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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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ihnen Alkohol geklaut hast?«
    »Meine Eltern trinken nicht.« Ich wusste, dass das alles in ihren Unterlagen stand. In meiner ersten Woche in Pinewood habe ich pausenlos über diesen ganzen Schrott geredet und Laurie war mit im Zimmer (und hatte ihren verdammten Kugelschreiber dabei).
    Laurie gab keine Antwort, sondern sah mich nur an, mit diesem abwartend-interessierten Blick, den sie wohl in ihrer Psychoschule gelernt hat (lernt man da eigentlichnur diesen einen Gesichtsausdruck, oder was?). Also seufzte ich und betete herunter, was wir beide schon wussten.
    »Meine Mom hatte einen Cousin, der mit zweiundzwanzig an einer Alkoholvergiftung gestorben ist. Meine Tante war Alkoholikerin. Warum sagen Sie nicht gleich, dass Sie mich über meine toten Säuferverwandten ausquetschen wollen?«
    »Nein, im Augenblick möchte ich mich nur auf dich konzentrieren, Amy. Wie viel hast du getrunken?«
    Ich zog eine Grimasse und öffnete den Mund, setzte eine imaginäre Flasche an.
    Laurie klickte zweimal. Ich hätte sie umbringen können.
    »Julia hat das Zeug von ihrer Mom geklaut oder sie hat jemand organisiert, der es für uns gekauft hat.«
    »Und hat sie auch getrunken?«
    »Klar, wenn nichts anderes da war.«
    »Und wenn doch?«
    »Wenn was?«
    »Wenn was anderes da war?«
    »Dann hat sie das genommen.«
    »Aha, ich verstehe«, sagte Laurie und plötzlich wusste ich, worauf sie hinauswollte, und wurde stinksauer.
    »Julia fand es nicht gut, wie viel ich getrunken habe, falls Sie das meinen. Also wenn ich kotzen musste, hat sie immer gesagt, dass ich weniger trinken soll und dass es dumm von mir sei, mich zu betrinken, wo ich doch genauso gut was anderes nehmen könnte, von dem mirnicht so schlecht wurde, wie zum Beispiel einen Trip werfen   … ähm. Jedenfalls musste Julia immer auf mich aufpassen. Und das hat sie auch getan. Nur ich   … ich hab nicht gut auf sie aufgepasst   …«
    Laurie nickte. »Ich möchte, dass wir das nächste Mal über Julia sprechen. Du kannst dir schon mal Gedanken darüber machen. Nicht über den Unfall. Nur über sie. Wie sie war. Wie ihr euch kennengelernt habt, was ihr zusammen gemacht habt. In Ordnung, Amy?«
    »Ja, gut.«
    Nachdem wir den üblichen Kram durchgekaut hatten – Laurie nennt es »aufarbeiten«   –, zum Beispiel, ob ich manchmal trinken will, und was ich dann mache, welche »Bewältigungsstrategien« ich gelernt habe und blablabla. Ich glaube, ich könnte Laurie erzählen, dass ich gerade einen Mord begangen habe, und sie würde mich trotzdem stur wiederholen lassen, was ich gelernt habe.
    Aber komischerweise scheint es keine große Sache für sie zu sein, wie oft ich trinken will. Das versteh ich nicht. Ich meine, nach allem, was ich gemacht habe, was das Trinken mich gekostet hat   … wie kann ich da noch je daran denken?
    Und trotzdem tu ich’s.
    Ich habe Laurie auch ein bisschen über die Mittagspause heute erzählt. Ich weiß nicht, warum, weil sie natürlich prompt sagte, es wäre gut, wenn ich mit Corn Syrup »ins Gespräch« kommen würde. Ja, okay, super Idee.
    Laurie hat echt keine Ahnung, was in der Highschool abgeht, aber das gilt für die meisten Erwachsenen. Sie denken, die Schule sei so einfach und das Leben dort so toll und sorglos. Ich möchte sie nur mal sehen, wenn sie wieder zurückmüssten!
    Laurie würde keinen Tag überstehen.

99   Tage
     
     
    Julia
    Freitagabend , – willst Du mein spannendes Wochenendprogramm hören?
    Mom und Dad haben mich gefragt, ob ich einen Dokumentarfilm im Geschichtskanal mit ihnen ansehen will. Also liege ich hier im Wohnzimmer auf dem Boden und mache Hausaufgaben, was ein komisches Gefühl ist, weil ich schon ewig keine Hausaufgaben mehr gemacht habe. Weißt Du noch, die beiden Stillarbeitsstunden, die wir letztes Jahr zusammen hatten? Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dort je ein Buch aufgeschlagen hätte. Und Du auch nicht. Stattdessen hast Du deine Fingernägel lackiert und meine ebenso. Und wir haben über Kevin und Deine Mom und meine Eltern geredet. Oder geplant, was wir nach der Schule und am Wochenende machen wollten. Ich weiß noch, wie toll es war, als Deine Mom Dir das Auto geschenkt hat (trotz ihrem Gejammer, wie viel sie für Dich geopfert hat), weil wir dann nicht mehr überall mit dem Bus hinfahren mussten.
    Erinnerst Du Dich noch, wie wir darüber gesprochen haben, was wir nach der Highschool machen wollten? Wir hatten das Mittagessen ausfallen lassen und stattdessen im Klo vom dritten Stock

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