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Lost Vampire - Das Ende der Welt

Lost Vampire - Das Ende der Welt

Titel: Lost Vampire - Das Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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etwas bei dem Anblick nicht. Dann wurde Ever klar, dass er nicht blutete. Unter dem hochgezogenen Stoff sah sie, wie sich die Wunde im Zeitraffer schloss, doch kein Tropfen Blut weit und breit.
    „ Das gefällt mir“, murmelte Sam mit faszinierter Stimme. „Das ist neu. Sie ist also weit mehr als ein hübsches Mädchen vom Lande.“
    „ Es ist nichts passiert“, flüsterte George der verstörten Ever ins Ohr. „Es braucht viel mehr, um ihn zu verletzen.“
    Ever schaffte es, mit dem Zittern aufzuhören und schloss die Augen. Sie atmete tief ein und als sie die Augen wieder aufschlug, war ihre Hand wieder vollkommen menschlich. Nur die Fingernägel schimmerten noch in einem kalten, silbrigen Glanz. Ihr fehlte die Konzentration, um sich ganz zu beruhigen.
    „ Vielleicht sollte ich wirklich… autsch!“ Der Dämon machte einen Schritt auf die beiden zu, doch hielt sich dann die Seite. „Schmerzhafter als erwartet! Ich hatte schon viel zu lange keine Stichwunde mehr. Alle sind heutzutage so auf Knarren fixiert.“
    „ Verzieh dich, Sam“, sagte George kühl. „Leck' deine Wunden, wo es niemand sehen kann, und wir sprechen morgen.“
    „ Ich sollte vielleicht wirklich noch ein Weilchen hier bleiben“, überlegte Sam laut, während er sein Shirt zurecht zupfte. Dann verschwand er langsam in der Nacht. „Dieser Ort ist vielversprechend.“
     

    „ Du lädst ihn ein, wiederzukommen?“, fragte Ever ungläubig, nachdem sie eine Weile in Richtung Auto gelaufen waren und sie sich nicht mehr beobachtet fühlte. Er saß am Lenkrad und es fühlte sich für Ever elend an, nicht selbst fahren zu können.
    „ Ich trinke nie wieder etwas“, raunte sie dann und es klang selbst für sie lächerlich, da sie den Satz schon viel zu oft in schlechten Filmen gehört hatte.
    „ Ich wollte es dir vorhin schon erklären, bevor er uns unterbrochen hat“, setzte der Vampir an und legte einen Arm um sie. „Die Sache mit Sam ist, dass er nicht loslässt, wenn er sich einmal in etwas verbissen hat.“
    „ Hoffentlich eine Metapher“, murmelte Ever.
    „ Leider nur weitestgehend“, entgegnete er. „Ich wusste in dem Moment, als er vor meiner Haustür stand, dass ich ihn nicht einfach loswerden würde. Er ist zu stur und zu verrückt, um sich zivilisiert abspeisen zu lassen. Wenn ich ihn aus den Augen verliere, dann ist er noch gefährlicher.“
    „ Also hast du alles geplant?“, fragte sie vorsichtig.
    „ Den Mist mit der Münze? Nein“, erwiderte er grimmig. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so weit gehen und mein Geheimnis auffliegen lassen würde.“ George wollte sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn man ihn als Vampir erkannt hätte. „Auch nicht, dass er so bald hier auftaucht. Dass er irgendwann wieder vor meiner Tür stehen würde, ja, damit habe ich natürlich gerechnet.“
    „ Wieso? Was will er von dir?“, wollte Ever wissen.
    George seufzte. Er hasste viele seiner Erinnerungen. Dies war eine davon.
    „ Nach meiner Verwandlung war ich nicht der, der ich heute bin, Ever. Ich war ein Monster und nach nur vierzig Jahren meiner neuen Existenz war ich gelangweilt. Gelangweilt vom Bluttrinken, vom Umherziehen, vom nächtlichen Töten. Ich wurde grausam. Dann, im Sommer 1785, kam ich in ein Dorf in Italien. Es tobte ein Gewitter, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte und außer mir war keine Menschenseele in den Gassen unterwegs. Ein Blitz schlug nur wenige Meter neben mir ein und da fand ich Sam, nackt kauernd wie ein frisch geborener Säugling. Ich spürte, dass er kein Mensch war und er weckte meine Neugier. Ich half ihm auf die Beine und nahm ihn mit in eine Taverne. Er hatte seine Erinnerung verloren, kannte nur noch seinen Namen. Er war wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, ein leeres Buch und ich formte ihn, wie es mir passte. Ich setzte seine übernatürlichen Kräfte für meine Zwecke ein. Für meine Unterhaltung. Ich schuf mir einen Gefährten, der meine dunkle Seite teilte. Er sah in mir stets seinen großen Bruder. Ich bin seine einzige Familie, verstehst du? Sam ist ein Monster, das ich erschaffen habe, Ever. Ich war das.“
    „ Und ich habe einen Menschen angegriffen, George“, stellte sie schockiert fest. Sie war nicht besser als George oder Sam. Ihr war übel. „Ich hatte nicht einmal eine Waffe. Ich selbst war die Waffe! Das ist es, wovor mich James immer gewarnt hat.“
    „ Einen Dämon, Ever. Keinen Menschen“, korrigierte er sie. Er wusste, was sie meinte, doch er gab

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