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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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schon«, sagte Nathaniel.
    Â»Ich kann mein Zeug alleine tragen«, beharrte ich. »Im Ernst, ich bin nicht behindert.« Sobald die Worte aus meinem Mund waren, zuckte ich zusammen. Nathaniels jüngere Schwester war geistig behindert gewesen. Na toll, rügte ich mich selbst. Jetzt hast du seine tote, behinderte Schwester beleidigt. So machst du ihn dir auf jeden Fall zum Freund .
    Â»Na schön.« Sein Mund verzog sich zu einer schmalen Linie.
    Â»Tut mir leid. Das kam jetzt wohl irgendwie anders rüber als beabsichtigt.«
    Â»Egal.« Nathaniel warf noch ein paar von unseren Taschen vom Anhänger herunter auf die Einfahrt. Dann hielt er inne und sah zu mir rüber. »Wie kannst du eigentlich was sehen mit diesem ganzen schwarzen Zeug an deinen Augen?«
    Ich hob die Hand und fasste mir seitlich ans Auge. Was denkt der eigentlich, wer er ist? Die Make-up-Polizei, oder wie?
    Â»Und kannst du überhaupt noch atmen? Auf deinem hohen Ross muss die Luft doch schon total dünn sein?«, feuerte ich zurück. Dann wirbelte ich herum, ehe er noch etwas erwidern konnte, und stapfte auf das Haus zu. Das hätte ein echt dramatischer Abgang werden können, wenn die Auffahrt nicht mit mindestens fünfzehn Zentimeter Kies bedeckt gewesen wäre. So aber rutschte mir der rechte Fuß weg und ich landete hart auf meinem Knie. Ich hörte, wie Nathaniel anfing zu lachen, bevor er sich wieder in den Griff bekam. Ich richtete mich auf. Mein Knie blutete.
    Â»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Nathaniel.
    Â»Nein. Eigentlich ist nichts in Ordnung. Und können wir bitte den Teil überspringen, wo du so tust, als würde es dich interessieren?« Ich klopfte mir den Staub vom Knie und funkelte ihn an.
    Nathaniel stand mit leicht geöffnetem Mund da. »Wie du willst.«
    Â»Wenn es danach ginge, was ich will, wäre ich gar nicht erst hier!« Damit schulterte ich meine Tasche und stieg die Eingangsstufen hoch.
    Willkommen zu Hause! Na toll.

3
    D ie Eingangshalle war eindeutig dazu gedacht, Eindruck zu schinden. Der Boden bestand aus hellem Marmor und die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt. Ich bin zwar kein Holzspezialist und hatte deshalb auch keine Ahnung, was für ein Holz das war, doch es sah zumindest recht teuer aus. Außerdem war es mit geschnitzten Schnörkeln und Mustern verziert. Eine breite Treppe dominierte den Raum. Sie sah aus, als hätte man sie von einem Filmset gestohlen, Vom Winde verweht oder Titanic. Unten am Fuß der Treppe thronte zu beiden Seiten des Geländers je eine geschnitzte Frauenfigur, die etwas hochhielt, das wie eine Lampe aussah. Im ganzen Haus roch es zitronig nach Möbelpolitur und alten Büchern. Fehlte nur noch ein englischer Butler, der mir Jacke und Tasche abnahm. Schon irgendwie beeindruckend, aber gemütlich sieht anders aus.
    Ich schleifte meine Tasche die Haupttreppe hoch. Ich konnte nur hoffen, dass zu Dicks Vision von uns als »großer, glücklicher Familie« nicht auch gehörte, dass ich hier saubermachte. Das Geländer war auf Hochglanz poliert, aber in einer Ecke in Deckennähe machte ich ein paar Spinnweben aus. Aus Staubwischen konnte man hier garantiert einen Vollzeitjob machen.
    Oben an der Treppe angekommen ließ ich meine Tasche fallen. Nacheinander warf ich einen Blick in die Zimmer, auf der Suche nach einem, das für mich akzeptabel war. Die Schlafzimmer im ersten Stock waren allesamt durch einen Stil geprägt, den ich als eine Mischung aus zwanghaft betulich und altmodisch bezeichnen würde. An den Vorhängen hingen riesige Rüschen. Auf jedem der Betten lag eine Ansammlung von kleinen geblümten Kissen. Sie wirkten hart und unbequem. Ein Großteil der Möbel schien auf zierlichen Holzbeinen zu ruhen, die jeden Moment zusammenzubrechen drohten. Ein paar der Räume waren derart hässlich tapeziert, dass sie locker als Folterkammern durchgegangen wären. Ich war fest überzeugt, dass man blind werden oder durchdrehen musste, wenn man diese Muster die ganze Zeit um sich hatte.
    Als ich die nächste Tür öffnete, wusste ich, dass ich Nathaniels Zimmer gefunden hatte. Zum einen gab es keine Blumentapete, zum anderen stand eine riesige Sporttasche voller Klamotten herum, die auch über den Boden verteilt waren. Statt die Tür wieder zu schließen, ging ich ein paar Schritte in den Raum, nachdem ich mich mit einem Blick über die Schulter

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