Love at Stake 09 - Der verflixte siebte Biss-IO-ok
»Hol meine Waffe. Ich habe sie fallen lassen.«
Sie rannte und hob seine Pistole auf.
»Bitte«, wimmerte Tanit. »Ich will nicht sterben.«
»Rede«, knurrte Carlos. »Wessen Befehlen folgst du?«
Tanit schluckte. »Wenn ich nicht gehorche, bringen sie mich um.«
Wem gehorchst du?« Caitlyn trat näher. »Dem Meister?«
Tanits Augen traten hervor. »Woher wisst ihr von ihm? Niemand darf von ihm sprechen, nur die Wächter.«
»Ist der Professor ein Wächter?«, fragte Carlos.
Tanit nickte. »Der Meister wird sehr wütend, wenn wir seinen Tempel entehren.«
»Welchen Tempel?«, fragte Carlos.
Tanit sah zu der Höhle. »Es ist ein Tempel des Todes. Nur der Meister darf ihn betreten.« Er zitterte vor Angst. »Meister Han ist ein großer und mächtiger Chiang-Shih. Er hat Tausende umgebracht. Wir werden sterben, wenn wir hineingehen. Bitte. Wir müssen...«
»Sieh mich an«, unterbrach Carlos. »Dein Meister kann uns während des Tages nichts tun. Wir pfählen ihn, und dann bist du wieder frei.«
Tanit stiegen Tränen in die Augen. »Es ist zu spät. Ich habe gesehen, wie du dich in eine Katze verwandelt hast, und es dem Professor berichtet. Er hat mir befohlen, bei euch zu bleiben, bis die Wächter dich holen.«
Caitlyn und Carlos sahen sich besorgt an. Was wollte ein Vampir mit einem Werpanther?
Carlos stand auf und zerrte Tanit hoch, bis er stand. »Ist auch egal. Wenn diese Wächter mich finden, ist der Meister bereits tot. Das Spiel ist aus.«
Tanit wimmerte. »Es ist unmöglich, Meister Han umzubringen. Er lebt ewig.«
»Das werden wir ja sehen.« Carlos schubste Tanit auf den Höhleneingang zu. Schlitternd kam er auf den Kieseln zum Stehen.
Carlos schob sich Tanits Messer unter den Gürtel. Caitlyn reichte ihm den Revolver, und er steckte ihn ein. Dann nahm er die Taschenlampe in eine Hand und setzte seinen Rucksack wieder auf.
Sie tat das Gleiche, und ihr Herz raste dabei. Sie wollte es nicht zugeben, aber sie hatte genauso viel Angst wie Tanit.
»Bereit?«, fragte Carlos.
Sie sah zur Sonne. Sie stand bereits tief genug, um den Himmel rosa und golden zu färben. »Wir sollten uns beeilen.« Und die Sache hinter uns bringen.
Carlos packte Tanit am Arm und zog ihn in die Höhle. Caitlyn folgte. Die untergehende Sonne beleuchtete ihren Weg ein kurzes Stück. Das Innere der Höhle war ein großer Raum, der sich in alle Richtungen ausdehnte. In der Ferne fiel das Licht ihrer Taschenlampe auf eine schmale Öffnung. Diese Höhle war vielleicht die erste von vielen.
»Was ist das alles?« Carlos leuchtete über ihre Köpfe. An der Decke über ihnen waren kreuz und quer Seile gespannt, von denen gelbe Papierstreifen hinabhingen.
»Das sind Gebete«, flüsterte Tanit. »Buddhistische Gebete, um das Böse in dieser Höhle daran zu hindern, zu entkommen.«
Caitlyn sah sich in der leeren Höhle um. »Wer hat sie hier angebracht?«
»Er.« Carlos richtete seine Lampe auf das Skelett eines Mannes. Seine zerfetzte orangefarbene Kutte wies ihn als buddhistischen Mönch aus.
Caitlyn atmete scharf ein. Ein Speer ragte aus der Brust des Mönchs. »Jemand hat ihn ermordet.«
»Ich habe es doch gesagt!«, rief Tanit. »Jeder, der diese Höhle betritt, muss sterben!«
»Entspann dich. Sieht aus, als wäre das Jahre her.« Carlos leuchtete in die schmale Öffnung am anderen Ende der Höhle. »Da müssen wir durch.« Er ging los. Caitlyn folgte dicht hinter ihm. Tanit blieb mit bleichem Gesicht zurück.
Carlos trat nach vorne und erstarrte, als ein metallisches Klicken durch die Höhle hallte. »Hier gibt es Fallen.«
»Was?« Caitlyn hatte keine Zeit, nachzudenken oder zu reagieren. Der Boden unter ihren Füßen bebte. Carlos packte sie und sprang, viel weiter, als ein Mensch es gekonnt hätte. Sie landeten und fielen nach vorn.
Als sie sich umdrehte, sah sie, wie der Boden einstürzte und Tanit mit sich riss. Er schrie und verschwand. Eine Staubwolke erhob sich aus der Schlucht, die jetzt die Höhle in zwei Hälften teilte.
»Tanit!« Sie kroch an den Rand der Schlucht und keuchte auf. Eiserne Speere ragten vom Boden der Schlucht auf, und Tanit war auf einem von ihnen gepfählt.
Sie schrie auf und wandte sich ab.
Carlos packte sie und drückte sie an sich. »Ist schon gut.«
»Er ist tot!«
Carlos ergriff sie an den Oberarmen. »Caitlyn, wir müssen Ruhe bewahren. Diese Höhle ist mit Fallen gespickt. Ich glaube, an der ersten sind wir nur vorbeigekommen, weil der Mönch sie schon ausgelöst
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