Love and Fire - Sammelband (1 & 2)
Emma und wäre am liebsten wieder umgekehrt. Sie wollte zu Hause sitzen und sich in Selbstmitleid suhlen, doch Rachel ließ ihr keine Chance. Die ersten beiden Tage hatte sie bei Emma übernachtet, den nächsten sind sie essen gegangen. Den darauffolgenden Tag ins Kino und nun in Mickys Bar, einer verqualmten Billard-Bude mit zwielichtigen Gestalten.
»Jetzt hab dich nicht so, das wird lustig.« Von wegen. Rachel war nur hier, weil sie kostenlos Billard spielen und Cocktails trinken konnte. Der Typ, den sie im Haus der Versuchung kennengelernt hatte, war hier nämlich Barkeeper. Mickys Bar sah von innen genauso aus, wie Emma es sich vorgestellt hatte. Dicke Rauchschwaden, die in der Luft hingen, düsteres Deckenlicht und ein Haufen Männer, die nach nichts als Ärger aussahen. Eines musste man Rachel lassen. Sie war mutig, sich in solchen Kreisen zu bewegen. Das Lokal bestand aus einem einzigen großen Raum. Links vom Eingang, in der Mitte des Raumes, war die Bar, daneben ein Gang zu den Toiletten. Der vordere Bereich war mit Tischen und Stühlen versehen, die wirkten, als wären sie ohne Struktur verteilt worden. Dann kamen die Billardtische und in den hinteren Winkeln runde Sitzecken. Sobald die Freundinnen den Raum betraten, wurden sie von Blicken taxiert. Manche neugierig, andere schmachtend, aber auch einige unfreundlich. Letzteres hätte Emma normalerweise auf dem Absatz kehrt machen lassen, aber nicht Rachel. Entweder bemerkte sie die Blicke nicht oder es war ihr schlichtweg egal. Während sie zur Bar liefen, sah sich Emma weiter um. Es waren tatsächlich auch Frauen unter den Gästen, doch waren diese vom Aussehen her nicht unbedingt von den Männern zu unterscheiden. »Hallo Ladys«, begrüßte sie der Barkeeper, als sie am Tresen Platz nahmen.
»Emma, das ist Anthony, Anthony, das ist meine beste Freundin Emma«, stellte Rachel sie einander vor. Sie schüttelten sich die Hände, dann fragte er. »Also ihr Hübschen, was wollt ihr trinken?« »Einen Manhattan.« »Ein Wasser«, sagte Emma, woraufhin Rachel die Stirn runzelte. »Ist das dein Ernst?« Emma zuckte die Schultern. »Was denn, ich hab Lust auf Wasser.« Die Wahrheit war, dass sich nicht mehr recht über den Weg traute, sobald sie Alkohol zu sich nahm. Hatten nicht erst alle Probleme angefangen, als sie im Haus der Versuchung Alkohol getrunken hatte? Hätte sie keinen Alkohol getrunken, hätte sie höchstwahrscheinlich auch keine Pille zu sich genommen, also auch kein Techtelmechtel mit James abgehalten. Nein. Alkohol und sie waren wirklich keine gute Kombination! »Beachte sie nicht, sie spinnt«, sagte Rachel an Anthony gewandt, woraufhin er lachte. Emmas Handy klingelte, doch ein Blick auf die Nummer und sie drückte sie sofort weg. »Lass mich raten, James?«, fragte Rachel genervt. Als Emma nickte, seufzte ihre Freundin. »Dieser Kerl kann es einfach nicht lassen, oder? Ich meine, er hat dich wie oft diese Woche versucht anzurufen?« »Zu oft«, beteuerte Emma.
Rachels Augen verengten sich und sie maß sie mit einem misstrauischen Blick. »Du wirst doch nicht wieder etwas mit ihm anfangen, oder?« Emma war ehrlich empört. »Spinnst du? Für wie armselig hältst du mich eigentlich? Eher würde ich sterben.« »Gleiches gilt hoffentlich auch für seinen Bruder.« »Natürlich! Außerdem ist Eric bereits über alle Berge. Warum muss ich das überhaupt sagen?« Rachel zuckte die Schultern und trank von ihrem Cocktail. Eine Stunde später wurde Anthony von seiner Schicht abgelöst und gesellte sich zu den Freundinnen. »Wie wär’s mit einer Runde Billard?«, schlug er vor. »Klar, warum nicht«, sagte Rachel, woraufhin sie sich erhoben. Sie bewegten sich in die hinterste Ecke des Raumes und fanden einen freien Billardtisch. Während Anthony den Tisch bezog, ließ Emma ihren Blick aus lauter Langeweile umherschweifen … und blieb an Eric hängen. Ihr war, als würde ihr Herz aussetzen. Was tat er denn hier? »Äh, ich hol mir noch ein Wasser«, sagte Emma aufgewühlt und ignorierte Rachels verwirrten Blick.
Ihr Glas war nämlich noch halb voll. Eric stand am benachbarten Tisch und setzte gerade zum Anstoß an. Sie hoffte, dass er sie nicht bemerkte, als sie sich davonstahl. Dem Billardtischen den Rücken zugewandt, setzte sie sich an die Bar und bestellte ein stilles Wasser. Dabei fragte sie sich, was er hier verloren hatte? Er sagte doch, er würde die Stadt verlassen! Gott, sie wollte ihn nicht sehen und wenn sie daran dachte, beinahe mit
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