Lost Secrets (Gesamtausgabe)
und klar. Ich mag es.“ Sie lächelte zu ihm empor und nahm einen Schluck Wasser. „Es passt gut zu dir. Das Haus, meine ich.“
Indem er sich über sie beugte und ihr das feuchte Haar aus der Stirn strich, küsste er ihren Scheitel. „Und zu dir?“
„Zu mir?“
„Ja, zu dir. Würde es zu dir auch gut passen? Was denkst du?“
„Natürlich.“ Sie zeigte mit beiden Händen um sich, wobei ihr die Decke bis auf die Taille hinabrutschte. „Wenn ich das Geld hätte, um mir ein Haus zu kaufen, würde es so aussehen.“
Lächelnd nahm Eric ihr das Wasserglas ab und trank einen Schluck. „Gut zu wissen.“
„Was ist das für ein Geräusch?“, fragte Heather und spitzte die Ohren.
„Dein Telefon.“
Unwillig verzog sie das Gesicht und warf ihm einen bittenden Blick zu. Stöhnend schüttelte er den Kopf.
„Nein, bitte! Lass mich dein Telefon holen“, bat er ironisch und verschwand aus der Küche. Als er zurückkam, läutete es noch immer. Heather nahm es schnell und hob ab.
„Hallo?“
Als sie das verzweifelte Schluchzen am anderen Ende der Leitung hörte, war sie sofort in Alarmbereitschaft. Ein Blick zu Eric genügte, und er wusste Bescheid. Die Stimme war jung und dünn, das Schluchzen klang kraftlos und schwach, verzweifelt.
„Jane?“
Die weinerliche Stimme verstummte, als würde der Frau etwas auf den Mund gepresst. Heathers Puls schoss in die Höhe und unwillkürlich sprang sie auf die Beine.
„Genau richtig, Heather.“
Mills Stimme brachte ihr Blut zum Gefrieren.
„Mills.“ Für einen Augenblick schloss sie die Augen, um sich zu sammeln. „Bitte tu ihr nichts!“
Eric gestikulierte und es dauerte Sekunden, bis Heather begriff, dass sie auf Lautsprecher stellen sollte.
„Sie ist nicht wie du, Heather. Meine Flammengöttin! Meine wunderschöne Flammengöttin.“
Als sie den irren Unterton in seinen Worten hörte, wurde ihr schlecht. Speiübel! Eric packte sie am Arm und sorgte mit seinem groben Griff dafür, dass sie im Hier und Jetzt blieb.
„Mills, bitte lass sie frei!“
„Oh, das werde ich.“
„Aber bitte verletz sie nicht. Lass sie einfach gehen. Bitte!“
„Ich sage doch, ich werde sie freilassen. Und ich halte mein Wort … unter einer Bedingung.“
„Unter welcher?“
„Du holst sie ab.“
Sie schluckte trocken. „Wo?“
„In unserem kleinen Liebesnest, meine Schöne. Meine wunderschöne Heather.“
Sie warf Eric einen Seitenblick zu. Sein ganzer Körper war steif, die Muskeln zum Zerreißen gespannt und während er die Lippen zu einem dünnen Strich zusammenkniff, schüttelte er den Kopf.
„Wann?“, fragte sie.
„In zwei Stunden. – Ach, und Heather … wenn irgendjemand bei dir ist, muss ich ihr dasselbe antun, wie den anderen. Ich muss es, verstehst du mich?“ Dann war die Leitung tot.
Als Heather den Mund aufmachte, kam Eric ihr zuvor.
„Du wirst unter gar keinen Umständen zu diesem Cottage fahren!“
„Ich muss!“ Sie zog sich die Decke bis unter die Achseln und sah ihn kampfbereit an. Natürlich wollte er sie nicht gehenlassen. Ihr wäre es ja anders herum auch nicht anders ergangen.
„Heather, über dieser Scheiße steht in roten Leuchtbuchstaben
Falle
. Er wird dich töten.“
„Und was ist mit Jane?“
Er sprang auf die Beine und packte sie bei den Schultern. Sein eisblauer Blick bohrte sich hart und verzweifelt in ihre Augen. „Wenn sie dort ist, dann wird er euch beide töten! Verstehst du das denn nicht?“
„Willst du denn Jane einfach so sterben lassen?“
„Ich will dich nicht verlieren!“, rief er und ließ sie abrupt los, als er bemerkte, dass sein Griff zu hart wurde.
„Das ist eine Falle“, wiederholte er, ruhiger diesmal. „Und zwar eine tödliche.“
Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und fixierte ihn ernst. „Eric, ich weiß, dass du das nicht möchtest; dass du mich am liebsten in irgendeinem Erdloch einsperren und verstecken würdest.
„In einem Erdloch in Nordfinnland“, schob er schnell dazwischen.
„Aber ich kann es nicht zulassen. Wenn ich sie nicht hole, dann wird er sie töten. Und diesmal wird er es tun, weil er will, dass ich weiß, dass es meine Schuld ist.“
„Es ist doch nicht -“
„Lass mich dieses Mädchen dort rausholen. Und vielleicht erwischen wir dabei sogar Mills.“
Eric stieß ein freudloses Lachen aus. „Das glaubst du doch wohl nicht ernsthaft.“
„Wir haben keine Wahl.“ Sie ließ ihn los und zog sich ihre Decke wieder nach oben. „Und jetzt wäre
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