Love and Fire - Haus der Versuchung
eine aufreizend gekleidete Kellnerin, die ihren Weg kreuzte. Sie trug einen äußerst knappen, ledernen Rock und passende High Heels dazu – sonst nichts. Emmas Blick ging automatisch zu ihren Brüsten, die voll und rund waren, aber auch eindeutig unecht. Ihre Brustwarzen waren mit roten Aufklebern verdeckt und in der Hand hielt sie ein Tablett mit gefüllten Sektgläsern. »Hier gibt es doch sicher Duschen, oder?« Die Kellnerin nickte freundlich.
»Selbstverständlich. Sie befinden sich im Sexbereich.« Emma nickte und deutete auf die Gläser.
»Kann ich mir so eins nehmen?«
»Greifen Sie zu«, antwortete die Kellnerin und das tat Emma. Die Bedienung verschwand und Emma leerte ihr Glas in wenigen Zügen. Wenn ihr davon noch schwindeliger werden würde, so war es ihr egal. Schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden und wer wollte schon vernünftig sein? Sie lief den gesamten Weg wieder zurück und durchquerte den rot beleuchteten Gang erneut. Dass sich die Duschen im Sexbereich befanden, darauf hätte sie eigentlich auch selbst kommen können. Sie fragte sich, ob dieser James sie wirklich so aus der Fassung gebracht hatte oder sie nur wegen der Pille so überreagierte?
Wegen der Pille, eindeutig!
, redete sie sich ein.
Emma fand die Waschräume direkt neben dem Darkroom. Die Lampen waren aus und nur wenig Licht drang durch die kleinen Gitterfenster. Das Mondlicht tauchte die Waschräume in eine dunkle Atmosphäre, erhellte sie aber gleichzeitig auch so weit, dass Emma genug erkennen konnte. Sie wusste nicht, ob es Absicht war, aber offenbar schien es keinen Lichtschalter zu geben. Im Grunde genommen war es ihr aber auch egal, denn sie war betrunken und erregt und wollte einfach nur eine kalte Dusche.
Das Bad bestand aus einem einzigen großen und verwinkelten Raum. Der Boden war auf Hochglanz poliert und aus hochwertigem Marmor, ebenso die Wandfliesen. Es gab etliche Duschen, manche offen, manche durchsichtig, einige mit Vorhängen versehen oder großzügig geschnitten, sodass mehrere Personen hineinpassten, und andere wiederum waren in den Ecken versteckt, sodass man vor dem Blick anderer geschützt war. Emma wählte eine dieser Eckduschen, um nicht jedem, der die Duschen betrat, ihren Körper zeigen zu müssen.
Es wäre ihr unangenehm gewesen, auch wenn ihr Gesicht verdeckt war. Sie kam an Föhn-ähnlichen Geräten vorbei, welche sich laut Beschreibung
Ganzkörpertrockner
nannten. Praktisch, denn ein Handtuch hatte sie natürlich nicht dabei. Als Emma um die Ecke bog, staunte sie nicht schlecht. Die ohnehin luxuriöse Duschanlage beherbergte sogar aus Marmor gemeißelte Ablagen, welche alle möglichen Waschutensilien und Shampoo-Sorten bargen. Eigentlich hatte sie sich nur kurz abkühlen wollen, aber die teuren Marken-Shampoos luden ja geradezu zum Duschen ein.
Emma entledigte sich ihres Minikleids und legte es mitsamt den Schuhen in die Ablage. Ihre Maske nahm sie ebenfalls ab, dann ließ sie das Wasser laufen und wartete, bis es kalt genug war. Auf Make-up hatte sie dank der Maske verzichtet und so konnte sie ihr Gesicht ungehindert unter den kalten Wasserstrahl halten. »Brrrr«, machte sie, genoss aber den Kälteschauer, als ihr Körper einige Spritzer abbekam. Die Erfrischung half ihr, wieder herunterzukommen. Emma vernahm ein klapperndes Geräusch und erstarrte.
»Hallo?«, rief sie und stellte den Wasserstrahl ab. Es antwortete niemand, dennoch war sie sich sicher, etwas gehört zu haben. Vielleicht ein Gast, der sich ebenfalls frisch machen wollte. Sie wischte sich das Gesicht trocken und setzte ihre Maske auf. Dann trat sie um die Ecke und fuhr erschrocken zurück. Keine drei Meter entfernt stand James Carter, bekleidet mit einem weißen Handtuch, sonst nichts. Emma fasste sich erschrocken ans Herz und gab ein zittriges Lachen von sich. »Haben Sie mich erschreckt«, sagte sie, wobei ihr Blick ganz automatisch über seinen trainierten Körper wanderte.
Auch ohne Schuhe war James zwei Köpfe größer als sie. Ihr Eindruck von vorhin bestätigte sich nun. Er war schlank, aber dennoch sehr durchtrainiert. Sein Bauch, die Brust, seine Arme und sogar seine Beine waren muskulös. Er besaß kein Gramm Fett am Körper und man sah ihm sofort an, dass er Wert auf körperliche Fitness legte. Als Emma ihren Schreck überwunden hatte, fragte sie misstrauisch: »Was tun Sie hier?«
»Dasselbe wie Sie. Das hier ist eine öffentliche Dusche, oder?« Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu und er hob die
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