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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Namen.«
    »Ich... ich heiße... ich bin Miss Amy Rosabel.«
    »Kommt herauf zu mir, Miss Rosabel.«
    Miss Rosabel senkte den Kopf und schüttelte ihn, als wäre sie zu schüchtern.

    Das ließ Clarice jedoch nicht gelten. Sie wandte sich an die Menge. »Kommt, Ihr guten Leute! Macht der jungen Lady ein wenig Mut!«
    Einige der Jüngeren klatschten aufmunternd.
    Zögernd stieg Miss Rosabel auf das Podest und stellte sich neben Clarice. Sie war bestimmt fünf Zentimeter größer als Clarice, aber sie ließ die Schultern so sehr hängen, dass sie viel kleiner aussah. Ihr dunkles Haar hatte sie zurückgebunden, was ihre schmale Nase und ihr spitzes Kinn noch betonte. Sie hatte Schatten unter den Augen, ihre Haut war teigig weiß, und ihr braunes Wollkleid war einfach entsetzlich.
    Es war für alle offensichtlich, dass sie dringend Hilfe benötigte. »Miss Rosabel«, erklärte Clarice, »ich werde Euch wunderschön machen!«
    Miss Rosabel zog ihren zerrissenen Schal enger um die Schultern. »Nee, Miss, vielen Dank auch.«
    Der krummbeinige kleine Mann mit dem gemeinen Blick und den geröteten Wangen lachte bellend. »Viel Glück mit der da. Sie ist schon schön, nämlich schön hässlich, und daran wird sich auch nichts ändern.«
    Miss Rosabel zog ihren Schal bis über die Lippen hoch.
    Einige Frauen im Publikum zuckten mitleidig zusammen.
    Clarice schlang beschützend den Arm um sie. »Sir, ich wette um zehn Pfund mit Euch, dass ich sie schön machen kann.«
    Der Mann trat vor. »Abgemacht! Lasst sehen, wie Ihr sie« - er drehte sich mit einem verächtlichen Schnauben herum - »hier auf dem Platz vor unseren Augen verschönt!«
    Er sagte das, was sie alle immer sagten. Was Clarice ihnen sozusagen in den Mund legte. Sie beugte sich vor. »Wie lautet Euer Name, Sir?«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Billie McBain, und was geht Euch das überhaupt an?«

    »Ich frage mich, Billie, ob ich Euch auch schön machen soll?« Das brüllende Gelächter der Umstehenden befriedigte sie. Es war der Beweis, dass sie weder ihr Timing noch ihre Fähigkeit, den Charakter von Menschen zu durchschauen, verloren hatte. Billies geringe Körpergröße und sein Aussehen machten ihn feindselig und streitsüchtig, und niemand in der Stadt mochte ihn. Sie sah, wie er die Fäuste ballte, und fuhr rasch fort: »Aber nein, Ihr seid ein Kämpfer, und zwar der Beste in Freya Crags, möchte ich wetten!«
    Er entspannte seine Hände wieder, hob das Kinn und warf sich in die schmale Brust. Aber seine zusammengekniffenen Augen blieben hart. »Allerdings, das bin ich, und Ihr tut gut daran, das nicht zu vergessen, Miss!«
    Sie griff sich mit einer einstudierten Geste ans Herz. »Und ein Despot seid Ihr auch, wie ich sehe.« Sie machte ihn damit zwar wütend, aber die Frauen grinsten und stießen sich an. Clarice hatte sich die Frauen zu Verbündeten gemacht, und die waren schließlich ihre ersten und besten Kunden.
    Billie trat auf sie zu. Seine Augen loderten vor Wut, und er schwang drohend seine kräftigen Fäuste.
    Clarice schlug das Herz bis zum Hals, und einen Moment fürchtete sie, dass sie zu weit gegangen war.
    In dem Moment legte dieser bemerkenswerte Gentleman seine Hand auf Billies Arm.
    Billie schwang mit erhobener Faust herum, bereit, jeden in Grund und Boden zu rammen, der es wagte, ihn aufzuhalten. Als er jedoch sah, wer dieser Tollkühne war, ließ er die Faust rasch sinken und sah ihn nur böse an.
    Der Gentleman zog eine elegante Braue hoch und schüttelte nur einmal knapp den Kopf.
    Billie wich zurück.
    Aha. Dieser Gentleman schien also mit seinen Fäusten umgehen
zu können. Er war gutaussehend, hart und energisch. Er flößte allen Respekt ein, und vielleicht auch ein wenig Furcht.
    Ein Schauer lief Clarice über den Rücken. Bei ihr löste er auf jeden Fall Furcht aus. Sie musste sich wirklich vor ihm hüten.
    Ihre Finger zitterten ein wenig, als sie ihre Satteltaschen öffnete und ein weiches Tuch und einen irdenen Tiegel zum Vorschein brachte. Sie hob den Tiegel hoch. »Das ist ein wirkungsvoller Extrakt aus Kräutern und Wurzeln, der zu einer sanften Creme verarbeitet worden ist, welche die Haut erfrischt und einen ersten Schimmer von Schönheit hervorruft. Gebt Obacht, während ich sie auftrage.« Miss Rosabel hob ihr Kinn, während Clarice die Creme auftrug und sie in die Haut einrieb. »Sie duftet nach Rosmarin und Minze und enthält eine besondere Zutat, die geheim ist und die nur die Angehörigen meiner

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