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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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angeboten, falls es ihr zu viel wird. Für freie Unterkunft und ein Taschengeld komme ich jederzeit zu euch. Ilona gefiel die Idee.«
    Richard wird ganz blass, als er das hört. Irgendwie habe ich das Gefühl, er findet mich nicht sympathisch. Dabei musste er mich nur ein paar Tage ertragen. Was soll ich da sagen? Ich bin schon mein ganzes Leben mit mir zusammen. Und das ist manchmal kein Honigschlecken.
    »Ich denke, das wird nicht nötig sein«, lehnt Richard mein Angebot ab. »Wenn ich ein paar Aufgaben im Haus übernehme, werden wir wohl ohne fremde Hilfe auskommen. Gehen wir zu den anderen. Die warten schon auf ihren Abschiedsdrink. Und ich kann auch einen gebrauchen.«
    Das glaube ich ihm aufs Wort. Gemeinsam laufen wir demonstrativ händchenhaltend ins Wohnzimmer. Ich schätze, auch bei mir wird es Zeit für den Abschiedsdrink.
    Am nächsten Tag verlasse ich die Kronigs - sehr zur Freude von Richard, wohingegen Ilona sichtlich betrübt ist, als ich mich von ihr verabschiede. Ich hoffe, durch unseren Einsatz wurden Richard die Augen geöffnet und er fängt ernsthaft damit an, sein Verhalten zu korrigieren. Da die XX der Werbeagentur von Richard tatsächlich probehalber einen Auftrag geben wird, dürfte Ilonas Mann wegen des verpatzten Abends nicht mehr allzu sauer sein. Darauf habe ich Wert gelegt, denn ich will nicht, dass er Ilona mit Vorwürfen überschüttet. Auf jeden Fall werde ich mich in spätestens zwei Wochen wieder bei Ilona melden und ihrem Mann so deutlich machen, dass das Damoklesschwert Pia Herzog weiterhin über ihm schwebt.
    Statt nach Hause zu fahren, lasse ich mich vom Taxi zur XX bringen. Ich habe es nicht eilig, Max wiederzusehen, auch wenn ich ihn zugegebenermaßen ein wenig vermisse. Aber obwohl er die Nummer vom Handy kennt, das Daniel mir zur Verfügung gestellt hat, ist es ihm nicht eingefallen, mich auch nur ein einziges Mal anzurufen. Ich habe ihn wenigstens einmal mit Tanja besucht, aber er zeigt überhaupt keine Anzeichen von Trennungsschmerz. Vermutlich feiern er und sein Bruder jede Nacht Partys bis in den frühen Morgen, um über meine Abwesenheit hinwegzukommen.
    In der Redaktion besprechen Daniel, Beate und ich unser gestriges Dinner und wie wir die ganze Geschichte in der nächsten Ausgabe am besten präsentieren können. Anschließend schreibe ich meine Erlebnisse bei den Kronigs nieder, solange die Eindrücke frisch sind und ich meine Notizen noch entziffern kann. Am späten Nachmittag holt Tanja mich ab und wir machen einen Zwischenstopp im Ku‘Kaff, wo ich ihr alles erzähle. Am meisten muss sie über die Socke in der Suppe lachen.
    »Du liebe Fresse, ist das eklig!«
    »Na ja, ich habe natürlich eine saubere Socke genommen.«
    »Nein, ich rede nicht von der Socke«, sagt Tanja grinsend. »Ich rede davon, dass Menschen etwas essen, was du gekocht hast. Das ist eine eklige Vorstellung.«
    »Haha. Lustig. Wenn ich so darüber nachdenke, war es eigentlich eine herrliche Zeit, als du nicht mit mir geredet hast. Und um dich zu beruhigen: Ich habe die Suppe nicht gekocht, ich habe sie nur aufgewärmt.«
    »Trotzdem. Allein der Gedanke, dich an einem Herd stehen zu sehen, ist schon unheimlich. Deinen Ex hast du damals auch schon in die Flucht frittiert.«
    Ich verdrehe die Augen. Solange ich mich mit Max nicht wieder versöhnt habe, möchte ich lieber nicht daran erinnert werden, wie ich mich mit meinem letzten Freund zerstritten habe. Mich mit Max wieder vertragen - ja, da hätte ich jetzt richtig Lust zu. Versöhnungen sind etwas Schönes. Man sollte sich viel öfter versöhnen und dafür weniger häufig streiten.
    Als Tanja mich heimfährt, dämmert es bereits. Vor einem schnuckligen zweistöckigen Haus mit einem zum Atelier umgebauten Dachgeschoss und einem kleinen schnuckligen Vorgarten lässt sie mich und meinen Koffer aussteigen. Das hier gefällt mir viel besser als die großkotzige Villa der Kronigs. Ich atme tief durch und fühle mich schnuckelig. Wenn ich eine Katze wäre, würde ich jetzt anfangen zu schnurren. Und wenn ich ein Kater wäre, würde ich gleich mal ein paar Duftmarken setzen. Offenbar sieht man mir mein Wohlgefühl an, denn Tanja meint lachend: »Home, sweet home!«
    »Du sagst es.«
    »Und wem gehört die Corvette?«
    Vor den Garagen steht neben Max‘ BMW eine rote Corvette. Keine Ahnung, wem die gehört. Ich zucke ratlos mit den Schultern. »Weiß nicht. Corvette - ist das nicht ein amerikanisches Auto?«
    »Und was für eins!«
    »Hmmm«, mache

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