Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu
musste es tun. Niemand sonst hat sich freiwillig gemeldet, und ich habe immerhin einige Erfahrungen in Psychologie.« Als Maggie ihn durchdringend anstarrte, hob er ergeben die Hände. »Schon gut, ich gebe es ja zu. Ich bin hoffnungslos in sie verknallt. Schon immer gewesen.«
»Ich wusste immer, dass zwischen euch beiden irgendetwas ist. Aber warum meinst du, es ist hoffnungslos?«
Phil nahm eine Dose Bier aus dem Kühlschrank und öffnete sie. »Erst konnte ich mich nicht mit ihr einlassen, weil ich ihr Wächter war, und ehrlich gesagt, habe ich auch gedacht, dass sie nur mit mir spielt, weil sie sich langweilt.«
»Sie hat sich gelangweilt, aber ich glaube, sie hat dich auch wirklich gemocht.«
»Das ist mir erst kürzlich klar geworden.« Er dachte an ihren Kuss zurück, und wie leidenschaftlich sie sich ihm geöffnet hatte. Und dann erinnerte er sich an die Jahre, die ungenutzt vergangen waren, ohne dass er sie umworben hatte. Mit einem Seufzer trank er etwas von seinem Bier.
»Jetzt dürfte es nicht mehr hoffnungslos sein«, meinte Maggie.
Er setzte sich ihr am Tisch gegenüber. »Ich bin ihr Sponsor beim Anti-Aggressions-Training, also darf ich mich nicht mit ihr einlassen. Und ich bin wieder ihr Wächter. Theoretisch gesehen ist sie verboten.«
»Theoretisch?«
Während er an dem Bier nippte, zuckte er gedankenverloren mit den Schultern. »Ich bin nicht sehr theoretisch veranlagt.«
Lächelnd sah Maggie ihn an. »Mehr ein Mann der Tat, was? Das ist vielleicht genau das, was Vanda braucht.«
Er stellte seine Bierdose auf dem Tisch ab. »Sie geht mir aus dem Weg. Ich glaube, sie... hat Angst.«
»Ah.« Maggie fuhr mit dem Finger am Rand ihrer Teetasse entlang. »Sie war immer sehr auf der Hut, neue Beziehungen einzugehen. Sie kannte mich schon zehn Jahre, ehe sie zugeben konnte, dass wir Freunde sind. Aber wenn sie dich erst ihren Freund nennt, kämpft sie wie ein Tiger, um dich zu verteidigen. Wusstest du, dass sie meinem Ehemann Gewalt angedroht hat, falls er mich einmal nicht gut behandelt?«
Phil lächelte. »Das klingt ganz nach ihr. Sie hat auch versucht, Ian zu verteidigen, im letzten Dezember.«
»Sie hat mir einmal anvertraut, dass Ian ihrem jüngsten Bruder sehr ähnlich sieht. Aber als ich sie nach ihrer Familie gefragt habe, hat sie sich geweigert, darüber zu sprechen.«
»Weißt du, was passiert ist?«
»Nein, nicht so richtig. Als sie sich dem Harem angeschlossen hat, war sie wie ein... verwundetes Tier. Sie hat mit niemandem gesprochen. Hat uns nicht ins Gesicht gesehen. Es war so traurig.« Maggie verstummte und legte die Stirn in Falten, während sie sich erinnerte.
»Erzähl mir mehr«, bat Phil leise.
»Ich hatte Angst, dass sie verhungert. Es gab Nächte, in denen sie sich geweigert hat zu... jagen.« Maggie sah ihn entschuldigend an. »Das war, bevor es synthetisches Blut gab.«
»Ich verstehe. Und Vanda wollte nicht jagen? War das nicht schmerzhaft für sie?«
»Oh, ja. Schrecklich. Ich habe sie angefleht, mit mir auf die Jagd zu gehen. Und selbst dann hat sie nicht mehr Blut genommen als unbedingt nötig, um am Leben zu bleiben. Es schien, als wollte sie sich selbst bestrafen.«
»Warum quälte sie sich so?«
»Ich habe sie gefragt, aber sie hat es mir nie verraten.« Maggie leerte ihr Chocolood aus und brachte ihr Geschirr dann an die Spüle zum Auswaschen. »Sie erinnerte mich an einen Spatz mit gebrochenen Flügeln. Ganz braun und eingeschüchtert. Sie hat dieses alte braune Kleid getragen, und ihr Haar war auch braun. Ein schönes Braun, mit roten Strähnen durchzogen, aber sie hat es zu einem festen Knoten zusammengenommen. Es war, als würde sie in ein Loch kriechen und nie mehr fliegen wollen.«
Phil saß schweigend da. Das war nicht die Vanda, die er kannte. Soweit er es beurteilen konnte, lagen bei ihr ein posttraumatisches Stresssyndrom und eine Depression vor. An den Nachwirkungen litt sie vielleicht immer noch. Schließlich war sie von einem Extrem ins andere gewechselt, vom zerbrechlichen braunen Spatz zu einer lilahaarigen, Peitsche schwingenden Wildkatze, die zu Wutausbrüchen neigte. Die echte Vanda - die, vor der sie selbst Angst hatte - lag irgendwo dazwischen.
Er trank sein Bier aus. »Hat sie sich nie jemandem anvertraut?«
»Nein.« Maggie stellte ihre Tasse und die Untertasse in den Geschirrspüler. »In ihrem ersten Jahr im Harem hat sie kaum geredet. George, der damals Zirkelmeister war, hat uns allen ein kleines monatliches Taschengeld
Weitere Kostenlose Bücher