aus seiner Brusttasche, betrachtete sie einen Moment und reichte sie dann Benny. »Ich kann nicht behaupten, dass ich besonders glücklich darüber bin, dass Rob das Porträt den Druckern verkauft hat. Ich hatte ihn gebeten, es nicht zu tun. Mit Charlie Ärger anzuzetteln, ist kein kluger Schachzug.«
    Benny strich die Karte an seinem Hemd glatt. »Warum, glaubst du, hat Mr Sacchetto das Verlorene Mädchen gemalt, obwohl du ihn gebeten hattest, es nicht zu tun?«
    Â»Die Leute stellen alle möglichen Dummheiten an, wenn sie Geld brauchen.«
    Â»Er wirkt auf mich nicht gerade abgebrannt.«
    Â»Ist er auch nicht, aber die meisten Leute können nie genug Geld bekommen.«
    Â»Wird das noch Ärger nach sich ziehen?«, hakte Benny nach.
    Tom schaute sich in die Richtung um, aus der sie gekommen waren. »Ich hoffe nicht, aber …« Den Rest des Satzes ließ er in der Luft schweben.
    Â»Mr Sacchetto hat gesagt, du hättest das Verlorene Mädchen vor ein paar Monaten gesehen, aber er meinte, ich müsste dich bitten, mir selbst mehr von ihr zu erzählen.«
    Lautes Vogelgezwitscher klang aus den umliegenden Bäumen und im hohen Gras zirpten Zikaden. Tom stützte sich mit den Unterarmen auf den Zaun und seufzte. »Seit unserer Rückkehr haben wir nicht viel miteinander geredet«, stellte er fest. »Ich weiß, dass das, was wir gesehen haben, dich ziemlich mitgenommen hat. Und ich weiß, dass unser Verhältnis sich etwas verändert hat. Als Brüder, meine ich.«
    Nach kurzem Zögern nickte Benny.
    Â»Und hier liegt der Hase im Pfeffer, Kleiner«, sinnierte Tom, »vielleicht kannst du mir ja helfen. Ich bin mir nicht ganz sicher, wer du bist. Ich meine, du bist zwar kein Kind mehr, aber du bist auch noch kein Erwachsener. Du bist nicht mehr die verzogene Nervensäge, mit der ich seit 14 Jahren unter einem Dach lebe.«
    Â»Leck mich doch«, erwiderte Benny, grinste dabei aber.
    Â»Sag das mal den Zombies. Die haben Ansprüche.« Tom stieß sich vom Zaun ab. »Momentan machst du all diese Veränderungen durch und ich weiß nicht, wer du am Ende sein wirst.«
    Â»Kann sein, aber was hat das mit dem Verlorenen Mädchen zu tun?«
    Â»Genau das ist das Problem. Bei unserem letzten Gespräch hast du Rotaugen-Charlie noch als – und ich zitiere – ›der Wahnsinn‹ bezeichnet. Und den Hammer ebenfalls. Aber vor ein paar Minuten hab ich gesehen, wie du dich gegenüber Charlie behauptet hast. Für mich sah das nicht wie ein freundschaftlicher Plausch aus. Aber wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass du irgendetwas von dem, was ich dir erzähle, an Charlie oder den Hammer weitergibst, dann kann und werde ich dir keine Silbe mehr über Lilah anvertrauen. Sollte ich jedoch zu dem Schluss

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