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Lost Secrets (Gesamtausgabe)

Lost Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Lost Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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Tag mit Eric allein in diesem Hangar stehengeblieben.
    „Keine.“
    *
    Nachdem Eric ihr eine Art kugelsicheren Hosenanzug verpasst hatte, der ihr ähnlich grazile Bewegungen ermöglichte, wie Charly Chaplin in seinen besten Zeiten, fuhren sie bis auf 1000 Meter an das Cottage heran. Eric stellte den Motor ab, während Heather ihre Finger im Schoß knetete.
    „Ich …“, hob sie an, doch er unterbrach sie.
    „Ich will nicht, dass das hier ein Abschied wird. Oder sich auch nur so anhört“, sagte er mit grimmigem Gesichtsausdruck, bevor sein Blick wieder den ihren fand und dabei weich wurde. „Du gehst da rein und kommst wieder raus. Wenn Jane noch lebt und gehen kann, versuch sie mitzubringen. Wenn sie bewegungsunfähig ist, lass sie dort. – und wenn sie tot ist, lass die Leiche liegen und komm allein zurück.“
    „Sie ist nicht tot“, antwortete Heather verbissen. „Eure Drohne sagte doch, dass die Person im Haus noch lebt.“
    „Und wer sagt, dass die lebende Person Jane ist?“
    Damit hatte er leider Recht. „Mist.“
    „Allerdings. Heather bitte: geh’ da rein, tu, was du kannst. Aber riskier’ nicht noch mehr, als du es ohnehin schon tust. Und vor allem: komm wieder heraus. Komm zurück zu mir. Verstanden?“
    Wieder knotete sich ihr Magen zusammen und sie nickte mit zitterndem Kinn. „Verstanden.“
    „Gut.“ Er warf einen Blick auf seine Uhr. „In 14 Minuten sind die zwei Stunden um. Am besten, du gehst jetzt los. Draußen decken die Scharfschützen alles ganz gut ab. Drinnen bist du auf dich allein gestellt.“
    „Ich weiß.“ Sie wollte sich vorbeugen, um ihn zum Abschied zu küssen. Doch er hob die Hand, und ließ sie in der Bewegung innehalten.
    „Küss mich, wenn du wieder zurückkommst. Sag mir noch einmal, dass du mich liebst, wenn du wieder zurückkommst.“ Er nahm ihre Hand und drückte sie fest. „Komm zurück, Heather. Versprich es mir!“
    Sie nickte gefasst, wohl wissend, dass sie ihm das leider nicht versprechen konnte. „Ich verspreche, dass ich alles dafür tun werde.“
    Mit diesen Worten stieg sie aus. Einen letzten Blick warf sie zu Eric, prägte sich seine Gesichtszüge ein, als würde sie ihn das letzte Mal sehen, und marschierte los.
    Je näher sie dem Cottage kam, desto drängender wurde Heathers Herzschlag. Ihre verschwitzten Handflächen wischte sie an den Oberschenkeln ihrer Keflarhose ab, während sie das Zittern ihrer Beine zu stoppen versuchte, indem sie die Zehen ballte. Ihr gingen tausend Dinge durch den Kopf, die allesamt vom aufrichtigen Gefühl der Todesangst überlagert wurden.
    Das Grundstück war weitläufig, doch sie hatte keinen Zweifel, wo sie Jane finden würde, wenn sie denn hier war. Es gab nur einen Ort, wo Mills sie für sie platzieren würde: das Obergeschoss. Sein Schlafzimmer.
    Möglichst unauffällig glitt ihr Blick hin und her. Doch weder von Mills, noch von dem zweifellos vorhandenen Schutztrupp war etwas zu sehen.
    Nach wie vor lag die Cottagetür dank Erics erst wenige Tage zurückliegenden Fußtrittes nur lose an. Als Heather die Hand danach ausstreckte, zitterten ihre Finger.
    Verdammt, sie musste sich zusammenreißen! Für Jane! Aber auch für sich selbst, wenn sie überleben wollte!
    „Mills?“ Ihre Stimme war erstaunlich stark. Viel stärker, als sie sich fühlte. „Mills, bist du hier? Seid ihr hier?“
    Als sie einen Schritt ins Innere des Hauses machte, fühlte es sich an, als würde sie sich dabei selbst beobachten.
    „Ich bin hier. Wie abgesprochen. Jetzt gib mir Jane und lass uns gehen.“
    Im Haus war und blieb es totenstill. Niemand antwortete. Nur das Knarren der Holzdielen unter ihren Schuhen war zu hören. Ihr Blick flirrte hin und her. Der Raum war leer. Sie ging ins Atelier. Auch hier war niemand, so dass sie ihren Blick zögerlich zu den Treppenstufen hinaufrichtete. Sie schluckte hart und nahm die erste Stufe.
    Irgendjemand war dort oben. Entweder Jane. Oder Mills. Oder sie beide … und einer von ihnen war tot.
    „Oh, mein Gott“, hauchte Heather, als sie den oberen Treppenabsatz erreicht hatte. Ihr Blick verschwamm für einen Moment, doch dann zwang sie sich zur Ruhe.
    Jane lag auf dem Bett. Alles war rot, sie selbst, das ganze Bettzeug, selbst der Boden um das Bett herum. War das Blut? Oder Farbe? Lebte sie noch?
    Sie bewegte sich nicht. Und um Atemzüge zu erkennen, war Heather zu weit weg. Vorsichtig blickte sie in den Raum, musterte ihn argwöhnisch, bevor sie ihn betrat.
    Alles schien unauffällig.

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