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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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gelassen?«, fragte er leise.
    »Er tötet nicht gerne Elfen. Und auch wenn sie Euch treu ergeben sind, dachte er, Ihr würdet wohl nicht mehr lange am Leben bleiben.« Der Elf hatte keine Angst, die Wahrheit zu sagen, da er wusste, dass Sam jede Lüge als solche erkennen würde.
    »Vielen Dank«, knurrte Sam. »Du erfüllst mich mit Zuversicht. Nur noch eines: Arbeitet der Erzengel mit den Feuertänzern zusammen?«
    »Nein.«
    Sam war überrascht, ließ es sich aber nicht anmerken. »Wie interessant«, sagte er schließlich. »Danke, du warst mir eine Hilfe.« Er legte eine Hand sanft auf die Schulter des anderen. Der Elf erschauerte und schloss die Augen, als er sich wappnete gegen das, was er für den nahenden Tod hielt.
    »Ich hoffe, du hast einen schönen Tag.« Der Elf kippte nach vorn, bewusstlos. Sein Kopf fiel gegen die Hupe. Hastig zog Sam ihn zur Seite, sodass er nun quer über den beiden Vordersitzen lag. Sam schloss die Wagentür hinter sich ab und ging auf den Eingang des Klubs zu. Das gezückte Schwert trug er offen und für alle sichtbar in der Hand.
    Der Türsteher starrte die Gestalt in Schwarz mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Zweifel an. Er wirkte beinahe erleichtert, als Sam sich mit einem freundlichen Lächeln zur Seite wandte und über eine Eisentreppe mit eisglatten Stufen in die Dunkelheit des Kellergeschosses verschwand.
    Die Treppe endete vor einer großen Metalltür. Sam klopfte dagegen und wartete, ein dunklerer Schattenriss gegen die Düsternis. Was an mattem Licht sich in seinen Augen fing, ließ sie glühen wie die einer Katze.
    Schritte waren zu hören, und die Tür öffnete sich.
    »Guten Abend«, sagte Sam - und sein Fußtritt traf den Gnom in der Leibesmitte, dass dieser zusammenklappte. Sam wirbelte durch die Tür. In der gleichen Bewegung hatte er sein Schwert hochgerissen, den Gnom von hinten gepackt und ihm die Klinge an den Hals gelegt. Zwei andere Gnome, die mit Tarot-Karten Poker gespielt hatten, sprangen auf und suchten nach ihren Waffen. Ein Paar menschlicher Zauberer hatte friedlich auf zwei alten Matratzen geschlafen. Ein Rohr tropfte. An einer Wand stand eine Phalanx von Waschmaschinen, die vor sich hin rodelten, und auf der gegenüberliegenden Seite eine Reihe von versifften Waschbecken.
    »Ich weiß, dass ihr Anderen loyal zueinander seid«, sagte Sam ruhig, »auch wenn ihr es nicht Loyalität nennt, aus Angst, es könnte als menschliches Gefühl ausgelegt werden. Ich weiß auch, dass die meisten Anderen grundsätzlich gut sind. Ich weiß, ihr würdet euren Freund nicht gern sterben sehen.«
    Die Gnome tauschten zweifelnde Blicke.
    »Auch ich bin loyal gegenüber den Meinen«, fuhr Sam fort. »Und dies ist der Handel, den ich euch anbiete. Ihr gebt mir meine Freunde, und ich werde eurem Freund nicht die Kehle durchschneiden.«
    »Zwei für einen?«, stieß ein Gnom hervor.
    Sams freie Hand schoss hoch, schneller als das Auge folgen konnte. Sein Dolch zuckte durch den Raum und hielt, sich um seine eigene Achse drehend, direkt vor dem Herzen des Sprechers inne.
    »Nein. Zwei für zwei, und wir sind quitt.«
    Die Gnome rührten sich nicht.
    Sam seufzte laut »Meine Herren, ich habe eine harte Woche hinter mir. Meine Schwester wurde getötet, sterbliche Verbündete wurden vergiftet, Freunde entführt - das alles macht mich nicht glücklich. Ich bin sicher, unter normalen Umständen könnten wir in Ruhe über alles reden wie vernünftige, zivilisierte Unsterbliche. Aber das sind keine normalen Umstände. Also, ihr gebt mir zwei Leute, ich gebe euch zwei Leute. Damit ist das Konto ausgeglichen.«
    Die beiden Menschen waren inzwischen aufgewacht und rappelten sich hoch. Verständnislosigkeit stand in ihren Gesichtern. Sam schenkte ihnen ein humorloses Lächeln.
    »Schön, dass ihr wach seid. Holt meine Freunde her, oder ich jage euch alle in die Luft
    Immer noch rührte sich keiner.
    »Wollt ihr euch etwa mit dem Teufel selbst anlegen?«, brüllte Sam. Die aufflammende Wut sprengte seine Selbstkontrolle
    und ließ seine schwarzen Augen Blitze sprühen. Die verklingenden Echos, von den Wänden hin und her geworfen, erfüllten die Dunkelheit mit zornigem Gewisper. Dem Teufel selbst? Um ein Ungeheuer zu besiegen, muss man zunächst es selbst werden, seinen Feind erkennen. Um einen rücksichtslosen Gegner zu besiegen, muss man da auch rücksichtslos werden, wie der Teufel selbst?
    Der dritte Gnom löste sich aus seiner Starre. Er hastete zu der hinteren Tür und hatte es

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