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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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der Party einlade? Nein, das wäre doch schrecklich, wenn das am Ende der einzige Grund ist.«
    »Wen willst du überhaupt einladen?«, fragt Zoe.
    »Von mir aus können alle kommen, die Lust haben.«
    Zoe schaut mich kritisch an. »Hier gibt es auch Idioten an der Schule.«
    Mag sein, aber ich werde selber zu oft ausgegrenzt, als dass ich Lust darauf habe, dieses Spiel mit anderen zu treiben. Ich bin mir nicht sicher, ob Zoe das versteht. Sie mag mich und akzeptiert, wie ich bin, aber sie ist ganz anders. Sie hat keine Vorstellung davon, was es heißt, eine Außenseiterin zu sein.
    »Was schlägst du denn vor?«, frage ich unsicher.
    »Na ja, wir laden ein paar nette Leute ein und dann werden sowieso mehr kommen. Aber wenn einer von den Superchaoten kommt, können wir wenigstens sagen, er ist nicht eingeladen.«
    Jemanden wegschicken, irgendwie gefällt mir das nicht, aber ziemlich sicher kennt Zoe sich da besser aus. Immerhin hat sie schon Partys erlebt, auf denen Teppiche vollgekotzt und Drogen auf dem Klo eingenommen wurden oder nebenbei Computer verschwunden sind.
    »Okay, mach eine Liste.«
    Sie nickt befriedigt. »Und ich schreibe, dass es eine Art moderner Maskenball wird, das ist spannend.«
    »Du meinst, dann kannst du dich unerkannt mit Luca unterhalten?«
    Zoe schlägt mir gegen den Oberarm. »Warte mal, bis du verliebt bist, dann mache ich Witze.«
    Ich lächele. »Aber gerne.«
    Zu Hause erwarten mich meine beiden Eltern. Ich bin so überrascht, dass ich denke, es ist etwas passiert.
    »Nein, wir dachten nur, es wäre schön, am Abend vor deinem Geburtstag mit dir essen zu gehen.«
    Okay.
    »Und dann sollten wir reinfeiern. Ich meine, du hast morgen ganz früh Schule und dann hast du ja gar keine Zeit, deine Geschenke auszupacken.«
    »Das heißt, ihr wollt mich nachts beschenken?«
    Beide nicken.
    Mir kommt eine Ahnung. Ich glaube, ich weiß, was sie mir schenken wollen. Ich habe davon gelesen. Man kann Sterne benennen und verschenken. Haben sie irgendeinem Stern meinen Namen gegeben? Ist das die große Überraschung? Vermutlich ja, denn dann können sie mir in der Nacht noch zeigen, wo der Stern ist. Oder auch der winzige weiße Punkt, den ich danach allein bestimmt niemals wieder am Himmel finden werde. Aber es gibt sicher eine Urkunde, die alles bestätigt. Ich warte darauf, ein eindeutiges Gefühl zu diesem Geschenk zu bekommen. Ich stelle mir vor, wie ich Zoe davon erzähle:
    Ich: Meine Eltern haben mir einen Stern geschenkt. Nun, nicht wirklich, sie haben ihm nur meinen Namen gegeben.
    Zoe: Tun sie das nicht sowieso ständig? Irgendwelchen Sternenstaub oder Meteoritenschauer nach dir benennen, sie dürfen das doch, oder?
    Dürfen sie das? Keine Ahnung.
    »Tja, okay!«, sage ich und lächele. Immerhin, wer bekommt zu seinem siebzehnten Geburtstag schon einen eigenen Stern geschenkt?
    Ich durfte es mir aussuchen und habe mich für eine Pizzeria entschieden. Vielleicht, weil ich an Pizzerien so viele gute Erinnerungen habe. In italienischen Restaurants sind Kinder Könige (oder Götter) und egal wie alt man ist, man fühlt sich ernst genommen. Okay, die Zeit ist vorbei. Aber da ist noch eine andere Sache: Ich liebe Pizza.
    »Nur Pizza? Keinen Fisch oder Scampi?«
    Kann man zu alt für Pizza werden? Nein , beschließe ich.
    Der Abend wird wirklich nett mit meinen Eltern, denn sie reden ausnahmsweise einmal nicht von der Arbeit oder dem Universum, sondern wir reden gemeinsam über mein Leben. Ich erzähle von dem Deutschprojekt und sie sind begeistert.
    »So sollte Schule sein! Natürlich muss man die neuen Medien einbinden.«
    »Jane Austen? Die habe ich auch mal versucht zu lesen«, sagt meine Mutter, die praktisch nur Fachbücher liest. »Hatte die nicht noch zwei Schwestern?«
    »Nein. Du meinst wahrscheinlich Emily Bronté. Aber eigentlich kann man die beiden nicht verwechseln.«
    Sie zuckt entspannt mit den Schultern. Mit einem Doktor in Astrophysik ist es einem vermutlich egal, ob man auch noch Ahnung von Literatur hat.
    »Und?«, mein Vater lächelt, »ist Schriftstellerin immer noch dein Traumberuf? Oder irgendetwas anders mit Büchern?«
    Ich lächele vage. »Mal sehen.«
    Die Wahrheit ist: Ich muss Schriftstellerin werden, etwas anderes kommt gar nicht in Frage. Aber ich habe Angst, es auszusprechen.
    Als wir zurück nach Hause fahren, ist es schon elf.
    »Na, dann werde ich mal den Champagner kalt stellen!«, sagt mein Vater, als wir ankommen.
    »Und wo stoßen wir an? Auf dem Dach?«,

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