Love at Stake 07 - Lizenz zum Beißen-iO-neu
er solche fast hellseherischen Fähigkeiten besaß.
Sie kletterte aus der Badewanne, trocknete sich ab und zog den Bademantel an. Er war offensichtlich für einen Mann gemacht. Die Schulternähte hingen fast bis zu den Ellbogen hinab, und die Ärmel gingen tiefer als ihre Fingerspitzen. Sie krempelte die Ärmel hoch und zog den Gürtel eng um ihre Taille. Der Mantel war für die breite Brust eines Mannes gedacht, also legte sie den Kragen nach innen, um mehr von ihrem Ausschnitt zu bedecken.
Sie griff sich ihre Peitsche und tapste ins Wohnzimmer, wo sie sie auf den Couchtisch legte. Die Lichter waren aus, und im Herd loderte ein großes Feuer. Versuchte Phil, die Hütte romantischer wirken zu lassen? Über dem Kamin flackerten Kerzen. Und der Elch, der darübergehangen hatte, war verschwunden. Sie wirbelte herum. Auch der Hirsch und das Wildschwein waren nicht mehr da.
Eine Tür öffnete sich, und sie entdeckte Phil am Absatz einer Treppe, die hinab in den Keller führte. Er schaltete das Licht aus und betrat dann das Hauptzimmer.
Ein Blitzen huschte über seine blauen Augen, als er sie betrachtete.
Dieser Mann schaffte es immer wieder, sie völlig aus der Fassung zu bringen. Sie musste sich hinsetzen, denn ihre Knie wurden weich. Sie fuhr mit der Hand durch ihr kurzes, nasses Haar. »Was ist mit den Tierköpfen passiert?«
»Ich habe sie in den Keller gestellt. Ich dachte, das macht dir nichts aus.«
»Nein.« Sie zog ihre Füße unter sich und rückte den Bademantel zurecht.
Phil kam näher, sah sie dabei immer noch an und lächelte. »Ich habe mich in der Umgebung umgesehen. Gefahr besteht nur durch zwei boshaft aussehende Waschbären, die unter einer Schubkarre wohnen.« Sein Blick fiel auf den Couchtisch. »Gott sei Dank hast du deine Peitsche.«
Es war freundlich von ihm, die Stimmung lockern zu wollen, aber die wenigen Tränen, die sie in der Badewanne vergossen hatte, waren nur die Spitze eines gigantischen Eisbergs in ihrer Brust. Sie drehte ihren Kopf weg, damit er die Tränen in ihren Augen nicht sehen konnte.
»Ich habe Connor angerufen, um ihn wissen zu lassen, dass wir hier sind. Er war erleichtert zu erfahren, dass du in Sicherheit bist.«
Normalerweise hätte sie jetzt eine schnippische Bemerkung über Connor losgelassen, aber ihr fiel einfach nichts ein.
»Phineas kommt vor Sonnenaufgang, um dir einen Vorrat an synthetischem Blut zu bringen«, fuhr Phil fort, »also wirst du doch nicht gezwungen sein, mich zu beißen.«
Sie nickte. Erleichterung durchflutete sie und drohte, die Tränen zum Überlaufen zu bringen. Wenn Phil doch bloß etwas Schreckliches tun würde, dann könnte sie schreien und einen Anfall bekommen. Sie zuckte innerlich zusammen. Hatte sie das die ganzen Jahre lang getan? Sich auf ihre Wut verlassen, um sich ihren echten Gefühlen nicht stellen zu müssen?
»Vanda.« Er wartete, bis sie vorsichtig in seine Richtung sah. »Kleines, es wird alles gut.«
Tränen brannten in ihren Augen, und sie wendete sich schnell ab.
»Ich mache mich eben frisch.«
Sie hörte, wie die Badezimmertür sich knarrend schloss. Verdammt. Sie würde nicht weinen. Was sollte das bringen? Sie stand auf und ging zum Küchentisch und zurück. Nichts, was ihre Gedanken von ihren Sorgen ablenken konnte. Kein Fernseher. Kein Computer.
Sie blieb vor dem Bücherregal stehen. »Wie man einen Fisch ausnimmt: Anleitung in fünf Schritten«, »Tierpräparation für Dummies«. Ein Liebesroman? Sie zog das Taschenbuch heraus und betrachtete das halb nackte Paar, das sich auf dem Cover in den Armen lag. Wer mochte dieses Buch wohl in die Blockhütte gebracht haben? Howard, Phil oder Connor? Vielleicht gab das Buch ein paar Tipps her. Nicht, dass Phil in dem Bereich Hilfe nötig hatte.
Er war unglaublich gewesen. So intensiv. So sexy. Er hatte sie zum Schmelzen gebracht.
»Ist dir zu warm?«
Er riss sie aus ihren Träumen, und Vanda drehte sich um. Er war gerade aus dem Badezimmer gekommen. Mit nacktem Oberkörper. Das Buch fiel ihr aus den Händen.
»Ich wollte es gemütlicher machen, aber das Feuer ist vielleicht zu heiß für Juli.«
»Es... es ist genau richtig.« Sie griff sich das Taschenbuch vom Boden und verstaute es mit einem letzten heimlichen Blick auf die Brust des Coverhelden auf einem der unteren Regale. Kein Vergleich. Das Model sah falsch aus. Gestellt. Gewachst.
Ihr Blick wanderte zurück zu Phil. Das war wirklich eine Brust. Breit in den Schultern. Braunes Haar, das von seinem Bad
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