Lovers (German Edition)
Chance haben wir dann noch? Ich werde ihn nicht anflehen, mich zu lieben. Das muss ich mir nicht antun.”
“Du hast natürlich recht. Tut mir leid, Süße. Mir tut es leid, dass er dich verletzt hat. Aber schau, Tina, du bist so viel stärker, als du es bei deiner Ankunft warst. Und das freut mich zu sehen.”
Noch immer brennen Tränen in meinen Augen, aber ich lächle. “Das bin ich auch.”
Wir sitzen schweigend beisammen, während ich den Wein austrinke. Nach einiger Zeit werde ich schläfrig, was am Wein liegen könnte, aber auch an der emotionalen Achterbahnfahrt des ganzen Tages. Viviane umarmt mich, gibt mir einen Gutenachtkuss auf die Wange und ich gehe zurück nach draußen und folge dem Weg zu meinem Cottage. Ich öffne die Tür.
Jack.
Er sieht völlig aufgelöst aus. Die dunklen Haare stehen wild in alle Richtungen ab, weil er immer wieder mit der Hand durchgefahren ist. Und selbst jetzt kann ich nicht anders und bewundere, wie die tief sitzende Cargoshorts seine schmalen Hüften umschmiegt und sich das weiße T-Shirt mit V-Ausschnitt über seiner Brust und den breiten Schultern spannt. Ob ich nun wütend bin oder nicht, für mich sieht er immer noch wunderschön aus.
“Ich habe nach dir gesucht”, sagt er.
“Das hat ja gedauert. Ich war über eine Stunde oben im Haus, und davor war ich auch so ungefähr eine Stunde am Strand, ehe du mir nachgelaufen bist. Ist das alles, was du mir zu bieten hast, Jack? Bin ich für dich nur eine Randnotiz?”
“Nein, natürlich nicht. Himmel, Bettina! Für mich ist das auch schwer.”
“Vergib mir, wenn ich nicht allzu mitfühlend bin.”
Meine Augen sind schon wieder feucht, und das ständige Rumheulen nervt mich.
“Okay. Das habe ich verdient.”
“Stimmt.”
Er tritt zu mir, und ich muss mich zusammenreißen, um nicht vor ihm zurückzuweichen. Mein Körper will diese Nähe zu sehr, und das macht mir Angst.
“Bettina”, fängt er wieder an. “Es tut mir leid.”
“Okay. Das ist mal ein Anfang.”
“Ich weiß, dass ich dich betrogen habe, auch wenn wir nie eine Übereinkunft getroffen haben, dass das zwischen uns etwas Exklusives sein soll. Ich … ich habe meine eigenen Gefühle betrogen. Du hast recht. Ich bin ein verfluchter Feigling. Ich habe mich hinter Entschuldigungen versteckt, die in all den Jahren so perfekt und klug klangen. Bis jetzt.”
Er macht noch einen Schritt auf mich zu, bis er so dicht vor mir steht, dass ich die Hitze seines Körpers spüre. Ich bemerke, dass ich noch immer den Messingknauf in der Hand halte. Das Metall liegt kalt und hart in meiner Hand. Ich kann nicht sprechen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
“Es tut mir so verdammt leid.” Seine Stimme klingt belegt, und er schluckt schwer, ehe er fortfährt: “Und du sollst wissen, dass ich sie weggeschickt habe. Audrey kam zu mir, und ich habe mich ein, zwei Minuten von ihr hinreißen lassen. Aber als du reinkamst und ich den Ausdruck auf deinem Gesicht sah, den Schmerz … da wusste ich, dass ich zu weit in eine Richtung gegangen war, in die ich gar nicht wollte. Und es tut mir leid, so verdammt leid, liebe Bettina, dass ich dir nicht sofort nachgelaufen bin. Aber ich musste nachdenken. Mir geht so viel durch den Kopf, und ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll. Für mich ist das alles Neuland.”
“Was ist dieses Neuland?”, frage ich. Meine Stimme ist nur ein Flüstern.
Einige Sekunden sieht er mich an. Auf diese ganz besondere Art. Er sieht bis tief in mein Herz, und dieses Mal wendet er sich nicht ab. “Dich zu lieben.”
“Himmel, Jack.”
Mein Kopf dreht sich, mein Herz rast. Ich kann nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen steigen. Aber dieses Mal ist es mir egal.
“Sag das noch einmal, Jack.”
Doch er schüttelt den Kopf, und einen quälend langen Moment fürchte ich, er wird seine Meinung ändern. Aber dann sagt er: “Nicht so. Komm her.”
Er zieht mich in seine Arme, und ich schmiege mich an ihn. Seine Arme sind stark und liegen wärmend um meinen Oberkörper. Seine Brust ist gegen meine gedrückt.
“Ich liebe dich, Bettina. Liebst du mich?”
Ich lehne meinen Kopf gegen seine breite Brust und lausche seinem Herzschlag. “Ja, ich liebe dich.”
“Verdammt”, haucht er.
“Das ist nicht gerade die übliche Antwort.”
“Stimmt. An uns ist auch nichts gewöhnlich.”
“Ja.” Ich stehe einfach da und atme seinen Duft ein. Aber ich weiß, dass das nicht alles ist. “Und was passiert jetzt?”
“Ich
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