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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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mich. Und so wie Bastian und ich gelacht und wir ihn danach angeschaut haben, muss er das doch auf sich beziehen. Ich schlucke. Was, wenn er jetzt daraus ganz falsche Schlüsse zieht und ...
    „Geht's dir nicht gut?", reißt mich Bastian aus meinen Gedanken.
    „Quatsch, alles in Ordnung", sage ich und lache ein wenig künstlich. Aber als wir schließlich ins Gebäude gehen, fürchte ich, jeden Moment mit Andy zusammenzustoßen. Verdammt, wie soll ich mich nur verhalten? Die ganze Zeit hatten wir nie was miteinander zu tun und jetzt wissen wir plötzlich übereinander Bescheid und können uns nicht mehr ignorieren, nur weil jeder Angst hat, als erstes sein Gesicht zu verlieren. Das ist doch krank!
    „Heute musst du zum Dornfels, oder?", fragt Bastian unvermittelt.
    „Ja", murre ich und Bastian grinst.
    Ich beschließe, dass ich dringend mit Andy reden muss. Am besten so, dass niemand davon erfährt. Aber wie soll ich das bloß anstellen?
    In der ersten Stunde habe ich Deutsch LK. Bastian hat Englisch gewählt und verabschiedet sich von mir, was ich ganz gut finde. Dann kann ich mir wenigstens in Ruhe überlegen, was ich meinen zwei Problemen sage. Aber als ich das Klassenzimmer betrete, fällt mir siedendheiß ein, dass Andy in meinem Kurs sitzt ... Und natürlich guckt er mich wieder kurz an, während ich mich nervös auf meinen Platz setze. Nur ein schneller Blick, aber der bringt mich trotzdem vollkommen aus der Bahn. Und das Schlimmste ist, dass es mich total reizt, ihn meinerseits anzustarren. Ich kann es noch immer nicht fassen, dass dieser unscheinbare Junge außerhalb der Schule so was wie ein schwuler Star ist. Ich riskiere doch einen Blick und suche etwas, das an diese Diskonacht erinnert. Aber heute hat Andy seine ganz gewöhnlichen Klamotten an und er sieht aus, als hätte er nach dem Aufstehen nicht einmal in den Spiegel geguckt. Alles an ihm wirkt so unscheinbar und ... Andy schaut plötzlich auf und seine eisgrauen Augen treffen mich. Peinlich berührt schaue ich schnell weg und hoffe, dass es niemand im Raum gemerkt hat.
    Aber als ich kurz darauf einfach nicht anders kann, als wieder hinzusehen, schaut Andy noch immer zu mir rüber. Mir wird heiß, weil das doch gleich jemandem auffallen wird, dass der so guckt. Andy scheint das aber egal zu sein. Klar, was hat der auch schon zu verlieren! Ich versuche ihn jedenfalls so gut es geht zu ignorieren. Insgeheim finde ich seine blöde Art aber auch cool. Wie ich es generell total faszinierend finde, was er für ein seltsames Doppelleben führt. Tagsüber die graue Maus - oder besser Ratte - und nachts der geile Gayboy, dem alle hinterhergeifern. Ich kann nicht leugnen, dass mich das irgendwie anmacht. Aber das hat nichts mit meinem Leben hier und jetzt zu tun. Und auch in die Disco werde ich nicht mehr gehen, jetzt da ich weiß, dass Andy dort als Angel auftritt.
    Und der Dornfels ... Was will der nur von mir? Ich finde es schon ziemlich komisch, dass ich extra zu ihm kommen soll. Damit es keiner hört und ich ihm leise gestehen kann, dass ich schwul bin? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der es weiß. Ist bestimmt selber schwul.
    Ich werfe wieder einen Blick zu Andy rüber und bin erleichtert, dass er sich über sein Buch gebeugt hat und was liest. Erst jetzt fällt mir ein, dass er manchmal ziemlich müde aussieht, wenn er morgens zur Schule kommt. Und oft kommt er auch gar nicht, was natürlich keiner bedauert - nicht mal die Lehrer.
    Kurz darauf fängt der Unterricht an und ich kann mich kaum konzentrieren, weil ich ständig daran denken muss, dass ich mir das ganze Wochenende immer Andy - oder Angel - vorgestellt habe, wenn ich mir einen ...
    „Hausaufgaben raus!", sagt der Böke mit seinem drohenden Bass und reißt mich aus meinen Gedanken. Wie schön, dass ich die Hausaufgaben nicht gemacht habe, durchfährt es mich. Damit habe ich mir wieder ein Stundenprotokoll eingehandelt.
    Geistesgegenwärtig melde ich mich. „Ich muss mal kurz aufs Klo."
    „Und das hat in der Pause nicht geklappt?", fragt der Böke.
    „Bin nicht fertig geworden", gebe ich zurück und sorge damit für einen Lacher.
    „Mach, dass du raus kommst!" Der Böke nickt zur Tür und ich verschwinde so schnell ich kann. Mir ist nämlich gerade noch eingefallen, dass ich bereits zum dritten Mal die Hausaufgaben nicht habe und damit ein Stundenprotokoll nicht mehr ausreichen würde. Aber auf noch mehr Extraaufgaben habe ich wirklich keinen Bock. Und wenn ich jetzt eine

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