Lost Secrets (Gesamtausgabe)
so vorbehaltlos vertraute.
Heather erkannte, dass sie in seiner Nähe sein wollte, auch jetzt, auch wenn keiner von Ihnen etwas tat oder sagte. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag.
Ohne einen bewussten Entschluss gefasst zu haben, stand sie auf und ging zur Verbindungstür, legte ein Ohr dagegen, um zu lauschen.
Es war rein gar nichts zu hören. Vorsichtig legte sie die Hand auf die Klinke. Das Blut rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie das leise Quietschen der Tür nicht hören konnte. Sie trat geräuschlos über die kleine Holzstufe und blickte hinüber zum Bett, wo Erics Körper in ein helles Laken geschlungen war. Er lag auf dem Bauch. Seine Hände umarmten das Kissen unter seinem Kopf. Sein Körper wirkte wie eine schlafende Statue, die glatte Haut spannte sich über den beeindruckenden Muskeln und der Schwung seines Rückgrads führte geradewegs zum Ansatz seines muskulösen Pos, der unter der Decke verborgen war.
Heather überlief ein Zittern, vor Aufregung, aber auch vor Angst. Was, zum Teufel, trieb sie hier eigentlich? Sie hielt das Handtuch über ihrer Brust fest und trat etwas näher ans Bett. Als eine der dunklen Dielen unter ihrem Fuß knarrte, flog Erics Körper herum. Er hielt eine Pistole auf sie gerichtet und blinzelte erst einige Male, bevor er sie sinken ließ.
„Heather?“, fragte er verwundert.
Sein Blick glitt über ihr Gesicht, hinab zu dem Badetuch, das nur das allernötigste bedeckte. Dann sah er wieder auf, durchforschte ihre Züge mit einer Intensität, die sie erschaudern ließ.
Sie schloss für einen Augenblick die Augen. Ihr Körper wurde von einem Beben erfasst, hin und her geworfen zwischen Vernunft, Angst und der plötzlich aufbrandenden Lust, die sie empfand.
„Heather?“, wiederholte er und fragte damit nach so viel mehr, als nur nach ihrem Namen.
Sie sah ihn nur stumm an, und das schien ihm Antwort genug. Eric Moore war offenbar nicht gewillt auf eine goldgeprägte Einladungskarte zu warten. Er ließ die Waffe achtlos auf das Nachtkästchen fallen und kam aus dem Bett auf sie zu.
Seine Bewegungen waren fließend, verheißungsvoll und voller Kraft. Heather atmete tief ein und beinah wurde ihr schwindlig, als er plötzlich vor ihr stand, mit nichts als schwarzen Pants bekleidet. Die Luft um sie herum pulsierte von dem Wissen, dass sie einander wollten. Es war ein köstliches, sehnsuchtsvolles Zerren in ihrem Schoß, als sie den Blick hob.
Es war ihm anzusehen, wie sehr er sich zurückhielt; dass er ihr die Möglichkeit geben wollte, sicher zu sein. Und gleichzeitig war sein verhangener Blick eine Warnung.
„Ich will mich nicht mit weniger zufrieden geben, als mit allem“, flüsterte er, wieder mit diesem untrüglichen Gespür für das, was sie dachte. Er umfasste ihren Hinterkopf mit seinen langen Fingern und zog ihr die einzelne Nadel aus dem nassen Haar. Sie erschauderte. Gott, dieser Mann löste mit nur einem Blick ein so ursprüngliches Verlangen in ihr aus, wie sie es nie für möglich gehalten hatte.
Als Eric sein Gesicht in ihrem nassen Haar vergrub und dessen Duft tief in seine Lungen sog, wurden ihre Knie weich. Sie hatte das Gefühl sich an ihm festhalten zu müssen. Ihr verschwamm der Blick und die Stimme versagte ihr. Das Gefühl, das in ihr aufstieg, war mehr als Begehren, es war innig und heftig. Und es brannte in ihren Lungen und ihrer Brust, so sehr, dass sie die Tränen zurückhalten musste.
Eric umfasste ihr Gesicht. „Es ist eigentlich zu früh“, flüsterte er und küsste ihren Augenwinkel. „Und ich verstehe es nicht.“ Der Kuss glitt auf ihren Wangenknochen, hinüber zu ihrem Ohr, an dem er kurz verharrte. „Ich verstehe diese ungewöhnliche, starke Anziehung nicht. Du hast Angst vor mir. Angst vor uns.“ Er sah sie an. Sein schönes Gesicht war ernst, fast schmerzvoll. „Aber bei allem, was heilig ist, wenn du nicht sofort wieder durch diese Tür verschwindest, dann werde ich mich das erste Mal in meinem Leben nicht zurückhalten können.“
Heather biss sich auf die Lippe. Ihr Gehirn funktionierte sowieso nicht mehr richtig, und wer konnte schon wissen, was morgen passierte. Aber hier und jetzt mit diesem wundervollen Mann wollte sie nur eines.
„Ich will mit dir zusammen sein“, sagte sie leise und griff nach dem Knoten ihres Handtuchs. Indem sie ihn öffnete und das Handtuch zu Boden gleiten ließ, versperrte sie ihnen beiden den Weg zurück.
Eric sog hörbar die Luft ein. „Mein Gott“, hauchte er nur und
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