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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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Pi! Männer wie Igor sollten sich sowieso nicht fortpflanzen dürfen.«
    »Ich wollte ihm eigentlich in den Bauch boxen.«
    »Ja, klar. Aber dann hast du doch lieber seine Glocken geläutet. Ich hab geglaubt, ich seh nicht recht. Zongaa! Und der große Kerl liegt auf der Schnauze und rien ne va plus.«
    »Jetzt fängst du auch noch an, Französisch zu reden. Was soll das? Kommt dieser Igor aus Frankreich?«
    »Nein, er ist Russlanddeutscher. Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ging er nach Deutschland. Und von dort dann nach Frankreich in die Fremdenlegion. Ich glaube, er musste eine Zeitlang untertauchen oder so. Zehn Jahre immerhin. Ein paar Jahre davon sogar im Kriegseinsatz in Serbien und Afghanistan. Er hat wahrscheinlich genauso viele Männer in die Kiste befördert wie ich.«
    »Und dann komme ich, die kleine Pia, und ... Glaubst du, du kriegst jetzt Ärger?«
    Tanja winkt ab. »Ach wo! Nicht, wenn ich ihm verrate, wo du wohnst.«
    »Aber das wirst du nicht, oder?«
    Sie seufzt. »Hast du nicht zugehört? Fremdenlegion.
    Kriegsheld. Der Typ ist gefährlich. Mit so jemandem will ich keinen Ärger. Das verstehst du doch?«
    Ich schaue sie besorgt an und sie fängt an zu lachen.
    »Nein, ich werde natürlich nichts sagen.« Sie schließt ihren Mund mit einem imaginären Schlüssel ab und wirft diesen aus dem Fenster. »Zufrieden jetzt?«
    Ich nicke, obwohl ich keineswegs beruhigt bin. Bestimmt hat Tanja einen Nachschlüssel.
    »Wenn Igor es allerdings darauf anlegt, findet er dich auch ohne meine Hilfe. Er ist sehr gut in solchen Dingen.«
    »Na toll!«, stöhne ich. Obwohl es ein warmer Spätsommertag ist, läuft mir ein Schauer über den Rücken. »Nehmen die in der Fremdenlegion auch Frauen?«
    »Weiß nicht. Wenn du untertauchen willst, Pi, ich wüsste da ein Kloster ... In Thailand, ganz abgeschieden. Da findet dich niemand, nur du dich selbst - wenn du dich anstrengst. Du müsstest allerdings meditieren, bis dir die Erleuchtung aus den Ohren scheint. Warst du schon mal in Trance?«
    Ich überlege kurz und antworte: »Na ja, während meiner zwei Semester Jura, da gab es die eine oder andere Vorlesung ... Und öfter mal vorm Fernseher, beim Zappen durch die Kanäle.«
    »Fernsehen gibt‘s da keines. Nicht mal Radio.«
    Ich schüttele den Kopf. »Dann ist das nichts für mich. Wo soll ich denn da Gilmore Girls gucken oder Desperate Housewives? Um nur mal das Lebensnotwendige zu nennen.«
    »Du bist eine Couch-Potato.«
    »Soll ich vielleicht im Stehen fernsehen? Wie weit bist du eigentlich mit deiner Ausbildung zum Bodyguard? Ich könnte jetzt einen brauchen.«
    »Das dauert schon noch ein bisschen. Und dann dürfte ich mich natürlich auch nicht gegen meinen Chef stellen.«
    »Wieso Chef?«, frage ich erstaunt. »Ich dachte, du bezahlst für den Kursus.«
    »Schon, aber Igor nimmt die besten zwei Teilnehmer in seine Security-Agentur auf, in die Légion Brutale. Und ich glaube, ich habe gute Chancen. Er hat mir gesagt, ich hätte das richtige Herz dafür. «
    »Hat er dir dabei auf die Brüste geguckt?«
    Tanja wirft mir einen beleidigten Blick zu, steht abrupt auf und geht ins Wohnzimmer. Seufzend laufe ich ihr hinterher. »Das war nicht so gemeint, Tanja. Ich wollte damit nicht andeuten, dass du nicht gut wärst, ehrlich. Du hast bestimmt das richtige Herz dafür. Du hast für alles das richtige Herz.«
    Daraufhin ist Tanja offenbar wieder versöhnt. Lächelnd kommt sie auf mich zu und umarmt mich. »Das hast du schön gesagt. Du, ich hänge mich da wirklich voll rein, Pi. Ich kann es schaffen, auch wenn ich mit achtunddreißig eigentlich schon zu alt dafür bin.«
    »Klar schaffst du das. Achtunddreißig ist doch kein Alter, wenn man es mal erdgeschichtlich betrachtet.«
    »Ja, ja, mach dich ruhig lustig über mich. Du hättest natürlich keine Probleme, aufgenommen zu werden, mit deinem jugendlichen Schwung und deinen Hammerfäusten.«
    Seufzend wirft sie sich auf die Couch neben ihren Cowboy. Der Cowboy besteht aus fünf großen Kissen, die in der richtigen Reihenfolge das Bild eines liegenden nackten Mannes ergeben. Vor die interessanteste Körperregion hat Tanja gemeinerweise einen Cowboyhut platziert. Nimmt man diesen aber weg, sieht man auf dem Kissen, dass der Mann sich den gleichen Hut vor sein Schießeisen hält. Und wie zur Verhöhnung steht daneben: Dont toucb the hat, lady!
    Das ist typisch Tanjas Humor. Ihr Lachen, als sie mich mit dem Hut in der Hand erwischt hat, klingelt immer noch in

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