Love and Fire - Haus der Versuchung
versuchte diese aber zu ignorieren und woanders hinzuschauen.
»Wenn wir nicht über das Projekt sprechen, erzählen Sie mir doch etwas über sich«, schlug James vor. Emma nahm noch einen Schluck Champagner, ehe sie antwortete:
»Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin 21 Jahre alt, mache mein Praktikum, und wenn ich übernommen werde, ab nächsten Monat meine Ausbildung.«
»Was haben Sie vorher gemacht?«
»Abitur.«
Er nickte und nippte an seinem Whiskyglas. Wieder spürte sie seinen Blick auf sich und wieder sah sie weg.
»Was sind Ihre Hobbys?«, fragte er irgendwann.
Emma war wieder gezwungen, ihn anzusehen und vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber sie glaubte Herausforderung in seinen Augen zu sehen.
»Lesen, schwimmen, feiern. Was man eben so macht.«
Das Gespräch war ihr unangenehm, deshalb atmete sie erleichtert auf, als man ihnen die Karte brachte und sie ihr Essen bestellten. Als sie zehn Minuten später allerdings bestellt hatten, führte er seine Befragung fort. Er wollte wissen, wo sie herkam, wer ihre Eltern waren, ob sie allein in der Stadt lebte und vieles mehr. Emma beantwortete alle Fragen so knapp wie möglich und ließ ihn spüren, dass sie nicht gern mit ihm hier war. Je schneller er das begriff, desto frühzeitiger wurde das Essen beendet und sie musste ihn nie wieder sehen. James ließ sich allerdings nicht von ihrer prägnanten Art abschrecken, im Gegenteil schien er äußerst interessiert an Emmas Privatleben.
Während sie seine Fragen beantwortete, beschäftigte sie sich mit Champagnertrinken. Wenn sie betrunken war, konnte sie seine Nähe vielleicht besser ertragen und ihre Nervosität würde nachlassen.
»Entschuldigen Sie mich«, sagte James nach dem Essen und verschwand auf die Toilette. Emma nutzte die Gelegenheit, um ihr Glas in einem Zug zu leeren und sich schnell nachzugießen, damit es nicht auffiel. Sie spürte bereits, wie der Alkohol zu wirken begann. Gut so! Vielleicht sollte sie sich auf dem Tisch übergeben, das würde den Abend sicher verkürzen. Als er wiederkam, genehmigte sich Emma noch ein Schluck. Sie musste zugeben, dass der Champagner von Glas zu Glas köstlicher schmeckte.
»Haben Sie denn keine Fragen an mich?«, fragte James irgendwann.
»Wie bitte?«
James nahm einen Schluck Whiskey. »Ich löchere Sie seit einer Stunde mit Fragen, Sie haben mir dagegen keine Einzige gestellt.«
Emma lachte. »Wissen Sie … ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich glaube nicht, dass das etwas bringen würde.«
Er runzelte die Stirn. »Und warum nicht?«
Emma musste einen Schluckauf unterdrücken. »Naja, Sie sind der berühmte Mr. Carter und ich eine einfache Praktikantin. Warum sollte ich irgendetwas über Sie herausfinden wollen, wenn ich Sie sowieso nie wiedersehe?«
Er lehnte sich über den Tisch und verschränkte die Hände unter dem Kinn. »Und wer sagt Ihnen, dass ich Sie nicht wiedersehen möchte?«
Emma lachte und spürte gleichzeitig, wie ihr der Champagner zu Kopf stieg. Ihre Wangen fühlten sich bereits ganz heiß an. »Naja, soweit ich weiß, ist das Essen hier nur ein Zufall. Andernfalls wären Sie wohl kaum mit jemandem wir mir essen gegangen, oder?«
Er lächelte. »Soweit Sie wissen.«
Emma starrte ihn einen Moment an, schüttelte dann den Kopf.
Nein, das war unmöglich. Er hatte nicht wissen können, dass Annabel absagen wird. Er bluffte nur!
Sie erhob sich. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick. Bin gleich wieder da.«
Sie schob ihren Stuhl zurück und musste sich an der Tischkante festhalten, weil sie plötzlich schwankte. Du liebe Güte! Der Champagner haute aber ganz schön rein!
»Ist alles in Ordnung?«, fragte James und wollte sich ebenfalls erheben.
»Ja ja, alles bestens«, versicherte Emma und ging davon. Sie hoffte, dass sie nicht wankte. In der Damentoilette angekommen tupfte sie sich das Gesicht ab. Seine ständigen Andeutungen, die herausfordernden Blicke. Das gefiel ihr nicht. Es war, als mache er sich über sie lustig, als wüsste er genau, wer sie war. Oh Gott, er wusste es doch nicht, oder?
Als sie sich wieder an den Tisch setzte, musste sie sich hoch konzentriert an der Tischkante festhalten.
»Ist wirklich alles in Ordnung?«, erkundigte sich James.
Emma strich ihre Haare glatt. »Ich glaube, ich vertrage keinen Champagner«, gab sie zu. Lügen war sowieso zwecklos, so wie sie torkelte. »Und Mr. Carter. Wie läuft Ihre Parfümserie?«, fragte sie und versuchte ihm dabei in die Augen zu sehen.
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