Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu
gelungen, Material von einem Kampf zwischen Simone und Inga auf der Jacht des Playboys zu bekommen.
Mit einem Seufzen griff Phil nach der Fernbedienung. Sein Daumen war bereits auf dem Aus-Knopf, als er erstarrte. Corky hatte gerade ein neues Bild aufgerufen. Er selbst war zu sehen, wie er Max in Vandas Nachtclub auf den Boden drückte. Ein Gaffer in der Menge musste das Bild aufgenommen und an Corky weitergeleitet haben.
»Wieder einmal kam es zu einem Ausbruch der Gewalt im berüchtigten Nachtclub Horny Devils in New York City«, verkündete Corky mit einem boshaften Lächeln. »Aus verschiedenen Quellen wurde lautbar, dass ein ehemaliger Tänzer, der von Clubbesitzerin Vanda Barkowski schlimm misshandelt wurde, in der Nacht von Dienstag mit einem Messer bewaffnet in den Club eingedrungen ist. Es ist ein Wunder, dass niemand dabei getötet wurde. Schon wieder.«
Phils Bild verschwand vom Schirm, und die Kamera zoomte dicht an Corkys Gesicht heran. Sie setzte einen tragischen, schmerzerfüllten Blick auf. »Meine lieben Zuschauer, das ist derselbe Club, in dem mich im letzten Dezember niemand anders als Vanda Barkowski selbst brutal angegriffen hat. Ich habe immer noch Albträume von dieser grausamen Attacke!«
Vampire träumten in ihrem Todesschlaf überhaupt nicht. Sie waren tot. Phil schüttelte den Kopf.
»Falls Sie diesen schrecklichen Vorfall vergessen haben sollten, hier können Sie sich die Bilder noch einmal ansehen.« Corky machte eine Handbewegung, und auf einer Bildschirmhälfte wurde die Aufnahme von Vanda eingespielt, die kreischte und über einen Tisch hechtete, um Corky zu würgen. Auf der anderen Bildschirmhälfte sah man Corky, die sich dramatisch schüttelte und sich dann schwach gegen ihren Tisch fallen ließ.
Als wäre nichts geschehen, setzte Corky sich wieder auf, lebhaft wie immer. »Ich muss Ihnen dringend raten, liebe Freunde, diesem ruchlosen Club fernzubleiben. Ich wiederhole, gehen Sie nicht ins Horny Devils. Es ist ein böser Ort voller Gewalt, und wir können nur hoffen, dass bald Gerechtigkeit herrscht und er von diesem Planeten getilgt wird. Vanda Barkowski muss für ihre Verbrechen bezahlen!«
»Mist.« Phil schaltete den Fernseher aus.
Am besten stemmte er im Keller einige Gewichte, um sich abzureagieren. Vielleicht sollte er anschließend in Vandas Club nachsehen, ob es ihr gut ging. Sie hatte vielleicht von Corkys Boykott gehört, und als ihr Trainings-Sponsor musste er sicherstellen, dass sie nichts tat, was sie später bereute.
Mit einem Schnaufen begann er seine zweite Einheit Bizeps-Übungen. Anscheinend war ihm jede Ausrede recht, um Vanda zu sehen. Und es war ebenso offensichtlich, dass sie ihn nicht sehen wollte.
Warum ging sie ihm aus dem Weg? Sie hatte auf ihren ersten Kuss so gut reagiert. Sie hatte ihrem Begehren nachgegeben, ihren bebenden Körper eng an seinen geschmiegt. Sie hatte seinen Kuss mit einer Leidenschaft erwidert, die sein Herz zum Rasen brachte. Und ihre wunderschönen grauen Augen waren rot geworden. Er wusste, dass das ein gutes Zeichen war.
Bei dem ganzen Nachdenken hatte er nicht mitgezählt, wie viele Wiederholungen er schon gemacht hatte. Es war schwer, sich zu konzentrieren, wenn immer wieder Vandas nackter Körper in seinem Kopf auftauchte. Er hatte versucht, nicht hinzusehen, als er sie umgezogen und gesäubert hatte. Etwa zwei Sekunden lang. Dann hatte er die blauen Flecken gesehen, die diese verdammte Schlange verursacht hatte, und er wollte Max mit seinen bloßen Händen auseinanderreißen.
Und Vanda wollte ihn einfach nur vergessen. Keine Toten mehr auf ihrem Gewissen, hatte sie gesagt. Und sie hatte angenommen, er hätte Max umgebracht. Was waren ihre Worte gewesen?
Ich verstehe die Wut, die einen dazu bringt, ein Leben zu nehmen.
Was war in ihrer Vergangenheit geschehen? Er wusste, dass sie aus Polen stammte. Hatte der Zweite Weltkrieg sie so traumatisiert, dass sie den Schutz des Harems suchen musste, um sich zu erholen?
Er duschte, während er weiter überlegte. Laut Connor neigte Vanda schon immer zu Wutausbrüchen, schon seit er sie zum ersten Mal getroffen hatte, 1950. Fünfzig Jahre ungelöste, aufgestaute Wut waberten in ihrem Innern, und er war sich sicher, ein in Polen durchlittenes Trauma war die Ursache dafür. Es war gut möglich, dass die Ursache ihrer Wut auch mit ihrer Angst, sich mit ihm einzulassen, zu tun hatte.
War es eine Frage des Vertrauens? Hatte jemand, den sie liebte, sie in der Vergangenheit
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