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Luciano

Luciano

Titel: Luciano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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verlor
das Gleich gewicht und fiel in ganzer Länge hin, Carter auf ihn.
      Es gelang Savage, aufzustehen. Carter
sagte schwach: »Laßt mich liegen. Bringt euch in
Sicherheit.«
      Luciano gab Maria seine Waffe und zog
Carter hoch. »Stüt zen Sie sich auf mich, Professor. Immer
einen Fuß vor den an deren setzen. Sie sind doch der Bursche, der
mit einer Kugel in der Lunge sechs Kilometer marschiert ist?«
      »Lauft weiter«, sagte Savage. »Ich gebe euch Rückendek kung.«
      Er nahm aus dem Rucksack, den Rosa
trug, zwei Handgrana ten und steckte eine in jede Tasche. Dann lud er
sein Gewehr nach.
      »Okay«, sagte er. »Ab mit dir. Kann sein, daß man dich
    dringend braucht. Ich komme nach.«
    Eigensinnig schüttelte sie den Kopf. »Nein, Savage, ich blei be bei dir.«
      Im Gebüsch hinter ihm bewegte
sich etwas, er fuhr herum, feuerte aus der Hüfte, und ein Ukrainer
stürzte aufs Gesicht. Savage gab Rosa einen Stoß.
      »Weg da!«
      Er rammte einen neuen Ladestreifen
ein und duckte sich, als von links Schüsse peitschten. Er
schoß zurück, und man hörte einen Schmerzensschrei.
      Rosa kauerte sich neben ihn. »Bitte, Savage, wir müssen weiter.«
      Er schlug sie mit dem Handrücken ins Gesicht. »Schau, daß du weiterkommst, du dummes Ding!«
      Bestürzt wich sie zurück,
zutiefst verletzt, dann kroch sie von ihm fort. Er streckte den Arm aus
und packte ihre linke Hand. »He, ich liebe dich, vergiß das
nicht. Flitterwochen in New York, Ehrenwort.«
      Er wandte sich um, hob das Gewehr und
bekam im gleichen Augenblick eine Maschinengewehrsalve mitten in die
Brust, die ihn von den Füßen riß und hintenüber
warf.
      Sein Mund füllte sich mit Blut,
er würgte, hörte Rosa auf schreien; dann kauerte sie
über ihm, und ihr Gesicht war das letzte, was er sah, ehe er
starb.
      Sie kniete neben ihm, hielt ihn in
den Armen, sein Blut durchtränkte ihr Kleid, und da kamen sie aus
dem Gebüsch, vier Mann, blieben stehen und beobachteten sie. Einer
von ih nen lachte roh. »Mal sehen, ob du weißt, was sich
gehört.«
      Jetzt lachten sie alle, als sie die
Waffen senkten und sich ihr näherten, und Rosa lachte auch,
während sie Savage sanft zu Boden gleiten ließ. Sie
faßte in seine Taschen und drehte sich um, noch immer lachend, in
jeder Hand eine Granate. Die Ukrainer wichen entsetzt zurück,
wollten wegrennen, aber es war schon zu spät.
      Luciano und Maria, die Carter
zwischen sich führten, traten aus dem Pinienwald und mußten
nun ein Stück Brachland überqueren, das bis zum Dorf reichte.
      Vito Barbera, der am Fenster im
Obergeschoß seines Hauses stand, sah die Ukrainer ein Stück
hügelauf zwischen den Bäu men herunterkommen.
      Ein paar Schüsse fielen, und mit
Schrecken hörte Barbera, daß Luciano aufschrie, und sah ihn
zu Boden gehen. Carter taumelte gegen Maria, und Barbera beugte sich
aus dem Fen ster und gab aus seiner Schmeisser einen langen
Feuerstoß über das offene Gelände ab. Wunderbarerweise
stand Luciano jetzt auf und half Maria wieder, Carter
weiterzuschleppen. Als sie den Dorfrand erreichten, rannten drei
Ukrainer aus dem Wald und über die freie Fläche.
      Die Straßen waren menschenleer,
alle blieben in den Häu sern, als Luciano und Maria mit ihrer
Bürde über den Dorfplatz schwankten. Sie konnten hören,
daß Fahrzeuge sich sehr schnell auf der Straße
näherten. Lucianos rechtes Bein blutete, und er hinkte
mühsam, als sie in die Seitengasse zum Leichen haus einbogen.
Barbera öffnete die Tür und zog sie hastig ins Haus.

    Meyer stand in einem der Armeelastwagen mitten auf
dem Dorfplatz und sah zu, wie die Ukrainer von Haus zu Haus gin gen und
alle Bewohner heraustrieben. Suslow, der an der Ecke der Straße
zu Barberas Anwesen eine Pause einlegte, um sich eine Zigarette
anzuzünden, bemerkte das Blut auf den Pflaster steinen, eine sich
klar abzeichnende Spur. Er folgte ihr bis zu den Stufen, die zur
Tür des Leichenbestatters hinaufführten. Die Tür war
nicht versperrt. Er stieß sie auf, zog die Walther aus dem
Holster und schlich ins Haus.
      Von den Steinfliesen des Korridors
führte die Blutspur zu einer Tür. Er öffnete und stand
im Aufbahrungsraum. Es war völlig still in dem düsteren Raum,
und er wich zurück beim Anblick der verschrumpelten Alten, die im
ersten Sarg zu sei ner Linken lag.
      Auf dem Fußboden sah er einen
Blutfleck, dann noch einen. Er ging weiter, vorbei an mehreren offenen
Särgen, in denen Tote lagen,

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