Lost Secrets - 2
Stimme war ein hilfloses, nasales Krächzen. „… das ist das Ende.“
Auch wenn sie nicht wusste, wovon es das Ende war, so fühlte es sich zumindest genauso an.
Eric ging vor ihr in die Knie, legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und zwang sie aufzusehen. Sie erkannte ihn durch ihren Tränenschleier kaum.
„Das ist noch lange nicht das Ende, Heather.“
Etwas Silbernes blitzte vor ihrem Gesicht auf und als ihr ein stechender Geruch in die Nase stieg, begriff sie, dass es der Flachmann war. Ohne eine Aufforderung abzuwarten, griff sie danach und tank gierig ein paar Schlucke, bis ihre Kehle brannte und die Flasche leer war.
„Halt dich nicht zurück. Dort, wo das herkommt, gibt es noch mehr.“ Eric verharrte vor ihr. Und allmählich klärte sich ihr Blick ein wenig.
„Es tut mir so leid“, hauchte sie und spürte, wie wieder Tränen in ihr aufstiegen. „Es tut … dass du das sehen musstest.“ Sie schüttelte den Kopf und fing wieder an zu weinen. „Und all diese armen jungen Menschen …“
„Jetzt nicht“, unterbrach er sie. „Kannst du aufstehen?“
Natürlich konnte sie aufstehen. Heather stützte sich auf dem Fußboden ab, und versuchte sich aufzurichten, doch ihr Körper war so schwach, als hätte sie einen Marathon hinter sich gebracht. Sie versuchte es noch einmal, und sank dann wieder zurück auf den Fußboden.
Eric seufzte. „Na, dann komm.“
Ehe sie richtig begriff, was er vorhatte, schob er schon einen Arm unter ihre Knie und hob sie ohne erkennbare Anstrengung hoch.
„Nicht“, protestierte sie.
„Und ob.“
Er riss einige Papiertücher aus dem Spender, die er ihr gab. „Wir gehen hinten rum, dann sieht dich keiner.“
Ohne auf ihren Widerspruch einzugehen, schob er die Tür der Damentoilette auf und ging mit Heather auf seinen Armen zügig zur Hintertreppe. Sie waren schon fast im Freien, als ihnen der schmierige Adam aus der Verwaltung entgegenkam. Ein linkischer Kerl mit eng beieinanderliegenden Augen, und viel zu plumpem Interesse an Heather.
Auch das noch! Sie vergrub das Gesicht an Erics Hals, in der kindischen Hoffnung, dann nicht sichtbar zu sein, wenn sie selbst nichts sah. Doch ihre Hoffnung zerschlug sich, als Adams Schritte ins Stocken gerieten.
„Na, sieh mal einer an“, hörte sie seine etwas zu hohe Stimme. „MacLean, was haben Sie sich da denn angelacht?“
Erics Brustkorb weitete sich spürbar, als er offenbar tief Luft holte.
„Aus dem Weg“, verlangte er mit nur mühsam beherrschter Feindseligkeit.
„Warum?“ Adam lachte sein ekelerregendes Lachen. „Habt ihr es so eilig?“
Heather musste sich an Erics Hals festhalten, weil die Hand an ihrem Rücken plötzlich weg war. Als sie aufsah, erkannte sie, dass er damit Adam gegen die Wand und dessen Kehle zusammendrückte.
Adams Schweinsaugen waren schreckhaft geweitet.
„Willst du heute sterben, Mann?“ Erics Stimme war die eisigste Version einer Drohung, die man sich vorstellen konnte.
Adam sah ihn starr an.
„Na, sag‘ schon!“
„N … nein. Nein.“
„Dann geh‘ mir, verdammt nochmal, aus dem Weg!“
Er stieß den untersetzten Beamten mit einer ungeduldigen Geste von sich und ging weiter das Treppenhaus hinunter. Auf dem Weg zum Parkplatz sahen sich beide nicht noch einmal um.
Nachdem sich Heather ihres kompletten Mageninhalts entledigt hatte, stieg ihr der Alkohol nur umso schneller zu Kopf. Ihr Geist befand sich bereits in einer Art Schwebezustand, als sie Eric in sein Auto setzte und davonfuhr. Sie wollte ihn noch fragen, wohin er sie brachte, doch dann war sie schlichtweg eingeschlafen.
II
Das erste, was Heather neben den Kopfschmerzen bemerkte, war der pelzige Geschmack im Mund und das eigenartige Gefühl, dass ihre Zunge geschwollen war. Sie drehte sich auf den Rücken, bemerkte, dass ihre Haut von einem Schweißfilm überzogen war, und dass ihre Beine auf eine Art in die Bettdecke verstrickt waren, die sie beinah bewegungsunfähig machte.
Als sie versuchsweise ein Auge aufschlug, gelang es ihr kaum, so geschwollen waren ihre Lider.
Einen Sekundenbruchteil später fiel ihr wieder ein, warum. Stöhnend rollte sie sich auf der Seite zusammen. Das Bett roch fremd, war ungewöhnlich bequem und breit genug für eine ganze Eishockeymannschaft.
Wo, verdammt nochmal, war sie?
„Falls du dich fragst, wo du
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