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Love Train

Love Train

Titel: Love Train Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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fest, dass in seinem T-Shirt ziemlich breite Schultern steckten. Wo ich schon mal dabei war, inspizierte ich auch sein schwarzes Shirt, das ein großes Bandlogo zierte: Linkin Park . Gar nicht mein Geschmack! Viel zu laut!
    Â»Findest du die gut?« Ich deutete mit dem Zeigefinger auf Felix’ Brust.
    Â»Definitiv. Das ist die weltbeste Band.«
    Â»Von wegen.«
    Â»Sondern?«
    Â» No Way forever.«
    Felix lachte. »Die sind doch, soweit ich weiß, ein Auslaufmodell.« Blöder Besserwisser. Ich schwieg beleidigt.
    Â»Hey, Tobi«, wandte Felix sich an seinen Kumpel, der unwillig die Augen von meiner Schwester löste. »Lena steht auf No Way .« Jetzt lachte auch Tobias und meine Schwester stimmte kichernd ein. Hatte ich tatsächlich gerade angefangen, Felix zu mögen? Dann nahm ich das mit sofortiger Wirkung zurück!
    Â»Dann wollt ihr wohl auch nach Barcelona?«, fragte Tobias meine Schwester. Dafür, dass er in der Zwischenzeit bereits das dritte Bier getrunken hatte, schien er ziemlich klar denken zu können.
    Â»Wieso auch? « Meine Wut verrauchte, jetzt war ich neugierig.
    Â»Tja, wie der Zufall es will«, erklärte Tobias großspurig, »werden die Jungs von No Way uns diese kleine Reise finanzieren.«
    Â»Hä?« Ich kapierte gar nichts, aber ich spürte, dass hier gerade etwas Entscheidendes passierte.
    Â»Zeig sie ihnen«, forderte Tobias Felix auf. Tatsächlich begann dieser, in seinem Rucksack zu kramen, und ich spürte, wie ein nervöses Kribbeln meinen Körper erfasste. Sollten die Jungs etwa … aber das war unmöglich! Dann zog Felix etwas hervor, hielt es in die Luft – und meine Atmung setzte für eine Sekunde aus.
    Â»Woher habt ihr die?«, keuchte ich und versuchte, nach den zwei Tickets in Felix’ erhobener Hand zu greifen, doch er steckte sie schnell zurück in seinen Rucksack und brachte sie damit aus meiner Reichweite. »Vorsicht, das sind unsere Reiseschecks.«
    Â»Die haben wir bei einem Online-Gewinnspiel gewonnen«, erklärte Tobias. »Eigentlich waren wir ja scharf auf die Tickets für das Champions-League-Finale, die es bei derselben Auslosung gab, aber die Glücksfee hatte wohl bei der Ziehung einen miesen Tag. Deshalb haben wir uns gedacht, dass wir die Karten am besten zu Geld machen können. Ich meine, welcher normale Mensch will sich das Konzert denn schon selbst anschauen?« Er grinste mich ironisch an und ich hätte ihm am liebsten das restliche Bier über den Kopf geschüttet.
    Â»Die Interrailtour hatten wir schon länger geplant und haben dann beschlossen, die Route ein bisschen zu ändern, um zum Konzert in Barcelona zu sein und dort die Tickets zu verhökern.« Tobias lehnte sich selbstzufrieden zurück und verschränkte die Arme.
    Â»Warum habt ihr sie nicht einfach bei Ebay verkauft, dann hättet ihr das Geld schon vor der Reise gehabt?«, wandte meine Schwester ein. Ich war erstaunt, dass sie es wagte, Tobias’ Genialität infrage zu stellen.
    Â»Da hätten wir aber nur einen Bruchteil von dem bekommen, was wir direkt vor dem Konzert verdienen können«, er läuterte Surferboy großspurig. »Stell dir die ganzen verzweifelten Teenies vor, die vor der Konzerthalle campieren werden, um einen letzten Blick auf ihre Idole zu erhaschen.« Wieder schaute er mich an, doch ich starrte stur zurück. »Tausend Euro sind da locker drin.«
    Ich schluckte.
    Â»Tausend?«
    Â»Pro Ticket«, bestätigte Tobias.
    Aus. Geplatzt der Traum. Ich hatte keine tausend Euro. Meine Eltern hatten mir zwar denselben Betrag überwiesen, den sie meiner Schwester für diese Reise zusätzlich zum Ticket geschenkt hatten, nämlich 500 Euro, und ich hatte selbst ein bisschen angespart, aber damit kam ich nicht auf diese Summe. Und außerdem brauchte ich das Geld natürlich für die Interrailtour.
    Â»Sei froh, dass du schon ein Ticket hast«, sagte Felix leise zu mir. Seine Stimme klang nett, fast mitfühlend, aber seine Worte stampften mich in Grund und Boden.
    Â»Hat sie ja gar nicht«, warf Juli ein. Mist, warum hatte meine Schwester, wenn es drauf ankam, bloß so gute Ohren?
    Â»Oh, tja«, sagte Felix.
    Tobias, dem das Thema bereits langweilig zu werden schien, fragte: »Hatten wir nicht eigentlich vereinbart, etwas zu diesem Treffen mitzubringen?«
    Eine akute Depression hatte mich fest in ihrem

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