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Luciano

Luciano

Titel: Luciano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Schon kurz nach
Tagesan bruch ging er hinaus zur Wehrmauer, wo Padre Giovanni unter
seinem alten schwarzen Regenschirm stand und die erste Ziga rette
genoß.
      »Sie konnten also auch nicht schlafen?« fragte er.
      »Nein, nichts zu machen«, erwiderte Luciano.
      »Heilige Mutter Gottes!«
rief Padre Giovanni plötzlich, und das Lächeln auf seinem
Gesicht war wie weggewischt.
      Luciano fuhr herum, als die Junkers
wie ein graues Phantom aus dem Regen auftauchte und in vierhundert
Fuß Höhe auf sie zudonnerte. Und als der erste
Fallschirmjäger heraussprang, wurde alles schreckenerregend klar.
      Padre Giovanni stieß Luciano
zur Tür. »Sie müssen fort, so schnell wie möglich,
Sie und die anderen, und nehmen Sie auch Carter mit. Es hat keinen
Sinn, hierzubleiben und sich dem Kampf zu stellen.«
      Als Padre Giovanni und Luciano ins
Krankenzimmer traten, versuchte Carter, noch halb bewußtlos, sich
im Bett aufzurich ten. Maria sprang auf.
      »Unangenehme
Überraschung«, sagte Luciano. »Fallschirm jäger.
Wir müssen von hier weg.«
      Die Tür ging auf, und Savage
erschien. Er hatte bereits den Rucksack geschultert, und Rosa stand mit
dem M I hinter ihm und reichte ihm die Waffe.
      »Wie ist das zugegangen?«
      »Detweiler, da möchte ich wetten«, sagte Luciano.
      Als sie ans Fenster traten, sahen sie
gerade, wie Koenig durch das Ziegeldach krachte und verschwand. Die
Männer im Klosterhof, die Brandt befehligte, befreiten sich
bereits von ihren Fallschirmen.
      Savage hob das Gewehr und wollte
schießen, aber Luciano stieß den Lauf nach oben.
»Lassen Sie das. Wir räumen hier das Feld. Dann können
die Franziskaner ihre Hände in Un schuld waschen.«
      »Wie kommen wir raus?«
    »Die Katakomben«, sagte Padre
Giovanni. »Folgen Sie mir bitte, aber wir müssen uns
beeilen. Viel Zeit haben wir nicht.«
       Luciano sagte zu Savage:
»Sie tragen Carter über der Schul ter, und Sie, Maria,
bringen seine Kleider mit. Anziehen kön nen wir ihn
später.«
      Sie eilten durch den Korridor. Padre
Giovanni zog aus seiner Kutte einen Schlüssel hervor und
öffnete eine Eichentür, die zu einer steinernen Wendeltreppe
führte.
      »Diese Treppe führt bis
zur Kapelle hinunter. Den Eingang zur Krypta habe ich Ihnen schon
gezeigt. Ich kann Ihnen jetzt nur noch viel Glück wünschen,
meine Freunde. Und jetzt müs sen Sie sehen, daß Sie hier
wegkommen.«
      Luciano ging voran, ihm folgte Savage
mit Carter über der Schulter, Rosa und Maria bildeten den
Schluß. Padre Giovanni machte die Tür zu und versperrte sie.
Als er sich umdrehte, tauchte einer der SS-Fallschirmjäger vom
Treppenhaus am Ende des Korridors auf und richtete die Maschinenpistole
auf ihn.

      Koenigs linker Arm war gebrochen, er
saß auf einer der Bänke im Refektorium des Klosters,
während ein junger Mönch ihm einen Verband anlegte. Auch
Koenigs linke Wange hatte eine tiefe Schramme, und er preßte das
Taschentuch dar auf, um das Blut zu stillen.
      Padre Giovanni sagte: »Das
muß wohl genäht werden, Herr Oberst, und der Arm
gefällt mir gar nicht. An zwei Stellen ge brochen. Sie brauchen
einen guten Chirurgen, wenn kein Dau
    erschaden zurückbleiben soll.«
    Rasche Schritte näherten sich, und Brandt
kam herein. »Wir haben alles gründlich durchsucht, Herr
Oberst. Keine Spur von irgend jemand, außer den Patres.«
      »Wer sollte denn sonst noch dasein?« fragte Padre Giovanni.
      »Wir haben Informationen,
wonach sich feindliche Agenten hier aufhalten, Padre, angeführt
von einem britischen Offizier, einem Colonel Carter.«
      »Dann kann ich nur sagen, Sie
haben große Strapazen auf sich genommen, für nichts und
wieder nichts. Niemand der gleichen hält sich hier auf.« Er
hob das Kruzifix, das ihm um den Hals hing, an die Lippen und
küßte es. »Ich gebe Ihnen mein Wort.«
       Koenig stand müde auf, sein Gesicht war schmerzverzerrt. »Was ist mit unseren Leuten?«
      »Drei Tote, Herr Oberst. Zwei
draußen in der Schlucht, und Vogel hat sich beim Sturz von der
Mauer das Genick gebro chen. Hartmann hat ein gebrochenes Bein.«
      »Und das alles für nichts
und wieder nichts.« Koenig wandte sich zu Padre Giovanni um.
»Sie hatten recht, Padre.«
      Plötzlich knatterten
draußen Schüsse. Koenig eilte hinaus zur Treppe, Brandt und
Padre Giovanni folgten ihm. Auf der Mau erkrone über dem Tor stand
ein junger Fallschirmjäger, und Koenig rief zu ihm hinauf:
»Was ist

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