Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
Vom Netzwerk:
du.«
    »Berufstätig? Ich?« Die Teuser lacht, als wäre das eine witzige, wenn nicht sogar aberwitzige Vorstellung. Schauspielern kann sie, das muss man ihr lassen. »Ich habe mal Nachhilfe gegeben, da ging ich noch zur Schule. Aber seitdem lasse ich das Geld meines Mannes für mich arbeiten. Dann nehme ich wenigstens niemandem den Job weg, der ihn nötiger braucht als ich.«
    »Eine noble Einstellung«, lobt Daniel sie. »Meine Frau ist immer so uneigennützig.«
    »Danke, Schnurzel«, gurrt die Teuser und gibt ihrem »Mann« einen Kuss auf den Mundwinkel. Jetzt übertreibt sie ihre Rolle aber, finde ich.
    »Meine Frau übersetzt gelegentlich Gebrauchsanweisungen und so Kram«, erzählt Richard. »Aber die Bezahlung ist dermaßen schlecht, dass man diese Tätigkeit wohl nur als Hobby bezeichnen kann.«
    »Danke, Schnuffi«, sage ich und stecke Richard meine Zunge in den Mund. So glücklich verheiratet wie die Teuser bin ich schon lange.
    Mein Gatte guckt zwar verdattert, aber was bleibt ihm schon anderes übrig, als bei der Scharade mitzumachen?
    »Oh, wie süß«, höre ich die Teuser sagen. »So viel Leidenschaft unter Eheleuten. Wo findet man das noch - außer bei uns, natürlich?«
    Und dann fängt sie ebenfalls an, mit Daniel herumzuknutschen. Was soll das? Ist das hier ein Wer-zuerst-gevögelt-wird-Wettbewerb? Das kann sie haben! So schnell wie ich liegt keine nackt auf dem Tisch. Das habe ich lange genug trainiert.
    Ich erhöhe meine Leidenschaft um zehn Komma fünf Prozent und sehe aus den Augenwinkeln, dass die Teuser mithält. Ohne meinen Kuss zu unterbrechen, erhebe ich mich und setze mich auf Richards Schoß. Seine Augen sagen zwar deutlich Nein, aber Männeraugen sind unzuverlässig. Sie sehen nicht, dass man ein neues Kleid anhat, sie sehen nicht, wenn man beim Friseur war, sie sehen nicht, dass man zwei Kilo abgenommen hat, sie sehen gar nichts. Aber wenn irgend so eine Figur auf dem Fußballplatz einen halben Zentimeter im Abseits steht, das sehen sie aus tausend Metern Entfernung. Männeraugen kann man nicht ernst nehmen.
    Beate ist schon drauf und dran, es mir gleichzutun, als Daniel sie sanft von sich schiebt und aufsteht. Und auch Richard löst sich plötzlich von mir. »Das reicht jetzt!«, zischt er mir leise zu.
    »Zeit für den nächsten Gang«, sage ich, stelle das Geschirr zusammen und trage es in die Küche. Daniel hilft mir, während Beate mit Richard plaudert.
    »Ihr Ehemann schwitzt schon Blut und Wasser«, raunt mein Chefredakteur lachend. »Aber Sie sollten Ihre Rolle nicht überziehen, Pia. Wir wollen diesem Kerl zwar ein wenig einheizen, aber das kriegen wir auch ohne Körpereinsatz hin.«
    »Beate hat angefangen mit diesen schmachtenden Blicken«, ich schaue ihn aus herzchenförmigen Augen an, um meine Kollegin zu imitieren, »diesem ganzen Gestreichel«, ich fahre ihm zärtlich über den Oberarm, »und der Mundküsserei.« Ich verkneife mir eine Demonstration. Daniel erinnert sich gewiss auch so.
    »Aber Sie haben eine Schippe draufgelegt. Beate hat mich anfangs nur auf die Wange geküsst.«
    »Da war auch Mund mit dabei«, widerspreche ich. »Aber gut, ich halte mich ab jetzt zurück. Schließlich habe ich sowieso keine große Lust, diesen Blödmann abzuknutschen. Glauben Sie etwa, das macht Spaß?«
    »Das übersteigt meine Vorstellungskraft«, sagt Daniel schulterzuckend.
    Nachdem ich die Tomatencremesuppe aufgewärmt habe, tragen Daniel und ich sie ins Esszimmer.
    »Wir hatten mal eine Putzhilfe«, erzählt Beate gerade. »Aber mit der haben wir keine guten Erfahrungen gemacht. Und es ist auch gar nicht nötig, wenn jeder mithilft und ein wenig für Ordnung sorgt. Mein Mann saugt zum Beispiel, kocht ab und zu und ist sich nicht zu schade, auch einmal einen Wischmop in die Hand zu nehmen. Er ist wirklich ein Schatz. Nicht so ein Pascha wie manch anderer - Anwesende natürlich ausgeschlossen.«
    Ich glaube, Richard ist ganz dankbar, dass die Suppe kommt und ihn von diesem Gesprächsthema erlöst. Als Beate für »ein Sekündchen« auf die Toilette verschwindet und Daniel einen Anruf auf seinem Handy entgegennimmt, flüstert mein One-Night-Gatte mir zu: »Hab ich dich eigentlich als Pia oder Ilona vorgestellt?«
    »Keine Ahnung«, flüstere ich zurück. »Sag einfach Liebling zu mir.«
    Daniel, der sein Telefonat bereits nach wenigen Sekunden abgebrochen und anschließend sein Handy demonstrativ ausgestellt hat, ist der Erste, der mich wegen der Suppe lobt. »Schmeckt

Weitere Kostenlose Bücher