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Lost Vampire - Das Ende der Welt

Lost Vampire - Das Ende der Welt

Titel: Lost Vampire - Das Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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zufrieden das Knistern des Feuers und stocherte mit ihrem Stock darin herum, nachdem die letzten Marshmellows aufgegessen waren. Sam hatte den Appetit eines Raubtiers gehabt, weshalb sie schon einmal ausschloss, dass sie es mit einem weiteren Vampir zu tun hatte. Ever nippte langsam an ihrer dritten Bierflasche und war sich nicht ganz sicher, ob sie den Geschmack mochte oder nicht. Auf der anderen Seite des Feuers beobachtete sie erschrocken, wie sich Sam und Charlotte küssten und sie fragte sich, ob es nur auf sie völlig übertrieben und obszön wirkte. Als Ever aufstand, um dem Anblick zu entweichen, merke sie erst, wie sehr ihr der Alkohol zu Kopf gestiegen war.
    „ Ein bisschen zu viel des Guten?“, bot Sam ihr seinen Arm an, als sie ins Schwanken geriet. Er hatte sich übermenschlich schnell von Charlotte gelöst und an ihre Seite bewegt.
    „ Sie kommt ohne dich zurecht“, erklärte George sehr dicht hinter ihr. Er war ebenfalls blitzschnell aufgestanden, denn sie spürte plötzlich seine vertraute Nähe in ihrem Rücken. Das Feuer erhellte flackernd Sams grausam schönes Gesicht, während George seine Hand auf ihre Schulter legte und sie an sich zog. Sie fühlte sich wie eine Türschwelle zwischen den beiden Männern und war unsicher, ob sie das Funkeln in deren Augen mochte.
    „ Da fällt mir ein“, Sam sprach in einem nonchalanten Tonfall, so als wolle er die Situation entschärfen. Ever atmete innerlich auf, während er in der Innentasche seiner Lederjacke kramte. „Ein Geschenk aus Kairo.“
    Er schnippte etwas Glitzerndes durch die Luft, das den Feuerschein reflektierte wie eine kleine Sonne. Der Vampir schrie in dem Moment auf, als er das Objekt auffing und stolperte zu Boden. Reflexartig stelle Ever sich ins Blickfeld der Gruppe, während Sam sich triumphierend neben den Vampir stellte. Charlotte, Peter und Ben reckten neugierig die Hälse, während Issy ängstlich um sich schaute.
    „ Alles in Ordnung“, erklärte George mit etwas zu lauter Stimme. „Ich hab' mich nur erschreckt und bin gestolpert.“
    Auf dem staubigen Boden neben ihm lag eine Silbermünze und an deren Oberfläche klebte das Blut des Vampirs. Ever sah die tiefe Brandwunde an seiner Hand schon heilen und hoffte inständig, dass es sonst niemand sah.
    „ Weißt du noch, was wir uns damals versprochen haben?“, hörte Ever Sams gefährliche Stimme. Gerade leise genug, dass die Runde am Lagerfeuer es nicht hören konnte. „Dass niemals etwas oder jemand zwischen uns stehen wird.“
    „ Wag' es nicht Ever etwas anzutun“, gab George ihm drohend zur Antwort und stand im Bruchteil einer Sekunde direkt vor ihm. Ever spürte die Spannung zwischen ihnen wie einen gespannten Bogen, bereit einen tödlichen Pfeil abzuschießen. Doch dann zog sich der Vampir den Hemdärmel über die Handfläche, hob die Münze auf und stopfte sie hastig in seine Hosentasche.
    „ Wer hat etwas von deiner kleinen Freundin gesagt?“, flüsterte Sam mit einem funkelnden Seitenblick auf Ever. „Ich finde nur, dass dieses verschlafene Städtchen seine fünfzehn Minuten Ruhm dringend nötig hat.“ Sams blaue Augen glühten eisig und unter der makellosen Erscheinung kam für den Bruchteil einer Sekunde ein zweites Gesicht zum Vorschein. Eine verzerrte Grimasse unterhalb der perfekten Maske. Einen Lidschlag später war es vorbei und Sam stolperte ganz gewöhnlich und atemberaubend schön im Halbdunkel herum.
    „ Hast du sie gefunden?“, fragte Sam nun lauter, damit die Gruppe es hörte. „Das war ein Sammlerstück! Eine Sonderprägung der Nofretete.“
    „ Ist wirklich alles klar bei euch?“ Charlotte war aufgestanden und zu ihnen herübergegangen. Auch sie lief alles andere als schnurgerade – dank Sams mitgebrachtem Bier.
    „ Ja, hab' sie“, antwortete George gespielt und kam hinterher. Er klang verkrampft. „Entschuldigt, ich bin nur erschrocken und muss über meine zwei linken Füße gestolpert sein.“ George gab vor, etwas im Wagen vergessen zu haben und gab Sam sehr deutlich zu verstehen, dass dessen Hilfe nötig war, um es zu finden. Also trottete Sam hinter George ins Dunkel.
    „ Dein Freund ist manchmal echt seltsam“, waren Charlottes Worte, als die beiden Männer in der Nacht verschwunden waren. Einvernehmliches Nicken von Ben und Peter flankierte ihre Aussage.
    „ Sag' mir das nochmal, wenn du dich nicht einen Abend lang betrunken an einen wildfremden Kerl heran geschmissen hast“, erwiderte Ever barsch und erntete einen

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