Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lovers (German Edition)

Lovers (German Edition)

Titel: Lovers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
Vom Netzwerk:
sie.”
    “Ich meinte nur, dass du selbst dann, wenn du nicht diese Beziehungskisten mitmachst … Ich meine, das hast du schließlich gesagt, oder?”
    “Ja, stimmt.”
    “Das muss ja nicht heißen, dass es sich gut anfühlt, wenn man abserviert wird.”
    Er nickt und sieht mich an. “Tut mir leid. Du freust dich bestimmt auch nicht gerade.”
    Ich schaue weg. Hinaus aufs Meer geht mein Blick, wo das Wasser kommt und geht. Für mich wirkt diese Bewegung der Natur immer noch total erotisch. “Nein”, sage ich leise. “Aber mir geht’s gut.”
    “Wirklich?”
    Ich wende mich ihm zu, und mich überrascht sein besorgter Gesichtsausdruck. Seine Augen sind von einem so strahlenden Grün mit silbrigen Flecken, die in der Mittagssonne strahlen. Wieder einmal bin ich völlig überwältigt von diesen Augen. Dafür hasse ich mich ein bisschen. Ich will nicht so verdammt fasziniert von ihm sein. Nicht von einem Mann, der sich nichts wünscht, außer ungezwungen Sex zu haben. Und ich bin überzeugt, er kann immer und überall genau das kriegen, was er will.
    Leute wie er oder Audrey sind in der Hinsicht einfach verwöhnt, denke ich.
    “Was ist los?”, fragt er und kneift die Augen zusammen.
    “Was soll denn sein?”
    “Du siehst mich so finster an.” Er wischt mit der Hand ein paar Locken von meiner Wange, und ich kann nicht verhindern, dass mein Herz sich bei der Berührung zusammenzieht. Ich spüre diese Berührung bis in meinen Unterleib. “So bewölkt wie der Nebel, der morgens aufzieht.”
    Ich lache rau. “Du kannst es nicht lassen, wie ein Schriftsteller zu sprechen, kann das sein?”
    “Ich bin halt einer. Hin und wieder sollte ein bisschen Poesie erlaubt sein.”
    Er lächelt, und ich erwidere das Lächeln. Dieses Mal fühle ich mich etwas sicherer.
    “Also, was ist los?”, fragt er.
    “Du gibst wohl keine Ruhe, hm?”
    “Nein.”
    Er plumpst in den Sand und zieht mich neben sich. Sofort bin ich wieder erregt, weil seine Hand meine hält.
    Einige Augenblicke sitze ich neben ihm. Mein Puls rast, und ich warte, dass er meine Hand loslässt. Aber er lässt nicht los. Und er sieht mich an. Vermutlich wartet er auf eine Antwort.
    “Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll, Jack.”
    “Erzähl mir, was du denkst.”
    “Ich dachte immer, nur Frauen stellen einem so eine Frage.”
    “Mich interessiert es, was dich bewegt.”
    “Wirklich?”
    Verdammt. Ich weiß sofort, dass ich dieser Frage zu viel Bedeutung beigemessen habe.
    Er hebt eine dunkle Augenbraue. “Du bist in Bezug auf Männer etwas verbittert. Nicht wahr, Bettina?”
    Ich zucke die Schultern und lehne mich zurück. Mein Gewicht ruht auf meinen Händen. “Ich stelle mir lieber vor, dass ich es realistisch sehe.”
    Jack schweigt für einen Moment. “Das ist traurig.”
    “Aber trotzdem ist es wahr.”
    “Ich finde es trotzdem traurig. Jemand hat dir wehgetan, und deshalb bist du so.” Er überlegt und lässt mich nicht aus den Augen. “Mir tut das leid. Und ich werde dich nicht bitten, mir alles zu erzählen. Ich halte jetzt einfach den Mund.”
    Er wendet sich dem Wasser zu, und so habe ich Gelegenheit, in aller Ruhe sein Profil zu studieren, das so kräftig und geschmeidig ist. Das Kinn ist kantig und mit dem gewissen Maß an Bartstoppeln übersät, das ihn noch männlicher aussehen lässt. Ich sitze zu seiner Linken, weshalb ich die winzige Ahnung seines Grübchens in der Wange sehen kann und das Tattoo, das sich um seinen linken Oberarmmuskel windet. Das Tattoo ist schwarz, die Linien dick und düster. Wie ein stilisierter Ring aus Dornen. Und darunter stehen Buchstaben in einer schönen, gotischen Schrift. Ich habe es schon vorher gesehen, aber ich weiß nicht, was es bedeutet. Sieht lateinisch aus.
    “ ‘Aut insanit homo, aut versus facit’ ”, lese ich vor. “Was bedeutet das?”
    Jack lacht und dreht sich zu mir um. “Das ist von Horaz. ‘Entweder ist der Mensch wahnsinnig, oder er schreibt Verse.’”
    Ich grinse. “Und was trifft auf dich zu?”
    “Beides, findest du nicht? Keiner von uns Kreativen ist nur eins von beidem.”
    “Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht die Einzige bin.”
    “Das bin ich auch.”
    “Du bist gerne verrückt?” Ich lache.
    “Das habe ich nicht gesagt. Aber ich bin froh, weil ich nicht der Einzige bin, der manchmal das Gefühl hat, den Verstand zu verlieren.”
    “Das liegt an der Arbeit, glaube ich”, kläre ich ihn auf. “Besonders, wenn man mit Abgabeterminen und

Weitere Kostenlose Bücher