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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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magischen Griff, der ihn von den Füßen hob und in der Luft baumeln ließ.
    Mit einem Fingerschnippen entzündete Sam eine kleine Flamme in seiner Handfläche. Das war vielleicht ein wenig theatralisch, aber er wollte Eindruck schinden.
    »Ein falscher Laut, und du bist der nächste Fall von unerklärlicher spontaner Selbstentzündung.«
    Der Elf war so klug, den Mund zu halten.
    »Sollen wir?« Der Elf wurde wieder auf die Füße gestellt Eine Sekunde lang sah es aus, als wollte er die Flucht ergreifen. Doch Sams leises Lächeln und die Art, wie er den Feuerball von Hand zu Hand warf, als wäre er eine Kricketkugel, die er schlenzen wollte, ließ den Elf davon Abstand nehmen.
    »Rein mit dir.« Sams Stimme war hart, trotz seines Lächelns, das keine Sekunde verblasste. Der Elf schob sich durch die Tür und fuhr zusammen, als sie hinter ihm zuschlug.
    »Ins Wohnzimmer. Hinsetzen!«
    Sam nahm ihm gegenüber Platz und schnippte den Feuerball auf den Tisch zwischen ihnen, wo er hochhüpfte und dann in der Luft hing, wobei er sich langsam um sich selbst drehte und gelegentlich einen rötlichen Funken von sich gab.
    »Ich bin wirklich sehr dankbar, dass du gekommen bist«, sagte Sam und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Der Elf rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her, gab aber immer noch keinen Laut von sich. »Damit die Spielregeln zwischen uns klar sind: Du rufst um Hilfe, und du wirst zum Feuerball. Du stehst von diesem Stuhl auf, und du wirst zum Feuerball. Du vergreifst dich im Ton oder versuchst, mich zu belügen, und genug von dir wird zum Feuerball, dass du die Wunde nie wieder heilen kannst, aber auch nicht daran stirbst Du versuchst mich anzugreifen, und du wirst zum Feuerball. Du versuchst dein Element zu beschwören, und« - sein Lächeln wurde breiter - »du wirst zum Feuerball.«
    Er faltete die Hände vor sich auf dem Tisch, mit verschränkten Fingern, sodass sie fast die rotierende Feuerkugel berührten. »Also. Wo sind Wisperwind, Peter und Andrew?«
    Zu seiner Ehre muss gesagt werden, dass der Geist ihm zu trotzen versuchte. »Was habt Ihr mit Mascha gemacht?«
    »Sie schläft. Glaubst du, ich würde sie töten? Weswegen? Weil sie gezwungen wurde, sich zum Narren zu machen? Nein.« Er beugte sich vor, und jetzt lag kein Lächeln auf seinem Gesicht. »Pass auf. Ich bin der Teufel. Seit Jahrhunderten haben die Laute von mir die schlimmsten Dinge erzählt, und ich hatte alle Mühe, sie Lügen zu strafen. Aber in diesem Fall bin ich gewillt, eine kleine Ausnahme zu machen. Nur dieses eine Mal bin ich bereit zu zeigen, dass diese netten kleinen Geschichten über mich wahr sind. Wenn ich du wäre, würde ich mir zweimal überlegen, ob es das wert ist.«
    Der Elf ließ den Kopf hängen. »Ich kann Euch nicht sagen, wo der Sterbliche ist. Das weiß nur der Erzengel Michael. Ich weiß, dass er sehr krank ist und sterben könnte. Das Gift des Feuertänzers saugt ihm Stück für Stück das Leben aus. Der Erzengel versucht, ihn zu retten, weil er weiß, woher der Schild kam, der ihn schützte. Aber die anderen - ja, ich kann Euch zeigen, wo sie sind.«
    »Bevor du mir irgendetwas zeigst, sag mir, wer sie bewacht Und denk daran, keine Lügen.«
    »Drei Gnome und zwei sterbliche Hexer. Das ist alles, ich schwöre es.«
    »Gut!« Sam stand auf. »Und keine Tricks.«
    »Wer kann einen Sohn der Zeit betrügen?«
    »Ein anderer Sohn der Zeit, da du fragst, aber ja.« Sam kippte den Rest seines Kaffees hinunter und deutete zur Tür. »Sollen wir?«

17
    Die Rache des Unsterblichen
     
    Der Elf saß am Steuer. Sam, mit dem gezückten Schwert auf den Knien, ließ ihn nicht aus den Augen. Nach einer halben Stunde Fahrt durch die menschenleeren Straßen Moskaus hielten sie vor einem Nachtklub mit blinkender Neonreklame und hämmernder Musik an. Ein Muskelmann stand in der Tür, um unwillkommene Besucher abzuweisen. Nahebei lud ein Lieferwagen Paletten mit Katzenfutter für einen Supermarkt ab. In einem Hauseingang schliefen Obdachlose. Der Elf, der Sam hierhergebracht hatte, deutete auf eine Treppe, die zu einem Untergeschoss hinabführte.
    Sam konnte, wie angekündigt, die Ausstrahlung dreier Gnome und zweier menschlicher Hexer spüren. Die Menschen schienen zu schlafen, die Gnome nicht. Gnome schliefen selten. Hinter ihnen, in einem durch Zauber geschützten Raum, war ein ganz leiser Hauch von toten Blättern und dem typischen Geruch zu verspüren, der nach dem Regen kommt.
    »Warum hat Michael sie am Leben

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