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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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Anfallhatte. Das war der Grund, warum sie nie wirklich gelernt hat, ihre Anfälle zu stoppen und in den Griff zu kriegen. Wir hätten sie nicht alleine lassen dürfen. Ich … das hab ich ihr gesagt, als ich sie gesehen habe, als es schon zu spät war …« Er schniefte einmal. »Scheiße. Ich hätte einfach da sein müssen. Ich sage ihr das jedes Mal, wenn ich sie besuche.«
    Ich schaute ihn an und dachte an die Grasflecken auf seiner Jeans, die ich immer wieder an ihm gesehen hatte. »Du … du gehst zu ihr und besuchst sie, genau wie …«
    »Ja. Genau wie mein Dad. Das Einzige, was wir gemeinsam haben, außer dass ich nicht trinke, wenn ich dort bin. Nicht dass wir je darüber reden oder so. Er nimmt ja nicht mal ihren Namen in den Mund.«
    Joe stieß die Luft aus. »Ich muss ausziehen, verstehst du. Wenn ich da bin, ist es für ihn noch schwerer.« Er schaute zu mir herüber. »Ich schätze, du weißt das. Ist ja wohl kaum zu überhören, was?«
    »Ja. Tut mir leid.«
    Joe nickte. »Und du weißt sicher auch, dass er wieder fort ist. Und dass er den Lieferwagen mitgenommen hat.«
    »Ich hab ihn wegfahren hören.« Wir hatten es alle mitgekriegt, beim Abendessen. Es war nicht zu überhören gewesen. Er hatte gebrüllt: »Niemand hat dich gebeten, hierher zurückzukommen!«, dann hatte er seinen Lieferwagen so schnell aus der Einfahrt hinausgefahren, dass wir die Reifen quietschen hörten.
    »Hey  – ich würde ihn ja gern hassen, verstehst du?Dafür, dass er so … dass er so ist, wie er ist. Aber ich kann nicht, echt nicht, weil ich weiß, dass alles in ihm mit Beth gestorben ist, nur dass er im Gegensatz zu ihr noch da ist.«
    Das Verandalicht ging plötzlich aus und dann gleich wieder an, und ich schaute zum Haus hinüber und sah Dads Schatten hinter einem der hohen, schmalen Milchglasfenster zu beiden Seiten der Eingangstür.
    »Oh. Ich glaube, mein Dad ist auf.«
    Joe schaute zur Tür, dann zu mir zurück. »Meinst du, er weiß, dass ich hier draußen bin?«
    »Weiß nicht.«
    Er nickte, beugte sich vor und umarmte mich, schnell und verlegen, als sei er es nicht gewöhnt. Unser Verandalicht ging wieder aus und an.
    »Er weiß eindeutig, dass ich da bin«, sagte Joe, drehte sich um und ging die Einfahrt hinunter, in die Dunkelheit. Ich hörte seine Füße über den Kies knirschen, der auf der Straße verstreut lag, und dann blieb er stehen.
    »Sieht man sich?«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Ja«, flüsterte ich zurück und drehte mich zum Haus um. Ich hörte Joe zu seinem Haus hinaufgehen, als ich zur Tür hineinschlüpfte.
    Dad wartete im Hausgang. Er hatte eine Schlaffalte auf seiner linken Wange und fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar, wie er es immer gemacht hatte, wenn ich mich nachts hinunterschlich, um zu belauschen, was er mit Mom über David redete, nachdem sie ihn wieder mal aus dem Krankenhaus zurückgeholt hatten.
    »Ziemlich spät für draußen«, sagte er. »Besonders an einem Schultag.«
    Ich zuckte die Schultern und wir starrten einander an. Er schaute als Erster weg.
    »Du … du siehst müde aus, Meggie.« Er hatte die Augen geschlossen, als hoffte – und betete – er.
    »Bin ich auch«, sagte ich und ging ins Bett.

Kapitel 19
    Coach Henson stand auf dem Parkplatz, als ich am nächsten Morgen in die Schule kam, und diesmal zeigte er mit dem gekrümmten Finger auf mich, um mir klarzumachen, dass ich ihm nicht entwischen würde.
    Ich ignorierte ihn einfach und parkte möglichst weit weg von ihm.
    Aber sowie ich aus dem Auto ausstieg, kam er angerannt, und sein Gesicht war ganz rot von der Anstrengung oder vor Wut. Oder beides. »Hast mich wohl nicht gesehen, wie?«
    Ich wollte mich nicht mit ihm anlegen, deshalb lehnte ich mich gegen mein Auto und schaute durch die Scheibe, als ob ich drinnen was suchte. Vielleicht verstand er mein Schweigen als Wink mit dem Zaunpfahl – was es ja auch war – und ging wieder weg.
    »Meggie, ich rede mit dir.«
    Pech gehabt. Ich schaute ihn an, immer noch an den Wagen gelehnt. Ich war so müde, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. »Entschuldigung. Aber es ist noch ein bisschen früh für mich. Bin noch nicht richtig wach, verstehen Sie?«
    »Ich komme direkt zur Sache«, sagte er. »Du hast immer noch nicht mit deiner Beratungslehrerin überdein Projekt gesprochen, und deine Noten  – also wenn du noch in der Mannschaft wärst, würdest du jetzt rausfliegen. Die Schule wird heute deine Eltern anrufen und sie zu einem Gespräch

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