LOVE HAMBURG - Die Trilogie (German Edition)
Outfit auf meiner Harley sitzt, werden wir reihenweise Unfälle verursachen“,
scherzte er und küsste sie auf den Mund. Susanna lachte, griff nach der dicken
Lederjacke, die Dennis ihr hinhielt und trat mit ihm auf den Firmenhof hinaus.
Die Harley glänzte im Sonnenlicht und die Vögel zwitscherten. „Ich glaube, ich
bin glücklich“, dachte Susanna, sah dann aber den Helm und zog die Nase kraus.
„Der muss sein!“, erriet Dennis ihre Gedanken. Zum Glück
hatte sie Locken. Da würde der Helm nicht all zu viel ruinieren können. Artig
setzte sie den Helm auf und schwang sich hinter Dennis auf die Sitzbank. Ganz
eng schmiegte sie sich an seinen warmen Körper und konnte sich nicht
beherrschen, ihre Arme um ihn zu schlingen und über die Beule in seiner Jeans
zu streichen. „Dafür ist später noch genug Zeit“, sagte Dennis mit rauer Stimme.
„Halt‘ dich lieber ordentlich fest, denn jetzt geht’s los.“ Kaum ausgesprochen startete
er die Maschine, die mit einem satten Sound zwischen Susannas Schenkeln zu
vibrieren begann.
Die Mechaniker sahen von ihrer Arbeit auf jubelten, winkten
und zeigten ihnen den erhobenen Daumen. Susanna lachte und winkte zurück,
umklammerte dann aber ganz schnell Dennis, als dieser anfuhr.
Dennis lenkte die Maschine durch zahlreiche, ihr unbekannte
Straßen, bis sie schließlich auf einer breiten Chaussee entlang sausten, von
der aus sie zur Linken die Elbe sehen konnte. Susanna genoss den Ausblick und
die Wärme und das Muskelspiel von Dennis, den sie fest umklammert hielt. Sie
bewunderte, wie problemlos er die schwere Maschine durch die große, fremde
Stadt zu manövrieren vermochte.
Dann wurden die Straßen schmaler und es ging bergauf. War
das schön hier! Susanna fühlte sich fast wie an der amalfitanischen Küste
Italiens. Nur die Bauweise war eine andere. Es waren kleine, weiße, zum Teil
Reed gedeckte Häuschen mit kleinen Vorgärten. An den Hauswänden standen Bänke,
die ihre Besitzer zum Verweilen und auf die große Elbe schauen, einluden. Ein
Bus kam ihnen entgegen. Er sah genauso aus, wie die Stadtbusse, nur war er eine
Miniaturausgabe davon. „Die großen Busse können in den engen Gassen hier nicht
fahren“, schrie Dennis ihr entgegen. Susanna nickte. Sie verstand.
Dann fuhren sie hinunter zum Elbufer. Auf dem Blankeneser
Strandweg stellten sie die Harley ab und Dennis kaufte beiden ein typisch
norddeutsches Fischbrötchen und eine Fassbrause dazu. War das lecker!
Spaziergänger kamen ihnen entgegen. Junge Leute saßen auf
einer niedrigen Mauer und malten mit den Zehen Buchstaben in den Sand. Susanna
wusste gar nicht, wohin sie zu erst schauen sollte.
Dennis beobachtete sie und freute sich über ihr Staunen. Er
zog sie eng an sich und küsste sie auf die Wange. „Iih!“, lachte sie. „Du
stinkst nach Fisch.“ Aus ihrer engen Hosentasche zauberte sie eine Packung
Kaugummis hervor, drückte zwei Dragees heraus und steckte erst sich, dann ihm
je einen davon in den Mund. Nachdem sie ein wenig darauf herumgekaut hatten,
griff Dennis ihr in die blonden Locken und zog sie fest zu sich heran, um ihr
einen heißen Kuss zu schenken. Ganz nachgiebig wurde sie in seinen Armen. Am
liebsten hätte er sie hier und jetzt vor allen Leuten in den Sand gelegt und
genommen.
Schwer atmend löste er sich von ihr. Ein flehender Ausdruck
erschien auf ihrem Gesicht. Ihre Augen waren dunkel vor Verlangen. „Komm!“,
sagte er und zog sie mit sich zurück zu dem Motorrad. „Ich zeige Dir einen Ort,
an dem wir ungestörter sein können.“
Na, das ließ Susanna sich nicht zweimal sagen. Allein der Gedanke
löste ein angenehmes Ziehen in ihrem Unterleib aus. Feucht war sie sowieso
schon.
***
Dennis fuhr den Strandweg bis zum Ende durch. Plötzlich war
die Stadt zu Ende und ein Wald säumte die Straße, die sich nun einen Berg hoch
zu schlängeln begann. Bisher hatte Susanna immer gedacht, im Norden
Deutschlands gäbe es nur flaches Land. Dass es aber in einer Großstadt einen
bewaldeten Berg gab, dafür hätte sie jeden ausgelacht.
Oben angekommen stellten sie die Maschine ab und Dennis
führte sie zu einer Bank, von der aus man einen einzigartigen Blick auf die
Elbe hatte. Susanna bekam große Augen. „Das ist der Waseberg“, erklärte Dennis
ihr. „Von hier kann man wunderbar zusehen, wie die großen Frachtschiffe in den
Hamburger Hafen einlaufen, beziehungsweise wieder
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