Love at Stakes 04 - Vampire tragen keine Karos-ok-KM-neu
Echarpe in Paris, New York, South Beach, Chicago und Hollywood würden hoffentlich florieren, aber dieses Gebäude in Texas würde leer stehen und vergessen werden. Von hier aus konnte er weiterhin Kleidung entwerfen und das Geschäft betreuen, aber sein Gesicht musste in Vergessenheit geraten. Fünfundzwanzig lange Jahre durfte er sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. »Bringt mich einfach um.«
»Nay«, sagte Angus. »Du bist der beste Schwertkämpfer, den wir haben, und Casimir hält sich immer noch irgendwo versteckt und baut seine Armee des Bösen aus.«
»Richtig.« Jean-Luc sah seinen alten Freund schief an. »Was für eine Verschwendung, hier zu sterben, wenn ich es auch auf dem Schlachtfeld tun kann.«
Angus’ Mund zuckte. »Aye, ganz genau.«
Der Summer an der Bürotür erklang.
»Deine Frau, Angus«, verkündete Robby, als er die Tür öffnete.
Mit einem Lächeln auf den Lippen begrüßte Angus seine Frau Emma.
Mist. Jean-Luc wendete den Blick ab. Erst Roman, und jetzt Angus. Beide verheiratet und schwer verliebt. Es war einfach peinlich. Zwei der mächtigsten Meister der Vampirwelt, abgestürzt zu liebenden Ehemännern. Jean-Luc wollte sie bedauern, aber der traurigen Wahrheit entsprach, dass er einfach eifersüchtig war. Verdammt eifersüchtig. Diese Art von Glück würde ihm nie vergönnt sein.
»Hi, Leute!« Emma MacKay kam ins Büro und eilte direkt in die Arme ihres Mannes. »Ratet mal? Ich habe eine total niedliche Handtasche gekauft. Alberto packt sie gerade für mich ein.«
»Noch eine Handtasche?« Angus war für einen kurzen Moment sprachlos. »Hast du nicht schon ein Dutzend?«
Jean-Luc warf einen Blick durch das Fenster und sah, welche Handtasche Alberto verpackte. »Gute Nachrichten, Angus. Es ist eine meiner preisgünstigeren Modelle.«
»Och, sehr gut.« Angus umarmte seine Frau.
Jean-Luc lächelte. »Oui, sie kostet nur achthundert Dollar.«
Angus trat mit schreckensgeweiteten Augen einen Schritt zurück. »Vergiss die verdammte Armee. Ich spieße dich eigenhändig auf.«
»Du kannst es dir leisten, Angus«, feixte Roman.
»Du dir auch.« Jean-Luc lächelte seinen alten Freund verschmitzt an. »Hast du gesehen, was deine Frau alles kauft?«
Roman eilte ans Fenster und sah im Geschäft unter ihnen nach seiner Frau. »Blut Gottes«, flüsterte er.
Shanna Draganesti trug ihren siebzehn Monate alten Jungen auf ihrer Hüfte, während sie seine Kinderkarre mit Kleidung, Schuhen und Handtaschen füllte.
»Sie hat einen guten Geschmack«, merkte Jean-Luc an, »du solltest stolz sein.«
»Ich werde pleite sein.« Roman sah verzweifelt zu, wie der Berg in der Kinderkarre immer höher wurde.
Jean-Luc ließ seinen Blick über die Ausstellung schweifen. So sehr er auch über sein selbst auferlegtes Exil grollte, er war mit dem Gefängnis, das er sich selbst entworfen hatte, zufrieden. Es lag inmitten texanischer Hügel. Die nächste Stadt war Schnitzelberg, vor hundertfünfzig Jahren von deutschen Einwanderern gegründet. Es war eine schläfrige, vergessene Stadt, voll von mit Moos überzogenen Roteichen und weißen Queen-Anne-Häusern mit Spitzenvorhängen.
Alle seine Filialen in Amerika ähnelten sich im Design, aber die in Texas war etwas Besonderes. Sie verbarg ein riesiges unterirdisches Reich, in dem Jean-Luc sich während seines Exils verstecken konnte. Es war von höchster Wichtigkeit, dieses Reich geheim zu halten, also hatte Jean-Lucs sterblicher Assistent, Alberto, eine Übereinkunft mit dem Bauunternehmer getroffen, der dafür verantwortlich war. Der Unternehmer war Teil des lokalen Schulausschusses, also hatte Jean-Luc sich einverstanden erklärt, durch die bevorstehende Wohltätigkeitsmodenschau eine saftige Spende für den Schulbezirk zu leisten. Solange Jean-Luc sich Schnitzelberg gegenüber großzügig zeigte, würden sie kein Wort über den bankrotten Laden am Rande der Stadt verlieren, der einem Ausländer gehörte.
Nur um sicherzugehen, hatte sich Robby in das Büro des Bauunternehmers teleportiert und alle Blaupausen und andere Papiere, die mit dem Bau zu tun hatten, entfernt. Nach der Wohltätigkeitsshow würden Robby und Jean-Luc einige Erinnerungen auslöschen, und niemand würde sich daran erinnern, dass es unter dem verlassenen Geschäft noch einen riesigen Keller gab. Pierre, ein Sterblicher, der für MacKay Security and Investigation arbeitete, war mit der Aufgabe betraut, das Gebäude während des Tages zu bewachen, wenn Jean-Luc in seinem
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