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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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eigentlich nur minimal irgendetwas abdecken können. Als ich aus dem Laden komme, finde ich eine Nachricht von Luca mit der Adresse der Party.
    Freue mich auf dich. Bd Luca
    Dito. Bd. Ella
    Ich renne zurück und halte nur kurz, um bei einem Bäcker Brötchen zu kaufen. Als ich in die Wohnung komme, lasse ich die H&M Tüte unauffällig unter der Garderobe liegen. Es ist seltsam, in Alex' Gegenwart komme ich mir wie ein oberflächlicher Mensch vor und die H&M Tüte bestätigt das nur noch. Ich gehe in die Küche, wo Alex dabei ist, den Tisch zu decken und lege die Brötchentüte ab.
    »Morgen!«
    Er mustert mich überrascht. »Du joggst?«
    »Seit kurzem. Kann ich bei dir duschen?«
    »Sicher.«
    Das Badezimmer ist ein langgezogener Raum, ein Schlauch, an dessen Ende eine Duschwanne steht. Ich gehe unter die Dusche, obwohl ich nicht verschwitzt bin. Von wegen gejoggt! Ich bin gerade mal um eine Ecke gelaufen und habe geshoppt. Nach dem Duschen suche ich nach einem Handtuch, doch sie liegen nicht wie bei uns zu Hause im Bad und ich beschließe, ein kleines Händehandtuch zu nehmen, das neben dem Waschbecken hängt. Es klopft.
    »Brauchst du ein Handtuch?«
    Alex ist wirklich ein sehr aufmerksamer Gastgeber. Ich reiche meine Hand durch den Türspalt heraus und nehme ihm ein großes Badehandtuch ab, in das ich mich einwickle. So gehe ich in mein Zimmer. Ich lege das Handtuch ab und überlege, was ich anziehen kann. Bei meinem schnellen und unkonzentrierten Aufbruch, habe ich zwar Sportsachen eingepackt, aber nicht viel andere Sachen. Am liebsten würde ich einfach wieder in die Stadt gehen und mir mehr neue Sachen holen. Die Tür öffnet sich. »Oh, pardon!« Und schließt sich sofort wieder.
    »Es gibt dann Frühstück«, höre ich Alex von draußen. Ich ziehe mir schnell etwas über und gehe in die Küche.

    Der Tisch ist schon gedeckt und es riecht nach frischem Kaffee und Brötchen. Ich liebe beide Gerüche, besonders in Kombination. Alex hantiert beschäftigt herum. Er ist knallrot. Dabei hat er mich höchstens eine Sekunde von hinten gesehen.
    »Wow, das sieht ja toll aus!«
    Alex hat ein Festessen aufgetischt. Frisches Obst, Quark, Orangensaft, Käse, Eier.
    Er hantiert mit der Kaffeemaschine, ich setze mich.
    »Wenn du Lust hast, können wir heute Abend ins Kino gehen ...«, sagt er beiläufig.
    »Oh, gerne! Was kommt denn? Literaturverfilmung?«
    Er sieht kurz auf. »Schon verstanden. Rede ich zu viel über diese Sachen?«
    »Nein, ich habe nur gehört, dass gerade viele Bücher verfilmt werden.«
    »Nicht gerade die, die ich lese.«
    Schon verstanden .
    »Was schlägst du vor?«, frage ich.
    Schließlich entscheiden wir uns für Die Fantastische Welt von Oz in 3D und Alex bestellt Karten für die Spätvorstellung.
    Ich habe die Hoffnung, dass die Buchmesse am zweiten Tag leerer ist, aber es ist noch voller als am Donnerstag. Vermutlich ist Freitag für die meisten schon Wochenende. Alex hat eine sehr gute Auswahl an Veranstaltungen getroffen, eine Lesung, eine Diskussion, trotzdem bin ich danach vollkommen ausgelaugt. Lesen und auf einer Messe herumzulaufen, sind zwei Dinge, die nicht weiter voneinander entfernt sein könnten.
    Als Alex sich für eine Infoveranstaltung zum Berufsbild Literatur entscheidet, gönne ich mir eine Pause in einem der Cafés. Ich nehme mein Handy heraus und simse meiner Mutter die Zeit, zu der mein Zug ankommt und schicke ihr ein Foto von der Messe. Man sieht keine Bücher, nur Menschen. So ist das hier. Ich starre auf das Display, keine Nachricht von Luca, aber warum auch. Zwischen uns ist ja alles geklärt. Ich googel etwas, um mich gegen die Menschenmenge abzuschotten, poste ein Bild von der Messe auf Facebook und sehe mir schließlich mehrmals hintereinander Lucas YouTube Videos an. So schlimm ist es schon wieder. Wenn Zoe sich so verhalten hätte, hätte ich früher nur müde gelächelt. Jetzt verstehe ich sie.
    »Liest du etwa auf dem Handy?«
    Ich sehe ertappt auf. Alex steht grinsend vor mir. Ich packe das iPhone schnell weg.
    »Hab nur meiner Mutter Bescheid gesagt, wann ich ankomme.«
    »Holt sie dich ab?«
    »Ja.«
    Alex nickt. »Tja, also ich habe genug für heute, wollen wir noch was bei mir essen und dann ins Kino?«
    Ich nicke erleichtert.
    Bei Alex dusche ich, während er Spaghetti kocht. Danach helfe ich ihm, mache einen Salat und decke den Tisch. Es ist ein wenig so wie zu Hause, wenn ich mit meiner Mutter koche. Alex kommt mir erwachsen vor und als ob er schon in

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