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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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zurückkam, war bei den Reynolds schon alles still und dunkel, so wie jetzt.
    Schaudernd wandte ich den Blick von Beths Fenster ab und kletterte auf die Veranda hinunter. Mein Schatten fiel über das Verandalicht, und als ich hinschaute, blendete mich die Helligkeit einen Augenblick und alles verschwamm zu Gold, dann zu einem dunstigen, flammenden Rot.
    »Hey«, sagte eine Stimme und ich drehte mich um. Es war Joe, der auf den Verandastufen unten stand, die Hände in seinen Jeanstaschen vergraben. Er sah müde aus.
    Ich war froh, dass ich von dem roten Glühen loskam, obwohl mir noch Pünktchen in den Augenwinkeln tanzten. »Was machst du denn hier?«
    Joe zuckte die Schultern. »Ich hab dich aus dem Fenster klettern sehen. Und dann hat es so lange gedauert, bis du vom Dach runtergekommen bist, dass ich … also einen Augenblick dachte ich schon, du bist vielleicht runtergefallen oder so. Ich wollte nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Du bist doch okay, oder?«
    »Ja. Ich hab nur nachgedacht.«
    »Also dann«, sagte Joe grinsend, und ich fragte mich, woran er sich erinnerte, wenn er an diesen Tag dachte. Wusste er noch alles? Und war es dadurch leichter oder schwerer für ihn?
    »Ehrlich gesagt, hab ich daran gedacht, wie Beth gestorben ist.«
    Joes Grinsen erlosch. »Oh.« Er wich einen Schritt zurück und deutete auf die leere Einfahrt, auf sein dunkles Haus. »Ich muss gehen. Viel Spaß beim Laufen.«
    »Okay.« Ich schaute ihm nach, wie er die Einfahrt hinunterging, bis ihn die Dunkelheit verschluckte. Ich schaffte es halb den Hausweg hinunter, dann blieb ich stehen, weil hinter mir jemand mit den Fingerknöcheln knackte. Carl.
    Nicht umdrehen , sagte ich mir. Auf keinen Fall.
    »Gehst du gar nicht laufen?«, sagte Joe aus der Dunkelheit an unserer Einfahrt unten.
    Ich schüttelte den Kopf und hörte wieder das Geräusch. Hörte, wie ein Fingerknöchel nach dem anderen knackte, und mein Blick verengte sich, verschwamm aber nicht. Ließ mich nicht los.
    Ich setzte mich hin, damit ich nicht umfiel, und spürte, wie die Welt um mich herum ins Kippen geriet. Mein Kopf pochte, ein seltsamer, flackernder Druck, nicht wie Kopfschmerzen, sondern schlimmer, als wollte sich etwas in mir losreißen. Ich presste meine Hände an die Stirn, um den Druck zu lindern.
    »Was machst du da?«, fragte Joe. Er kauerte sich neben mich und starrte mich an, als ich meine Hände vom Kopf wegnahm, und ich musste blinzeln, so nahe war er. Ich hatte ihn nicht herkommen hören. Und wieder hatte er Grasflecken auf den Knien. Ich konzentrierte meinen Blick darauf.
    »Ich sitze hier.« Meine Stimme klang dumpf, fern.
    Joe sah mich noch einen Augenblick an, dann schaute er zu seinem Haus hinüber, hob den Blick zu Beths dunklem Fenster hoch.
    »Ich weiß noch genau, wie es hier aussah, als ich an dem Tag, an dem sie … an dem sie gestorben ist, nach Hause gekommen bin. Überall Autos, flackernde Lichter, und unsere Haustür stand ein Stück weit auf. Ich konnte mehrere Leute drinnen sehen, Leute, die einfach dastanden, und dann … dann sah ich ihre Füße. Sie waren nackt und da wusste ich Bescheid. Beth wäre nirgendshingegangen ohne Schuhe an den Füßen, sie hatte immer Angst, dass sie in irgendwas reintreten könnte und dann vielleicht ins Krankenhaus müsste und eine Spritze bekommen würde …« Er verstummte, saß einfach da, ohne den Blick von Beths Fenster abzuwenden.
    »Der Typ, der neben mir im Flugzeug saß, hatte auch Angst vor Spritzen«, sagte ich. »Er hatte einen Herzinfarkt gehabt, und als die Ärzte in der Notaufnahme ihm eine Spritze geben wollten, hat er gesagt, sie sollten ihn lieber sterben lassen, als ihn mit einer Nadel zu stechen …« Ich verstummte jetzt auch und mein Magen zog sich zusammen.
    Carl hatte mir diese Geschichte erzählt. Er hatte mir erzählt, wie ihm der Notarzt die Spritze gegeben hatte, die er nicht wollte, und seine Frau weinend über ihm stand, als er wieder zu sich kam, und ihm immer wieder sagte, wie viel Glück er gehabt hatte.
    Die Erinnerung war neu, war wie aus dem Nichts in mir aufgebrochen, und plötzlich saß ich wieder im Flugzeug und Carl streckte seine Hände aus, um mir zu zeigen, wie groß die Nadel war – er übertrieb natürlich –, dann klopfte er sich mit der Faust auf die Brust, zum Beweis, dass sein Herz noch schlug. Er lächelte mich an, bis ich zurücklächelte, schob seine Hand in seine Hemdtasche und holte ein Bild hervor. »Das ist Owen«, sagte er. »Wird morgen

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