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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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so eilig, sie zu öffnen, dass er in seinem Ungeschick den Schlüsselbund fallen ließ. Sams ausgestreckte Hand blieb bewegungslos, hielt den rotierenden Dolch in der Luft, bereit, den zweiten Gnom jederzeit zu treffen. Der dritte Gnom verschwand in die Dunkelheit des anderen Raums. Der Klang von Stimmen drang heraus, Bewegung.
    Ein paar Augenblicke später, und er kam wieder heraus, Peter und Wisperwind mit einer Pistole in Schach haltend. Sams Gefährten waren in einem üblen Zustand, verdreckt und müde. Er konnte sehen, dass ihre Schilde von zu vielen Verhören in Fetzen hingen.
    »Lucifer«, murmelte Wisperwind ungläubig.
    »Du hast doch nicht im Ernst geglaubt«, meinte Sam leichthin, »eine Kugel im Rücken könnte mich von einem Stelldichein mit alten Freunden abhalten?«
    Er wandte sich den anderen zu. »Nun gut«, sagte er, »es geht jetzt folgendermaßen weiter: Wisperwind und Peter machen den Abgang. Ich ebenfalls, und damit ist die Sache erledigt Niemandem geschieht etwas, keiner gerät in Panik, keiner macht in letzter Sekunde irgendwelche Dummheiten. Haben wir uns verstanden?« Alle ringsum nickten.
    Sam zeigt auf die Tür. »Ab mit euch«, sagte er leise. Wisperwind und Peter flüchteten. Sam folgte ihnen, rückwärts gehend, wobei er den Gnom, den er mir dem Schwert bedrohte, mit sich zog. Seine freie Hand zuckte, und der Dolch kehrte in seine Finger zurück. Er ging weiter, bis er die kalte Nachtluft in seinem
    Nacken spürte. Er holte tief Luft, dann ließ er den Dolch los, der in der Luft vor der Kehle des ersten Gnoms hängen blieb. Sam zog das Schwert zurück, dann ging er rücklings aus der Tür, die Augen vor Konzentration zu schmalen Schlitzen zusammengezogen, um den Dolch an Ort und Stelle zu halten. Im Raum bewegte sich niemand; keiner wagte zu atmen.
    Mit den Füßen jede Stufe ertastend, stieg Sam die Treppe hinauf. Er hielt die Augen fest auf die schwebende Klinge gerichtet und hatte eine Hand ausgestreckt, um sie zu stabilisieren. Auf halber Höhe der Treppe schloss er die Finger. Der Dolch sauste um Haaresbreite am Hals des Gnoms vorbei und flog in Sams Hand. Sam drehte sich um und rannte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben und knallte dabei mit einem geistigen Schub die Tür hinter sich zu.
    Am Ende der Treppe wandte er sich um. Er rechnete damit, dass jeden Moment die Tür aufgestoßen wurde und das Knallen von Schüssen ertönte. Doch Peter stand bereits da, mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht und vorgestreckten Armen, die Handflächen nach außen gerichtet, und hielt mit reiner Willenskraft die Tür geschlossen.
    Sam warf Wisperwind die Autoschlüssel zu und zeigte auf den Wagen: »Schmeiß die Schlafmütze raus.«
    An Peters Seite hob Sam seine eigenen Hände, um die Magie gegen die Tür zu verstärken. Als Wisperwind den bewusstlosen Elf aus dem Wagen hievte, wurde es dem Türsteher vor dem Nachtklub zu viel, und er verließ seinen Posten. »He!«
    Der Motor des Wagens brüllte auf, und Sam packte Peters Arm. »Weg hier!« Als der Bann gebrochen war, flog die Tür auf, und die Elfen und die beiden Zauberer stürmten aus dem Kellerversteck. Sam und Peter rannten an dem Türsteher vorbei, als existierte er gar nicht, und sprangen in den Wagen. Die Türen hatten sich noch nicht ganz geschlossen, als Wisperwind bereits aufs Gas trat.
    In dem Wagen herrschte atemloses Schweigen.
    »Hallo«, sagte Sam. »Ich bin auch froh, euch zu sehen.«
    »Uriel hat das Verhör geleitet, zum großen Teil«, sagte Wisperwind.
    Sie hatten an einer schäbigen Tankstelle angehalten, wo nach Plastik aussehende Hamburger das einzig mehr oder weniger Essbare waren, das es gab. Sam pickte von seinem die Gurkenscheiben herunter und versuchte, nicht daran zu denken, woraus der Burger selbst wohl bestand.
    »Sie wollte vor allem was über dich wissen. Wie viel du wusstest, wie viel du uns erzählt hast.«
    »Hat man euch was getan? Als ihr erklärt habt, dass ich euch nichts gesagt habe, meine ich?«
    Peter schüttelte den Kopf. »Sie konnten spüren, ob wir die Wahrheit sagten.« Er fügte hinzu: »Sie waren sehr interessiert an dem Licht. Ob du versuchen würdest, die Zielpersonen nur zu betäuben, wenn du es auslöst Ob du kontrollieren könntest, welche Gedanken du hörst. Ob du nur Gedanken innerhalb des Radius hörtest, den das Licht erreicht, oder von überall.
    Es war klug von dir«, fuhr er fort, »dass du alle, einschließlich uns, im Dunkeln gelassen hast. Es gibt nur eine Person,

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