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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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bei mir zu Hause ist, ohne einen einzigen Artikel zu schreiben oder sich auf ihren Unterricht vorzubereiten oder mit Dad zu reden. Nichts von all den Dingen, die ihre Augen sonst immer zum Leuchten brachten.
    Mag sein, dass Mom und Dad mich früher nicht wirklich wahrgenommen haben, aber dafür waren sie glücklich, verdammt noch mal.
    »Es tut mir leid«, sagte ich zu ihr. »Ich bin   … das ist alles so schrecklich.«
    »Amy«, sagte Mom und ihr Gesicht zerbröckelte.»Bitte sag so was nicht. Dein Vater und ich, wir geben uns solche Mühe und wenn du uns nur lassen würdest, dann   …«
    »Nein, ich wollte sagen, es tut mir so leid für euch. Es ist so schlimm, dass ihr das alles machen müsst. Es muss echt hart sein.«
    Da brach Mom in Tränen aus. Sie stand einfach da, das Gesicht in den Händen vergraben, und bebte am ganzen Körper.
    »Das wollte ich nicht«, sagte sie nach einer Weile und die Worte drangen nur gedämpft durch ihre Finger. »Glaub mir, das hab ich nie für dich gewollt.« Ich hätte sie gern umarmt, traute mich aber nicht. Was versteh ich schon vom Trösten? Davon, wie man andere aufmuntert?

22
     
     
    158   Tage und heute Nachmittag war ich bei Laurie.
    Diesmal konnte ich es kaum erwarten, mit ihr zu sprechen. Weil ich dachte, wenn jemand bereit war, mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen, dann Laurie – mir zu sagen, wie schrecklich es von mir war, so über Julia zu denken.
    »Ich bin wütend auf Julia«, sagte ich, sobald ich ins Zimmer kam, und wartete darauf, dass das Kugelschreiberklicken losging.
    Als nichts kam, setzte ich mich und redete weiter: »Ich bin wütend auf sie, weil sie gestorben ist. Ich bin wütend auf sie, weil sie an dem Abend auf mich gehört hat. Und manchmal   … manchmal hasse ich sie richtig.«
    Laurie nickte. Das war alles. Sie
nickte
.
    Ich starrte sie an. Laurie schaute zurück.
    »Haben Sie nicht gehört?«, sagte ich. »Meine beste Freundin ist durch meine Schuld gestorben und ich hasse sie manchmal.«
    »Warum hasst du sie? Weil sie gestorben ist? Oder weil sie auf dich gehört hat?«
    »Beides«, sagte ich und schrie beinahe. »Ich habe dafür gesorgt, dass sie ihren Freund mit einem anderen Mädchen erwischt hat. Ich wollte, dass sie es sieht undnicht nur hört. Dann hab ich sie überredet, wegzugehen, weil sie   … sie hat Kevin nicht zum Teufel geschickt, wie ich gedacht hatte. Sie hat nicht   … sie war so traurig und ich habe ihr das angetan. Ich hab ihr das Herz gebrochen.«
    »Amy   …«
    »Und das ist noch nicht alles«, fuhr ich fort. »Sie wissen es. So gut wie ich. Ich hab ihr gesagt, sie soll ins Auto steigen. Ich hab ihr gesagt, sie soll fahren. Sie hat das alles gemacht, hat auf mich gehört und ich hasse sie dafür. Sie ist gestorben und dafür hasse ich sie auch. Was ist los mit mir?«
    Laurie seufzte. »Hat Julia immer gemacht, was andere Leute ihr gesagt haben?«
    »Hören Sie mir eigentlich nie zu, verdammt noch mal? Sie haben wohl gar nichts mitgekriegt von dem, was ich Ihnen über Julia erzählt habe, was? Julia hat immer ihr eigenes Ding gemacht. Aber das   …« Ich brach ab und funkelte Laurie an, weil ich wusste, worauf sie hinauswollte, und ich hatte die Nase voll davon, hatte so genug von ihr. »Ich weiß, was Sie jetzt sagen werden, ich weiß auch, was Sie denken, aber es ist nicht so, wie Sie glauben. Julia wollte nicht sterben.« Meine Stimme bebte und ich zitterte am ganzen Körper.
    »Nein, das wollte sie nicht. Aber es war ihre Entscheidung, ins Auto zu steigen und zu fahren, so wie es deine Entscheidung war zu trinken.«
    »Und das war’s dann?«, sagte ich und jetzt schrie ich wirklich, bebend vor Zorn und etwas anderem, worüberich gar nicht nachdenken wollte. »Schluss, Ende? Als ob das so einfach wäre? Sie sagen mir, es war Julias Entscheidung, ins Auto zu steigen, und ich soll   … was? Vergessen, was ich ihr angetan habe? Sagen: ›Jetzt versteh ich, oh ja, und damit gut. Laurie hat alles wieder in Ordnung gebracht?‹ Und dann einfach weiterleben?«
    »Wenn du fähig bist, deinen Anteil zu sehen, warum dann nicht ihren?«
    »Weil es nicht so einfach ist. Weil Sie nicht   … Sie können nicht alles wieder in Ordnung bringen!«, sagte ich und stand auf. Ich ging aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu, so brutal, dass sie in den Angeln bebte. Wenn sie doch nur zerbrochen wäre, mittendurch, dachte ich. Wenn doch nur die ganze verdammte Praxis über Laurie zusammenkrachen

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