Lovers (German Edition)
wirklich brillant, es ist wohl das mit Abstand beste Projekt, das mir bisher angeboten wurde.”
“Wow, Afrika”, sagt Audrey atemlos und voller Bewunderung. “Warst du schon mal dort?”
“Nein, noch nie.”
“Das wird bestimmt ein Abenteuer. Aber ich bin sicher, du hast schon bei anderen Drehs viele Abenteuer erlebt.”
Er lächelt. Seine dunklen Augen kleben förmlich an Audrey. “Ein paar, ja. Vielleicht kann ich dir irgendwann mal davon erzählen.”
“Das wäre wunderbar”, sagt sie und schenkt ihm dieses strahlende Lächeln mit Grübchen.
Ach ja, die beiden sind richtig voneinander bezaubert. Und wer wäre das wohl nicht? Sie sind beide fast zu schön, um wahr zu sein. Dieses strahlende Lächeln und dann noch die makellose Haut. Neben den beiden fühle ich mich beinahe aschfahl. Unbedeutend. Ich schaue zu Jack rüber. Sein Blick begegnet meinem, und wir sehen uns wissend an. Wir sind jetzt beide aus dem Spiel. Und fast kann ich ihm glauben, dass er sich jetzt so fühlt wie ich. Aber wie ist das möglich? Er ist einer von ihnen – einer von diesen schönen Menschen. Und er ist genauso wenig an einer langfristigen Beziehung interessiert wie Audrey.
Ich will, dass er auch mal meinetwegen so eifersüchtig reagiert.
Lächerlich.
“Ich hoffe, ich sehe euch alle recht oft diesen Sommer”, sagt Charles.
“Da brauchst du nicht erst drauf warten”, schnurrt Audrey. “Ich zeige dir gerne den Strand.”
Sein Lächeln wird breiter. “Das würde mir gefallen. Wenn ich dich nicht bei irgendwas störe?”
“Überhaupt nicht.” Audrey schaut Leo an. “Nimmst du meine Arbeit gleich mit ins Haus?”
“Klar”, antwortet er.
Dann hakt sie sich bei Charles unter, und die beiden gehen in Richtung des Hauses, in dem Charles wohnt. Es ist ein Gebäude aus Redwood und Glas, das ein Stück vom Strand zurückgesetzt ist und direkt an die beiden Cottages angrenzt. Ich schaue Jack an, und er zieht finster die dunklen Brauen zusammen, während er zusieht, wie Audrey und Charles am Strand entlangflanieren. Die beiden reden und lachen.
“Tja”, meint Viviane. “Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe für heute genug Sonne gehabt. Wie sieht’s bei euch aus?”
“Ja, für mich war das schon zu viel”, sagt Kenneth, und Patrice stimmt zu.
“Ich glaube, wenn ihr alle zurück zum Haus geht, komme ich wohl mit”, sagt Leo. “Ich habe Hunger auf ein Sandwich oder so.”
“Ich auch”, sagt Viviane. “Kommt ihr auch, Tina? Jack?”
“Ich glaube, ich bleibe hier noch ein bisschen”, erkläre ich.
“Einverstanden. Ich lasse dir die Decken da. Jack?”
“Nein, ich bleibe auch noch.”
Ich sehe ihn an, doch seine Miene ist undurchdringlich. Mein Herz hämmert, als ich mir vorstelle, dass er bleibt, weil er mit mir zusammen sein will.
Sei nicht dumm.
Wir sitzen schweigend da, während die anderen die Dünen zum Haus hochstapfen. Sie sind einige Minuten fort, als Jack aufsteht und hinaus aufs Meer schaut.
“Ich mache einen Spaziergang”, verkündet er.
“Ich komme mit”, sage ich und wünsche mir im selben Moment, ich hätte die Klappe gehalten. Ich bin nicht in der Stimmung, um eine Zurückweisung zu ertragen.
Aber er weist mich nicht zurück. Stattdessen sagt er: “Ja, komm mit.” Und er hält mir eine Hand hin, um mir aufzuhelfen.
Seine Hand ist warm und groß in meiner. Ich erinnere mich an diese Hitze auf meiner Haut. Ich erschauere und fühle mich leer, als er meine Hand loslässt und beginnt, in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, in der Audrey und Charles verschwunden sind. Ich folge ihm und fühle mich ein wenig wie ein getretener Welpe.
Wir sind erst ein kurzes Stück gegangen, als Jack stehen bleibt und sich zu mir umdreht. Seine Miene ist umwölkt.
“Also, das war wieder typisch Audrey”, sagt er, und ich bin überrascht, weil er so wütend klingt.
“Ja, das habe ich auch bemerkt.”
“Ich habe keine Ahnung, warum es mich überhaupt stört. Wieso es mich jemals gestört hat.”
“Vielleicht, weil es sich nie gut anfühlt, einfach fallengelassen zu werden. Egal, wie die Umstände sind oder was man selbst empfindet. Oder nicht empfindet.”
“Ich habe nie behauptet, dass ich nichts für Audrey empfinde”, erwidert er abwehrend.
“Tut mir leid. Ich wollte nicht …”
“Nein. Scheiße.” Er fährt mit der Hand durch seine dunklen Haare. “Ich weiß, was du sagen willst. Ich ärgere mich nur. Wahrscheinlich mehr über mich selbst als über
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