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Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu

Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu

Titel: Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerrelyn Sparks
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gegeben. Cora Lee, Pamela und ich sind damit shoppen gegangen oder ins Kino. Vanda hat ihr Geld für Malsachen verwendet.«
    Phil setzte sich überrascht zurück. »Sie hat gemalt?«
    »Ja. Jede Nacht. Die ganze Nacht lang.« Maggie verzog das Gesicht. »Schreckliche Bilder. Überall rote Farbe. Blut, Leichen, Hakenkreuze, Stacheldraht, Wölfe...«
    »Wölfe?«
    »Ja.« Maggie schauderte. »Sie hat sie mit riesigen, scharfen Zähnen gemalt.«
    Er musste schlucken. Was zum Henker hatten Wölfe mit dem Krieg zu tun? Oder mit Vanda?
    »Und dann, eines Nachts, ist sie durchgedreht«, erzählte Maggie mit leiser Stimme. »Sie hat alle Bilder im Hinterhof zu einem Haufen aufgeschichtet und angezündet. Sie hat auch ihre Malsachen verbrannt und nie wieder einen Pinsel angefasst.«
    Phil zerdrückte die leere Bierdose in seiner Faust. »Hat sie gesagt, warum sie aufgehört hat zu malen?«
    »Nur, dass sie sich nicht mehr erinnern wollte.« Maggie seufzte. »Aber sie erinnert sich natürlich trotzdem. Wir alle erinnern uns an die Schmerzen aus unserer Vergangenheit.«
    Ausgelöst durch Maggies Worte stiegen seine eigenen schmerzhaften Erinnerungen auf. Es war neun Jahre her, dass sein Vater ihn verbannt hatte. Neun Jahre lang hatte er seine Familie nicht gesehen. Während der ersten Jahre erhielt er Briefe von seiner Schwester. Sie wusste nicht, wo er sich aufhielt, also hinterließ sie ihm die Briefe in seiner Jagdhütte in Wyoming, in der Hoffnung, er würde sie finden.
    Er war seit vier Jahren nicht mehr in der Hütte gewesen. Wozu auch? Dem Rudel seines Vaters konnte er sich nie wieder anschließen. Dieser Teil seines Lebens war vorbei.
    Maggies Miene erhellte sich plötzlich. »Ich weiß, was helfen könnte. Vor ein paar Jahren hat Darcy die Haremsdamen für diese Realityshow interviewt. Vielleicht ist hier irgendwo eine Kopie.«
    Maggie rannte aus der Küche ins Wohnzimmer. » Iiih. » Sie rümpfte die Nase über die Pizzareste, die noch auf dem Couchtisch standen.
    »Ich hole sie schon.« Er schloss den Karton, ging damit in die Küche und stellte ihn in den Kühlschrank. Als er wieder zurückkam, hatte Maggie schon eine CD in den DVD- Spieler gesteckt.
    »Gefunden!« Sie zeigte ihm die Hülle, auf der stand »The Sexiest Man on Earth«.
    »An die Show erinnere ich mich.« Phil machte es sich auf der Couch bequem. »Da haben die drei das Geld gewonnen, mit dem sie den Nachtclub finanziert haben.«
    »Und Darcy hat den heißesten Mann gewonnen«, fügte Maggie mit einem Lachen hinzu. Sie fand Vandas Interview im Menü und setzte sich dann auf das Sofa neben Phil.
    Vanda erschien auf dem Bildschirm. Sie lächelte in die Kamera. Ihre hübschen taubengrauen Augen blitzten, und ihre Lippen waren voll und süß geformt. Der Reißverschluss an ihrem lila Overall war gerade weit genug hinabgezogen, um etwas Ausschnitt zu zeigen. Phil erwischte sich dabei, wie er zurücklächelte.
    Maggie lachte in sich hinein. »Du bist so was von verknallt.«
    Er zischte ihr zu, ruhig zu sein, als Darcys Stimme ertönte und Vanda bat, dem Publikum etwas über sich zu erzählen.
    In Vandas klarer Stimme war nur der Hauch eines Akzents zu hören. Sie war 1917 in Polen geboren worden, in einem kleinen Dorf im Süden. Ihre Mutter war gestorben, als Vanda 18 gewesen war, und als älteste Tochter hatte sie sich von da an um die große Familie gekümmert. Einen Vater, vier Brüder und zwei Schwestern.
    Das Lächeln auf ihren Lippen verblasste, als sie über den Tod ihrer Mutter redete. Sie hatte die Stirn in Falten gelegt, als sie erzählte, wie die Deutschen und die Russen 1939 in Polen einmarschiert waren und ihr Vater und ihre Brüder in die Schlacht gezogen waren.
    »Mein Vater wollte, dass ich mit meinen zwei jüngeren Schwestern fliehe. Ich habe Vorräte eingepackt, und wir sind in die Karpaten gezogen. Ich war schon dort gewesen, und ich wusste, dass es dort Höhlen gab, in denen wir uns verstecken konnten. Ich... habe meinen Vater und meine Brüder nie wiedergesehen.«
    »Wie schrecklich«, flüsterte Maggie.
    Vanda fuhr fort und beschrieb ihre lange Wanderung in die Berge. Ihre jüngste Schwester, die dreizehnjährige Frieda, wurde krank, und als sie endlich eine flache Höhle gefunden hatten, konnte sie kaum noch gehen. Vanda war bei ihr geblieben, und Marta sollte ihre Wasserbeutel auffüllen.
    Die Schwester kam nicht zurück. Am nächsten Morgen machte Vanda es ihrer kranken Schwester so bequem wie möglich und ging los, um nach Marta zu

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