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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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doch noch den PornoPaul und öffne mit einem Doppelklick das Chatfenster.

    LonelyBoy : hi
    PornoPaul : schon wieder hier?
    LonelyBoy : nur wegen dir ;)
    PornoPaul : das lese ich gern *gg*
    PornoPaul : und? wie war die schule?
    LonelyBoy : chaotisch
    LonelyBoy : bastian will wieder mit mir befreundet sein, ich sehe die ganzen zeit unseren gay-engel und das schlimmste ist, dass ich jetzt auch noch mit dem strafarbeit machen muss
    PornoPaul : strafarbeit?
    LonelyBoy : wir müssen zusammen ein referat halten
    LonelyBoy : der tod in venedig
    PornoPaul : schön
    LonelyBoy : und andy will mit mir reden
    PornoPaul : och
    LonelyBoy : wahrscheinlich schließen wir einen pakt, dass keiner was sagt ;)
    PornoPaul : solange ihr nicht mehr schließt ...

    Erst jetzt fällt mir auf, dass sich Svens Antworten irgendwie komisch lesen. So einsilbig, als ob er beleidigt wäre - oder eifersüchtig ... Oder interpretiere ich das nur so?

    LonelyBoy : ist was?
    PornoPaul : nee, bei dir?
    LonelyBoy : nein
    LonelyBoy : außer dass ich keinen bock auf dieses referat habe
    LonelyBoy : und das gespräch ...
    PornoPaul : warte doch erst mal ab. wird schon nicht so schlimm werden

    Das liest sich schon eher wie Sven. Und trotzdem habe ich das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Klar, er hält nichts von Angel, aber eigentlich hat er keinen Grund, Andy gegenüber so skeptisch zu sein. Es sei denn, er ist wirklich eifersüchtig. Diese Aussicht lässt mein Herz überraschend höher schlagen. Aber wie soll ich herausbekommen, ob Sven wirklich was von mir will? Ich will mich ja nicht blamieren ...

    LonelyBoy : ja, vielleicht ist andy ja doch ganz nett
    PornoPaul : ganz sicher
    LonelyBoy : hast du was gegen ihn?
    PornoPaul : wieso sollte ich?
    LonelyBoy : ich frag ja nur
    PornoPaul : nee, der ist bestimmt nett
    PornoPaul : du, ich muss jetzt wieder los, hab noch ein spätes seminar
    LonelyBoy : was denn für ein seminar?
    PornoPaul hat den privaten Chat beendet

    Wie versteinert sitze ich vor dem Monitor. Was soll das denn jetzt? Ich habe das ganze Wochenende mit Sven gechattet und wir haben uns immer ordentlich verabschiedet ... Mein schlechtes Gewissen sagt mir, dass ich zu weit gegangen bin. Also muss Sven sich ja doch irgendwelche Hoffnungen machen.
    Ein wenig benommen schalte ich den Computer aus. Plötzlich drängt sich mir die Frage auf, ob Sven vielleicht gar nicht eifersüchtig auf Andy ist, sondern auf mich. Das wäre auf jeden Fall nachvollziehbarer, immerhin ist ja Andy der Disco-Star mit dem heißen Body, nicht ich. Und seine Anspielungen, dass so ein Kerl einem nicht allein gehört - vielleicht ist das ja bloß Verzweiflung, weil er unglücklich in ihn verliebt ist?
    Dass er aber einfach so aus dem Chat geht, das schockt mich total. Zumindest fällt mir jetzt wieder ein, dass Sven bei unserem Cocktail nebenbei fallenlassen hat, dass er studiert. Das erklärt dann zumindest das Seminar. Möglicherweise war er einfach spät dran ...
    Nachdenklich lasse ich mich auf mein Bett fallen und packe das Buch aus, das ich nach der Schule gekauft habe: Thomas Mann, Der ‚Tod in Venedig' . Doch bevor ich es aufschlagen kann, klopft meine Mutter an der Tür.
    „Telefon", sagt sie und wirft mir selbiges zu.
    Ich gucke sie ein wenig perplex an, weil ich Bastian doch gesagt hab, dass ich heute keine Zeit habe.
    „Ein Andy", erklärt meine Mutter vielsagend und verschwindet wieder. Das ist auch gut so, weil ich sofort knallrot werde.
    „Was willst du?", sage ich recht unhöflich ins Telefon. Es ist mir total unangenehm, dass Andy jetzt schon bei mir zu Hause anruft. Für einen Moment verfluche ich die Klassenliste, muss aber doch einsehen, dass es noch viel unangenehmere Methoden gegeben hätte, mit mir in Kontakt zu treten - ganz öffentlich in der Schule zum Beispiel ...
    „Wir wollten reden", sagt Andy monoton. „Also, wann willst du vorbeikommen?"
    „Vorbeikommen?", frage ich überrascht.
    „Oder ist es dir lieber, wenn ich dich besuche?"
    „Nein", sage ich ein wenig zu schnell und zu laut. „Ich meine, das ist schon in Ordnung, wenn ich zu dir komme."
    „Gut, bringst du das Buch mit und was wir sonst noch brauchen?"
    „Ja", antworte ich und runzle die Stirn, „aber das Buch solltest du dir auch kaufen - oder ausleihen."
    „Ich habe den Inhalt gegoogelt. Also bis gleich."
    Bevor ich noch was sagen kann, hat Andy schon aufgelegt. Aber dieses kurze Gespräch reicht schon, um mir einen Eindruck von den bevorstehenden Auseinandersetzungen

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