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Love just happens

Love just happens

Titel: Love just happens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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weggeworfen hat, was Brianna von ihr bekommen hatte.
    Ich weiß auch, dass Brianna kurze Zeit später, als ihr Dad endgültig ausgezogen war, drei Tage lang nichts gegessen hat, bis ich in Tränen ausgebrochen bin und ihr gesagt habe, dass sie stirbt, wenn sie nichts isst (ich hatte gerade im Fernsehen einen Film über Essstörungen gesehen, der mich zu Tode erschreckt hatte). Brianna hat mich angeblinzelt und gefragt: »Würde es dir denn was ausmachen, wenn ich sterbe?«
    Ich wusste damals noch nicht so genau, wie schlimm ihre Mutter ist. Und dass sie jetzt, nachdem Briannas Dad weg war, alles an Brianna ausließ, was in ihrem Leben schiefging.
    Ich lasse die Halskette fallen, sodass sie sich weich um meinen Hals legt, und plötzlich merke ich, dass wir in Briannas Einfahrt einbiegen.
    »Aber ich dachte …«, fange ich an und verstumme. Ich habe solche Schuldgefühle, dass ich mich nicht traue, ihr zu sagen, dass sie mich nach Hause fahren soll. Dass ich nach Hause will.
    »Ja, ich weiß, ich wollte dich eigentlich nach Hause fahren, wie immer, aber … okay«, sagt sie. »Als ich gestern Abend nach Hause gekommen bin und Mom … na, du kannst es dir ja denken … also ich war lange auf, weil ich nicht schlafen konnte, und hab Brownies gebacken.«
    »Du hast Brownies gebacken?«
    »Ja, echt, ich kann’s selber kaum glauben«, grinst Brianna. »Aber als ich die Kette für dich eingepackt habe, ist mir plötzlich bewusst geworden, wie toll du das ganze Jahr über zu mir warst – und vorher natürlich auch, aber manchmal kannst du ja auch ziemlich kritisch sein. Also jedenfalls in letzter Zeit hast du mich total unterstützt und dafür wollte ich dir danken.«
    »Ich … ich brauch mal frische Luft oder so«, sage ich und reiße die Wagentür auf. Ich will kotzen, will eine große, herzergreifende Szene, wie man es im Fernsehen sieht oder in Büchern liest. Ich möchte so angewidert von mir sein – von dem, was ich gemacht habe –, dass mein ganzer Körper rebelliert, aber stattdessen starre ich auf den Boden und mein Magen krampft sich zusammen.
    Und dann steigt Brianna aus dem Auto aus und knietsich vor mich hin, schaut zu mir auf und stupst die Halskette an, sodass sie sanft hin und her schwingt. »Na komm schon«, sagt sie lächelnd. »Du musst doch meine Brownies probieren.«
    »Ich kann nicht«, stoße ich hervor und die Worte sind gallenbitter in meinem Mund. Ich habe meine Entscheidung getroffen, obwohl ich genau weiß, was ich ihr damit antue.
    Ich weiß, was ich jetzt tun müsste. Dass spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, ihr alles zu sagen.
    Aber ich sage nichts und werde auch nichts sagen – das ist das Schlimmste daran.
    Ich hatte meine Chance, mehr als einmal, und ich habe geschwiegen.
    Warum? Weil ich Ryan kenne. Wenn er heute Abend mit ihr redet, wenn er mit ihr Schluss macht, wird er ihr nicht sagen, dass es meinetwegen ist. Ich weiß, dass die Rolle, die ich dabei spiele, nicht zur Sprache kommt.
    Ich will, dass Ryan und ich zusammenkommen und Brianna nie erfährt, wie es angefangen hat. Wie gut sich der erste Kuss anfühlte, sodass ich nie mehr darauf verzichten wollte. Brianna soll nicht sauer auf mich sein, und wenn sie erfährt, was passiert ist, was ich gemacht habe, wird sie mich hassen. Ich will Ryan, aber ich will auch meine beste Freundin behalten und ich weiß nicht, wie ich das hinkriegen soll, denn Brianna wird nie auf die Idee kommen, dass Ryan mich angeschaut hat, als er noch mit ihr zusammen war – nie im Leben.
    »Hier, die Brownies«, sagt sie, als wir in die Küchekommen, und zeigt auf einen kleinen Teller, der auf der Frühstückstheke steht. Sie nimmt ihn hoch, zieht die Plastikfolie ab und setzt sich an den Küchentisch.
    Ich zögere nicht lange, sondern setze mich zu ihr und nehme mir ein Schokosplitter-Brownie. Schokolade heilt nicht alles, obwohl das auf einer von Moms Küchenschürzen steht, aber sie schmeckt gut, und wenn ich esse, muss ich nicht ans Reden denken. Muss nicht davor zittern, dass ich es ihr jetzt sagen muss, jetzt gleich, und mir den Kopf zerbrechen, wie ich davon anfangen soll.
    Ich muss mich nicht dafür hassen, dass ich lüge.
    »Also sag schon, kann ich backen oder nicht?«, drängt Brianna, als ich mir das zweite Brownie nehme. Sie pult ein Schokoladenbröckchen aus ihrem heraus und schnippt es in den Mund. »Ich glaube, deine Mom färbt auf mich ab, weil ich so oft bei euch rumhänge.«
    Dann grinst sie mich an und sagt: »Aber vielleicht

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