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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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angekommen.
    »Hey!«
    Melanie lächelt zuckersüß, denkt aber nicht daran, Luca loszulassen. Er dreht sich um. Seine Augen sind dunkel, doch nicht so offen wie sonst, eigentlich sogar feindlich und ablehnend. Und er ist betrunken. Eindeutig.
    »Hey, Ella.«
    Da Melanie ihn nicht freigibt, bleibe ich vor beiden stehen.
    »Äh, könnte ich dich kurz sprechen?«
    »Gerne!«
    Er bewegt sich keinen Millimeter.
    »Allein.«
    Ohne den menschlichen Schal um deinen Hals, ohne dieses arrogante Lächeln, ohne die Bierfahne, die mir sagt, dass du sowieso nicht richtig ansprechbar bist .
    Er macht eine Art genervten Seufzer, der mir wie ein Faustschlag in den Magen fährt. Ich bin immer uncool gewesen, ein Nerd, aber ich war nie jemand, der sich angebiedert oder um Aufmerksamkeit gewinselt hat. Ich hasse, dass er mir dieses Gefühl vermittelt. Melanie gibt Luca zögernd frei, allerdings nicht ohne mir noch einen herablassenden Blick zuzuwerfen.
    Die Frage ist, wo wir hingehen sollen, um allein zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob Luca mir bis nach draußen folgen wird und entscheide mich für den Eingangsbereich. Er humpelt noch leicht, folgt mir aber. An der Treppe bleibt er stehen. Sein Blick ist gelangweilt. Ich frage mich was in diesen anderthalb Tagen passiert ist? Facebook? Das kommt mir lächerlich vor.
    »Was ist los? Ich bin extra früher von der Messe zurückgefahren, also ...«
    »Ach ja, die Messe! Wie war es denn bei deiner Bloggerfreundin?«
    Also doch Facebook. Er hat Mühe zu stehen, aber sprechen kann er erstaunlich gut. Bloggerfreundin . Soll ich mich jetzt dafür rechtfertigen, dass Alex kein Mädchen ist? Das waren doch seine Worte, dass man ja auch mal was mit anderen Leuten machen kann. Obwohl man mit jemanden zusammen ist, auch mit anderen weggehen kann.
    »Alex ist ein Junge, na und?«
    »Ach, ist vollkommen egal, oder? Warum hast du mir dann gesagt, es wäre eine Freundin?«
    »Weil ich es nicht wusste.«
    Okay, ja, das hört sich lahm an. Luca sieht das genauso. Er sieht mich an, als ob ich mir lieber schnell was Besseres einfallen lassen sollte.
    »Echt.«
    Auf einmal wechselt sein Blick, wird fast mitleidig.
    »Hör mal Ella, ich amüsier' mich gerade sehr gut auf dieser Party, wenn es das also war, was du mit mir besprechen wolltest, dann kann ich ja wieder gehen, oder?«
    Ein weiterer Schlag in den Magen. Mir ist übel. Und ich bin wütend. Wieso gibt er mir nicht die Möglichkeit, alles zu erklären? Dieses lächerliche Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Sag ihm, dass du ihn magst . Aber ich habe auch meinen Stolz. Ich krieche ihm nicht hinterher.
    Ich werfe lässig beide Arme hoch. »Ja, dann! Melanie wartet sicher schon.«
    Er funkelt mich böse an. Ein Blick, den ich noch nicht kenne und eigentlich auch nicht näher kennenlernen möchte.
    »Alles okay, Ella?«
    Max stellt sich beschützend hinter mich. Vielleicht nett gemeint, aber in diesem Moment verkompliziert es die Situation nur noch.
    »Oh, hallo, da ist ja noch eine Freundin von dir!«, sagt Luca mit vor Ironie tropfender Stimme. Ein bisschen Alkohol und er wird gemein.
    Max tritt etwas auf Luca zu. »Sag mal, wie besoffen bist du eigentlich?«
    Ich ziehe Max zurück. »Lass mal, wir unterhalten uns nur.«
    »Nein«, sagt Luca und fixiert mich, »wir unterhalten uns überhaupt nicht! Du erzählst mir nur irgendwelche Stories.« Damit dreht er sich um und geht. Ich sehe, wie er sich bemüht, nicht zu humpeln. Einen coolen Abgang zu machen. Und mein Körper geht mit, denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich mich auf einmal ausgehöhlt und leer fühle. Ich möchte hinterher rennen, ihn berühren.
    Ich drehe mich zu Max. »Kannst du mich nach Hause fahren? Bitte!«
    Er sieht mich verdutzt an. »Jetzt gleich?«
    »Ja.«
    »Äh, ... was ist mit Zoe?«
    »Kannst du ihr sagen, dass ich schon weg bin? Mir ist nicht gut.«
    »Der Luca-Virus?«
    Ich muss grinsen, obwohl mir tatsächlich schlecht ist.
    Ich gehe mit Max zum Auto. Er hält mir die Beifahrertür auf. Anscheinend bin ich jetzt die Verletzte und, ja, das stimmt. Er startet den Motor und dreht die Musik aus, die sofort anspringt. Mir wäre Musik eigentlich ganz recht, je lauter, desto lieber. Aber Max will reden, während ich vor mich hin schniefe und versuche, nicht zu heulen.
    »Hör mal, vergiss Luca. Du findest locker einen anderen.«
    Ich sage nichts. Als ob es darum ginge, irgendeinen Typen zu finden? In welchem Jahrhundert leben wir denn?
    »Ich meine, was der

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